Im Handel werden sehr robuste aber wenig aromatische Erdbeeren angeboten. Wer auf ein unvergleichliches Geschmackerlebnis hofft, sollte Erdbeeren selbst anpflanzen.
Zu den beliebtesten Früchten zählt mit Abstand die Erdbeere. Geliebt wurde sie nachweislich bereits in der Steinzeit. Zunächst standen den Menschen die winzigen, aber sehr schmackhaften Walderdbeeren zur Verfügung. Weniger mühsam als diese lassen sich mittlerweile die Gartenerdbeeren ernten. Sie wurden durch Kreuzungen mit der südamerikanischen Chile-Erdbeere und der nordamerikanischen Scharlacherdbeere herangezüchtet. Seitdem lässt das Thema Fragaria (Erdbeere) die Züchter nicht mehr los, mit dem heutigen Ergebnis von ca. 1000 verschiedenen Sorten.
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Wohlgeschmack kontra Widerstandsfähigkeit
Der großen Beliebtheit der Erdbeeren musste Rechnung getragen werden. Der Markt verlangt große Mengen an haltbaren, vor allem aber stoßfesten Sorten, die lange Transportwege schadlos überstehen. „Honeoye“ und „Elsanta“ entsprechen zwar diesen Vorgaben, allerdings ist ob ihrer Robustheit der gute Geschmack verloren gegangen. Ihr Aroma ist relativ belanglos. Wer ein unvergleichliches Geschmackserlebnis wünscht, sollte Erdbeeren selbst anpflanzen.
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Erdbeeren im Garten oder im Topf
Fragarien lieben einen warmen, luftigen Standort. Der Boden sollte locker und nahrhaft sein. Vor dem Anpflanzen wird das Beet zwei Spaten tief umgegraben und mit reichlich Kompost versehen. Eingeharkter gut verrotteter Rindermist sorgt für eine gute Grunddüngung. Eine Mischung aus Blut und Knochenmehl ist ebenso geeignet. Zur weiteren Versorgung stehen speziell auf die Ansprüche der Erdbeeren ausgerichtete Düngemittel zur Verfügung. Ein Mulchen mit Laub- und Tannennadeln sorgt für einen sauren „Waldboden“, der bei Erdbeeren hoch in der Gunst steht. Ein idealer Platz für die süßen Früchtchen ist das Hügelbeet. Steht nur ein Balkon zur Wahl, kann man sie auch in entsprechend vorbereitete Töpfe einpflanzen.
Pilze, Mehltau und Grauschimmelfäule bekämpft man mit biologischen Spritzungen
In das gut vorbereitete Beet werden die Jungpflanzen in einem Abstand von 25 bis 30 cm gepflanzt. Dabei sollten sie nicht zu tief gesetzt werden, damit ihr „Herz“ nicht bedeckt wird. Erdbeeren müssen gut feucht gehalten werden, an trockenen Tagen muss morgens mit abgestandenem Wasser gegossen werden. Wassergaben am Abend fördern Pilzbefall. Mehltau und die Grauschimmelfäule Bortrytis gehören zu den Schädlingen, die Erdbeeren bzw. ihre Wurzeln faulen lassen. Spritzungen mit Schachtelhalmtee oder Zwiebelbrühe sind dagegen hilfreich. Gießen mit Brennnesseljauche härtet die Pflanzen ab. Eine Mischkultur mit Knoblauch, Lauch und Zwiebeln sorgt ebenfalls für die Erdbeergesundheit.
Trotz guter Pflege wird nach einiger Zeit ein Wechsel fällig
Trotz aller Fürsorglichkeit seitens des Gärtners lässt der Ertrag allmählich nach und ein neues Beet muss angelegt werden. Nach drei bis fünf Jahren ist der Boden erschöpft und mit Keimen und Pilzsporen so angereichert, dass kein gesundes Wachstum mehr möglich ist, auch nicht mit frischen Pflanzen. Ein neuer Standort muss gefunden oder tiefgründig ausgehoben werden. Jungpflanzen müssen nicht mehr gekauft werden, denn Erdbeeren sorgen selbst für ihr Überleben, indem sie an langen Ranken Ableger bilden. Ist man mit der Sorte zufrieden, trennt man die Jungpflanzen von der Ranke, pflanzt sie zum Bewurzeln in Töpfe oder in ein Extrabeet. Unter einer Plastikhaube gedeihen sie besonders gut.
Die Qual der Wahl
In Katalogen von großen Gärtnereien werden mannigfaltige Sorten angeboten und in höchsten Tönen gepriesen, so dass die Wahl schwer fällt. Ende Mai reift „Lambada“, eine sehr frühe Sorte. Bewährt hat sich die robuste „Senga Sengana“ mit wohlschmeckenden, tiefkühlgeeigneten Früchten. „Florika“ ist eine Kreuzung aus Garten- und Walderdbeeren. Sie ist robust gegen Krankheiten und so wüchsig, dass sie als Bodendecker dienen kann. Acht Jahre lang bringt sie mittelgroße, wohlschmeckende Früchte hervor.
Genießer geraten allerdings geradezu ins Schwärmen, wenn von „Mieze Schindler“ die Rede ist. Die Erdbeere mit dem Katzennamen wurde in den 1920er-Jahren von Otto Schindler in Dresden gezüchtet. Ihr Geschmack ist so unvergleichlich, dass man ihr eine gewisse Zickigkeit nachsieht. Sie ist extrem stoßanfällig und braucht zur Befruchtung einen Partner.
„Mieze Nova“ hat das köstliche Aroma der Mama, ist aber wesentlich umgänglicher. Sie ist selbstfruchtend und ihre festen Früchte erscheinen bis in den Herbst hinein.
Umgänglich, obwohl von edlem Geblüt, ist auch die „Königin Luise“ aus dem Jahr 1905. „Mara des Bois“ und „Cornelia Pötschke“ tragen den ganzen Sommer über aromatische Beeren.
Wer von Ende Mai bis in den Herbst hinein ernten will, ist mit den Sorten „Lambada“, „Cornelia Pötschke“, „Senga Sengana“ und „Jubilar“ auf der sicheren Seite. Wer es dagegen exklusiv mag, pflanze sich „Viva Rosa“. Sie schmückt sich gleichzeitig mit dunkelrosa Blüten und Früchten.
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