Mohn (Papaver) ist eine uralte Nutz- und Heilpflanze, die einst jeden Bauerngarten verschönte. Sind seine Blüten auch sehr kurzlebig, die ganze Pflanze ist es nicht. Durch Samenbildung oder Ausläufer breitet sich Mohn weiträumig aus.
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Vom Feld- oder Klatschmohn rot leuchtende Kornfelder erfreuten ehedem nicht nur Malerherzen und Naturfreunde, sondern auch Heilkundige. Vor 500 Jahren war der Feldmohn (Papaver rhoeas), auch Mohnblume Klapperrose genannt, ein Tausendsassa unter den Heilpflanzen, welcher gegen alle möglichen Zipperlein helfen sollte. Auch heute wird Klatschmohn als Tee, Sirup oder als Aufguss gegen Hauterkrankungen, Husten und Unruhe verabreicht. Wirksam sind die Schleimstoffe der Kronblätter. Alkaloide enthält Papaver rhoeas nicht. Später wurde Feldmohn als Ackerunkraut betrachtet und durch Herbizide vernichtet. Rote Mohnfelder zieren heute meist nur noch die Böschungen an Autobahnen. Der ebenfalls einjährige Verwandte des Feldmohns ist der gartentaugliche Seidenmohn.
Papaver commutatum, Papaver somniferum
Der auch als Marienkäfer-Mohn oder Zwergmohn bezeichnete Papaver commutatum wird Ende März/Anfang April an einem sonnigen Platz ausgesät. Aus einem Samentütchen ,Rev. Wilhs Shirley Mixture‘ entwickeln sich zahlreiche hauchfeine Blüten in aller Rot- und Rosa-Tönen. Die Sorte ,Lady Bird‘ bringt lackrote, an der Basis schwarz gefleckte Blüten hervor.
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Sehr extravagante, zum Teil stark gefranste und gefüllte Blüten hat der Schlafmohn (Papaver somniferum), der wegen seiner starken Alkaloide (Opiate) genehmigungspflichtig ist. Seine Saaten werden zur Ölgewinnung und als Backzutat beispielsweise im österreichischen Waldviertel großflächig angebaut.
Mohn – eine Gartenzier
Der kurzlebige Alpenmohn (Papaver alpinum) sowie der Islandmohn (Papaver nudicaule) blühen in den Farben Weiß, Gelb und Orange. Die kurzlebigen Pflanzen sichern ihr Überleben durch eifrige Selbstaussaat, was durchaus lästig werden kann.
Als Zierpflanze von größtem Wert ist der Türkenmohn (Papaver orientale). Seine langlebigen Stauden mit den tiefgehenden Pfahlwurzeln sind kaum zu entfernen. Die rot blühende offenschalige Sorte ,Lauffeuer‘ macht ihrem Namen alle Ehre. Seine langen Wurzelausläufer erobern in kurzer Zeit große Flächen und sind nur schwer wieder loszuwerden.
Papaver orientale hat durch intensive Züchtungsarbeit eine Farbpalette von Weiß (,Black and White‘) über Rosa, Rot bis Dunkelviolett (,Patty’s Plum‘) entstehen lassen. Je nach Art erscheinen die Blüten je nach Sorte zweifarbig (,Polka‘), gewellt (,Aglaja‘, ,Aladin‘) oder gefranst (,Abu Hassan‘, ,Hula Hula‘).
Die beste Zeit für eine Neuanpflanzung ist der Herbst.
Zyklus des Türkenmohns
Papaver orientale blüht im Juni. Sobald die Blüte Samenkapseln gebildet hat, welkt die ganze Pflanze im Juli und zieht ein. Nach einer Ruhepause im August treiben die kräftigen Wurzeln erneut einen Blattschopf aus, der auch im Winter grün bleibt.
Zu den Mohngewächsen (Papaveraceae) gehört der kalifornische Goldmohn (Eschscholzia californica). Er stammt aus den Wüstengebieten des pazifischen Nordamerika. Bis zu 50 cm hoch werden die graugrünen, geschlitzten Blätter aus denen die Indianer einen leicht narkotisierenden Saft hergestellt haben. Hierzulande wird die Sommerblume wegen ihrer gelb-orangen Blüten geschätzt.
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