Wilde Pflanzen wachsen nur da, wo ihnen die Bodenqualität zusagt. Wer diese Zeigerpflanzen kennt, weiß wie sein Gartenboden beschaffen ist und wie er gepflegt werden muss.
- Kullmann, Folko (Autor)
„Unkraut“ gehört zu den nützlichsten Pflanzen im Garten. Viele dieser Gewächse sind als Heilkräuter bedeutsam, eignen sich als Mulch oder zur Herstellung von Pflanzenjauche, weshalb man besser von Wildkräutern sprechen sollte.
Wenig beachtet, aber für den Gärtner wichtig, ist ihre Funktion als Zeigerpflanze. Ihre Anwesenheit gibt Aufschluss darüber, wie der Boden von Natur aus geartet ist, sodass auf dieser Erkenntnis aufbauend die passenden Pflegemaßnahmen ergriffen werden können.
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Humusreicher Boden
Hier spricht man von einer guten Bodengare, gleichbedeutend mit dem Idealzustand eines fruchtbaren Bodens. Vogelmiere, Ehrenpreis, Kamille und Brennnessel zeigen an, dass der Boden gut mit Kompost versorgt wurde. Ist dies nicht der Fall, wachsen hier Mutterkraut, Knöterich und Quecke (schlechte Bodengare).
Nasser, verdichteter Boden
Hier zeigen Ackerschachtelhalm, Beinwell, Hahnenfuß (Ranunkel), Knöterich und Löwenzahn, dass der Boden gelockert und Sand eingearbeitet werden sollte.
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Leichter, sandiger Boden
Auf diesem Erdreich fühlen sich Hasenklee, Klatschmohn, Königskerze und Vogelfuß wohl, aber nicht alle Zier- und Nutzpflanzen.
Lehmiger Boden
Flockenblume, Herbstzeitlose, Huflattich, Löwenzahn und Wilde Möhre zeugen von sandigem Lehm oder lehmigem Sand.
Nährstoffreicher Boden
Ackerhellerkraut, Brennnessel, Erdrauch, Franzosenkraut, Hirtentäschel und Schwarzer Nachtschatten zeigen einen hohen Stickstoffgehalt an.
Nährstoffarmer Boden
Allein schon der Name Hungerblümchen sagt schon viel über die Bodenqualität aus, die diese Pflanze als völlig ausreichend erachtet. Aber auch Besenginster, Hornkraut, Mönchspfeffer und Ziest sind sehr bescheiden.
Kalken oder nicht Kalken
Kalk ist ein wichtiger Bestandteil des Bodens. Aber auch hier kommt es auf die richtige Dosis an.
Guter Kalkgehalt
Gamander, Glockenblume, Leinkraut, Löwenzahn, Wegwarte, Wiesenknopf und Wiesensalbei lieben kalkhaltigen Boden.
Kalkarmer Boden
Adlerfarn, Ehrenpreis, Hundskamille, Kleiner Ampfer, Sauerklee und Stiefmütterchen weisen auf ein Defizit an Kalk im Boden hin.
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