Artischocke
Artischockenpflanzern mit Blüte: © Dieter Hupka

 

Artischocken, ein Gemüse mit hohem Zierwert, sind rund ums Mittelmeer weit verbreitet. Eine Anzucht in eigenen Garten ist auch in unseren Breiten erfolgversprechend.




Artischocken (Cynara scolymus bzw. Cynara cardunculus) gehören zur großen Gattung der Korbblütler und gedeihen in zehn Arten rund um das Mittelmeer. Sie sind enge Verwandte der Disteln, was an den lilafarbenen Röhrenblüten und der Bestachelung von Blättern und Blütenkopf erkennbar ist. Zwei Arten, welche unbestachelt sind, kennt man als Feingemüse.

Kardy, die essbare Zierpflanze

Die Spanische Artischocke Kardy, auch Cardy (Cynara cardunculus), bildet viele kleine Blütenknospen, die jedoch nicht essbar sind. Als Gemüse werden die großen geschlitzten Blätter verzehrt. Um den Gehalt von Bitterstoffen zu minimieren, werden die Blätter vor der Ernte für einige Wochen zusammengebunden.

Wegen des hohen Arbeitsaufwandes wird Kardy bei uns meist als stattliche blau blühende Zierpflanze gezogen.

Kultur- und Heilpflanze

Als Kulturpflanze wird Cynara scolymus genutzt. Ihre fleischigen, an Kiefernzapfen erinnernden Blütenstände sind seit dem Altertum als Delikatesse bekannt.

Diese Art der Artischocke wurde 2003 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Sowohl der Verzehr der gekochten Blütenblätter als auch ein Tee, aufgegossen aus Blütenblättern, dient der Leberstärkung und Anregung der Gallentätigkeit. Daneben wirkt sie sich günstig auf den Cholesterinspiegel aus, hilft unterstützend bei Diabetes, lindert Blähungen und ist förderlich bei Völlegefühl. Wirkstoff ist das bittere Cynarin.

Im Garten

Im Mittelmeerraum ermöglicht das milde Klima einen mehrjährigen Anbau der Artischocke, was kräftigere Blütenstiele hervorbringt. Wegen mangelnder Winterhärte ist hierzulande meist nur eine einjährige Kultur möglich. Eine Aussaat im Gewächshaus oder auf der Fensterbank bei 20 – 22 °C  ist bis Mitte März möglich. Nach ca. vier Wochen werden die Sämlinge pikiert und etwas kühler (18 °C) gestellt. Nach den Eisheiligen werden die Pflanzen ins Freiland gebracht.

Weil sich aus den kleinen Sämlingen stattliche Pflanzen entwickeln, muss für reichlich Abstand (80 – 100 cm) gesorgt werden. Sind die Pflanzen anfangs noch klein, können die Zwischenräume für die Anzucht von Salat und Radieschen genutzt werden.

Artischocken sind Starkzehrer und benötigen daher viele Nährstoffe in Form von Kompost, Hornspänen etc. Auf eine reichliche Wasserzufuhr ist stets zu achten. Steht eine Pflanze über eine längere Zeit trocken, wird das Fruchtfleisch holzig und ungenießbar.

Überwintern

Bei einer einjährigen Aufzucht ist mit einem 80-prozentigen Ernteerfolg zu rechnen. Wer die Arbeit nicht scheut, gräbt im November den Wurzelstock aus und überwintert ihn ähnlich wie Dahlien.




Eine Überwinterung im Freien unter einer dicken Laubdecke gelingt nur in milden Wintern. Hier ist jedoch nicht nur der Frost ein Feind der Pflanze. Auch Wühlmäuse schätzen diese Delikatesse.

Zierpflanze

Die Blütenstände und Blätter der Artischocke sind von hohem Zierwert. Bei reichlichem Platz im Staudenbeet lassen sich aparte Kompositionen kreieren. Eine geöffnete Knospe hält sich in der Vase mehrere Wochen. Noch geschlossene Blütenstände lassen sich leicht trocknen und sind praktisch unverwüstlich.

 

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