Blüte des Mandelbäumchens
Blüte des Mandelbäumchens © Dieter Hupka

 

Üppig rosa blühende Ziermandelbäumchen gehören zu den schönsten früh blühenden Sträuchern im Garten. Nicht weniger dekorativ sind die selten als Gartenbaum gepflanzten Essmandeln. Dabei sind diese Nutzpflanzen relativ frostbeständig. Wichtig ist ein geschützter Standort.

Keine Produkte gefunden.

Dass die Essmandel, auch Mandelbaum, in unseren Breiten durchaus gedeiht und einen wirtschaftlichen Aspekt darstellt, mag verwundern. Denkt man bei der im alten Italien als „nux graeca“ (griechische Nuss) bezeichneten Frucht doch an mildes mediterranes Klima. Tatsächlich stammen die süße (Prunus dulcis) und die bittere Mandel (Prunus dulcis var. amara) aus Südasien. Von dort breitete sich die Steinfrucht nach Persien, Nordafrika und Südeuropa aus.

Keine Produkte gefunden.

Römisches Erbe

Schon in der Bibel in den Büchern Moses als eine der besten Früchte des Orients genannt brachten die Römer die ihnen geläufige Nutzpflanze bei ihrem Vormarsch nach Norden in unsere Breiten. Ca. 300 nach Christus siedelten die Römer in der Pfalz Mandelbäume an, vermutlich als Begleitpflanze zu Weinreben. Das milde Klima und die durchlässigen kalkreichen Böden ließen beide Pflanzen optimal gedeihen.

Staatliche Verordnungen

Im Jahr 812 wird in der Landgüterverordnung Karls des Großen der Mandelbaum erstmals erwähnt. Seitdem ist der „Brotbaum“ der Pfalz immer wieder durch die Jahrhunderte aktenkundig geworden. Allerdings blieben Mandeln immer nur ein zusätzlicher Erwerbszweig. Zu unsicher war und ist wegen der Frostanfälligkeit der frühen Blüten der Ertrag. Daher pflanzte man Mandelbäume an Orten, wo sie sicheren Nutzpflanzen keinen Platz streitig machten: an Rändern von Straßen und Wegen.

Touristische Attraktion

Auch wenn heute die Nussernte nicht mehr allzu große Bedeutung hat, erfreut die üppige Blüte in Rosa und Weiß Tausende Besucher, je nach Wetterlage Ende März / Anfang April. Von Bad Dürkheim bis Bad Bergzabern zieht sich der „pfälzische Mandelpfad“, wobei das Mandelblütenfest im Dorf Gimmeldingen einen Höhepunkt bildet. Erstmalig wurde es 1934 gefeiert. Während der Kriegsjahre ruhte diese Tradition und wurde ab 1950 wieder belebt.

Ziermandeln

Dicht besetzt mit rosa Röschen sind Mandelbäumchen (Prunus triloba),  welche leider steril sind. Ebenso als Zierpflanzen beliebt sind Bittermandeln (Vorsicht: giftig, nur geringe Mengen zum Backen verwenden!) und Mandelpfirsiche (Prunus ×persicoides (Ser.) M.Vilm. & Bois, Syn.: Prunus × amygdalopersica), eine Kreuzung zwischen Mandel und Pfirsich, welche aber ungenießbare Früchte hervorbringt.

Standort und Pflege

Mandelbäume sind wärmeliebend. Man pflanze sie gut windgeschützt an einen sonnigen Ort, z. B. vor eine Hauswand. Der Boden sollte durchlässig, leicht und kalkhaltig sein.

Ziermandeln sind anfällig gegen Monilia laxa, eine Pilzerkrankung, welche die Spitzen verdorren lässt. Ein kräftiger Rückschnitt nach der Blüte kann hilfreich sein.

Echte Mandelbäume sind, einmal angewachsen, relativ robust. Ihre frühe Blüte, je nach Sorte in Weiß oder Rosa, ist leider frostanfällig. Haben sie diese kritische Phase überstanden, ist eine eigene kleine Mandelernte durchaus möglich. Die Früchte entwickeln sich Ende September / Anfang Oktober. Nach der Ernte wird, falls Bedarf besteht, das Astwerk beschnitten. Essmandelbäume können eine Höhe bis zu acht Metern erreichen und eine ausladende Krone bilden. Als Befruchter eignen sich Pfirsiche. Jedoch sind viele Kultursorten selbstfruchtend.

Gepflanzt wird im Herbst oder im Frühjahr vor dem Laubaustritt, welcher erst nach der Blüte einsetzt.




 

Mehr Gartenwissen:

Die Seerose – Anpflanzung und Pflege

Den Gartenteich sauber halten

Kräuter von der Fensterbank




 

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Dann teilen Sie ihn doch über...
Share on Facebook
Facebook
Pin on Pinterest
Pinterest
Tweet about this on Twitter
Twitter
Share on LinkedIn
Linkedin

Schreiben Sie einen Kommentar