Puffbohnen auf einem Haufen
Puffbohnen

 

Bei der Ackerbohne, lateinisch Vicia faba, handelt es sich um eine Gemüseart, die schon vor rund sechs- bis siebentausend Jahren angebaut wurde. Sie gehört zur Gattung der Wicken (Vicia) und zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Ihren Ursprung hat sie vermutlich in Israel, da dort anhand von archäologischen Funden bestätigt wurde, dass man schon vor 6500 Jahren Ackerbohnen kultiviert hat. Bis zum 18. Jahrhundert, konkret bis zum Einzug der Kartoffel, war dieses Gemüse ein sehr wichtiges Grundnahrungsmittel der Bevölkerung in Europa.

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Obwohl die winterharte Ackerbohne schon fast in Vergessenheit geraten war, erlebt sie heute als Futter für Nutztiere und in den Küchen einen Aufschwung. Bekannt ist sie auch als Puffbohne, dicke Bohne, Saubohne, Schweinebohne, Fava Bohne, große Bohne, Pferdebohne und Viehbohne. Dass sie ein kleines Kraftpaket ist, zeigt sich durch den hohen Anteil an Proteinen, die rund 30 Prozent der Bohne ausmachen. 40 bis 50 Prozent sind Kohlehydrate, nur ein bis zwei Prozent Fett. Ferner sind Ballaststoffe, die Vitamine A, B 1, B 2 und C sowie Wasser enthalten.

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Äußerlich stellt sich die dicke Bohne als eine aufrecht stehende Pflanze dar, die bis zu eineinhalb Meter hoch werden kann. An den oberen Blattachsen des kräftigen Stängels befinden sich schwarz-weiße oder reinweiße Blüten. Aus diesen bilden sich behaarte, samtartige, feste Hülsen, die ein schwammiges Fleisch besitzen und die weißlichen, bräunlichen, grünlichen oder violettschwarzen und roten Samen beherbergen. Heute werden im Gegensatz zu früher verschiedene Arten der Ackerbohne auf dem Markt angeboten.

Die schmackhafte Bohne ist heute als altbewährte, regionale Spezialität nicht nur auf dem heimischen Teller als deftiger Eintopf oder Antipasti zu finden, sondern auch in der Gourmetküche. Deshalb wird die Puffbohne nicht nur zum Verfüttern für die Nutztierhaltung angebaut, sondern ist auch in vielen Gärten zu finden. Gartenbesitzer, die Liebhaber der nährstoffreichen Puffbohnen sind und diese in ihrem Garten anbauen und ernten möchten, erhalten nachfolgend Informationen dazu.

Puffbohnen – der Anbau

Da die Puffbohne eine sehr anspruchslose Pflanze ist, ist es nicht schwierig, sie im Garten anzubauen. Einige Dinge, wie der Standort, müssen jedoch beachtet werden, damit ein optimales Wachstum der Pflanze und ein hoher Ertrag erreicht werden.

So sollte der Samen oder die Pflänzchen nicht in einem Beet eingebracht werden, auf dem bereits im Vorjahr dicke Bohnen oder andere Hülsenfrüchte angebaut wurden. Waren Mais oder Getreidearten die Vorgänger, ist der Boden für den Bohnenanbau wesentlich besser geeignet. Es sollte jedoch immer nur eine Bohnenart eingebracht werden, um unerwünschte Kreuzungen und Mischformen zu vermeiden.

Der Standort der alten Bohnenart sollte sonnig, aber nicht zu trocken sein. Da die Bohnen feuchte Luft lieben, sollte der Boden Feuchtigkeit aufweisen. Je mehr Sonne und je trockener der Standort ist, umso so öfter muss gegossen werden. Da die Bohnen einen hohen Wasserbedarf haben, sind grundwassernahe Standorte von Vorteil. Das Erdreich sollte tiefgründig, humus- und kalkreich, aber nicht zu schwer sein und über ein hohes Wasserhaltevermögen verfügen. Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Zur Verbesserung der Pflanzsubstanz ist es ratsam, Steinmehl, verrotteten Kompost oder Algenkalk einzuarbeiten. Der ideale pH-Wert liegt bei sechseinhalb bis sieben.

Der Samen der Bohnen ist Ende Januar bis Anfang Februar und die jungen Pflänzchen Ende Februar bis Anfang März ins Erdreich einzubringen. Dabei ist der Reihenabstand von 50 Zentimetern einzuhalten. Der Samen ist in einer Saattiefe von fünf bis zehn Zentimetern und die Setzlinge mit einem Pflanzabstand von 15 bis 20 Zentimetern ins Beet einzusetzen. Beim Pflanzen ist darauf zu achten, dass sich der Wurzelballen zwei Zentimeter unter der Erdoberfläche befindet. Das Beet sollte nicht breiter als ein Meter sein. Bei einer Größe von 20 Zentimetern sind die Pflänzchen für einen besseren Stand durch Anhäufeln zu stützen. Maschendrahtgeflechte mit einem Maschenabstand von zehn mal zehn Zentimetern eignen sich sehr gut, da die Pflanzen durch die Maschen wachsen können. Zum Schutz vor lästigen Gartenräubern ist das Abdecken mit einem Vlies ratsam.

Der Anbau anderer Hülsenfrüchte sollte nicht in der unmittelbaren Nähe von Puffbohnen erfolgen. Als Nachbarn bieten sich neben den stickstoffhaltigen Pflanzen, wie Kohl, Tomaten, Gurken und Sellerie auch Pflücksalat, Rosenkohl, Kartoffeln oder Spinat an.

Die Pflege der Vicia faba

Schon in der Keim- und Reifezeit sollten die jungen Pflänzchen gut und regelmäßig gewässert werden, ohne dass sich Staunässe bildet. Damit eine ungünstige Bodenstruktur vermieden wird, muss des Öfteren Unkraut gejätet und gehackt werden. Durch Mulchen wird die Erde feucht und das Unkraut unter Kontrolle gehalten. Eine Düngung zur Versorgung mit Stickstoff ist bei den dicken Bohnen nicht notwendig, da sie in der Lage sind, dies selbst zu tun. Nicht zu vergessen ist jedoch die Grundversorgung mit den Nährstoffen Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel und Spurenelementen. Eine Wachstumsförderung der Pflanzen wird erreicht, indem sie oberhalb des siebenten Blütenbüschels entspitzt werden. Dabei sollte unbedingt ein Mundschutz getragen werden, da der Blütenstaub toxisch ist.

Die Ernte der dicken Bohnen

Circa 100 Tage nach der Aussaat, meist ab Mitte Juni, können die Ackerbohnen geerntet werden. Ihre Hülsen zeigen sich bei Erntebereitschaft in frischer grüner Farbe. Anhand einer Brechprobe ist erkennbar, ob der ideale Zeitpunkt zum Ernten gekommen ist. Bricht die Bohne glatt durch und zeigt sich die Bruchstelle saftig grün, kann mit der Ernte begonnen werden. Allerdings reifen die dicken Bohnen nicht auf einmal, sodass mehrmals gepflückt werden muss. Sollte eine schnelle Verarbeitung der Bohnen nicht möglich sein, können sie ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Meist werden nur die aus den Hülsen herausgeschälten Bohnen verwendet, da die Hülsen selbst nicht von jedem Magen vertragen werden.

Nach der Ernte sind die Pflanzen wenige Zentimeter über dem Erdboden abzuschneiden. Der Wurzelballen verbleibt im Boden und dient ihm als biologischer Dünger.

Ein Grundnahrungsmittel

Dicke Bohnen gehörten bis zum Einzug der Kartoffel im 18. Jahrhundert zu den Grundnahrungsmitteln der Bevölkerung. Nachdem sie vom Speiseplan fast verschwunden waren, haben sie sich heute wieder in den privaten und Gourmetküchen etabliert. Aber auch in der Nutztierhaltung werden sie als Futter verwendet. Wenn die Ackerbohnen auf dem richtigen Boden am richtigen Standort angebaut werden, wird eine gute Ernte eingefahren. Da es sich bei den Bohnen um robuste Pflanzen handelt, bedarf es außer einer regelmäßigen Wasserversorgung keiner aufwendigen Pflege. Gartenbesitzer, die die Puffbohne einmal probiert haben, werden auf die Früchte in den frischen grünen Hülsen nicht mehr verzichten wollen. Liebhaber dieser Gemüsesorte sollten sie unbedingt in ihrem Garten anbauen.




 

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