Wacholder-Büsche in der Lüneburger Heide © Manfred Schütze / pixelio.de
Wacholder-Büsche in der Lüneburger Heide © Manfred Schütze / pixelio.de

 

Wacholder wird wegen seiner vielseitigen Eigenschaften schon seit der Antike geschätzt.

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Krammetsbaum, Machandelboom, Räucherstrauch, Kranewitt und Quickholder sind nur einige der ca. 150 Namen im deutschsprachigen Raum für Wacholder. Dies zeigt, wie verbreitet die Zypresse des Nordens ist und welche Bedeutung ihm zukommt.

Zauberpflanze

Eins der düstersten Märchen der Gebrüder Grimm vom „Machandelboom“ bringt zum Ausdruck, welche Zauberkräfte dem Gemeinen Wacholder (Juniperus communis) angeblich innewohnen. Der schlanke Baum galt als Zufluchtsort verstorbener Seelen, welche dort auf ihre Wiedererweckung warten sollen.

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Wacholder wurde als Ersatz für Weihrauch und Myrrhe zum Ausräuchern von Räumen bei Pest und anderen Seuchen verwandt. Auch Hexen und andere Dämonen glaubte man so vertreiben zu können.

Heilpflanze

Wenn auch der Wacholder gegen oben genanntes Ungemach machtlos war, so ist seine Heilkraft seit der Antike bekannt. Seine Inhaltsstoffe (ätherische Öle, Invertzucker, Juniperin, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe) leisten bei Erkrankungen des Magen-Darmtrakts, der Haut, der Atemwege, bei Rheuma, Gicht und bei Blasenleiden gute Dienste.

In der Schwangerschaft sollten Wacholderpräparate allerdings gemieden werden.

Auch Überdosierung ist zu vermeiden.

Zum Einsatz kommen die Nadeln für äußerliche Anwendungen als Badezusatz oder als Ölauszug.

Größere Wichtigkeit haben jedoch die zapfenartigen Früchte, bekannt als schwarz-braune Wacholderbeeren.

Gewürz

Auch wenn die medizinische Anwendung heute nicht mehr im Focus stehen mag, so ist der Geschmack der Beeren als Gewürz (Sauerkraut, Wildgerichte) unverzichtbar.

Schnäpse wie Genever, Steinhäger und der beliebte Gin haben ein deutliches Wacholderaroma.

Als Heil- und Gewürzpflanze kommen nur der heimische Wacholder (Juniperus communis) und der mediterrane Stechwacholder (Juniperus oxycedrus) in Betracht.

Der Sadebaum, auch Stink- oder Gift-Wacholder (Juniperus sabina) und der Virginische Wacholder (Juniperus virginiana) sind stark giftig und sollten nicht in Gärten, in denen sich Kinder aufhalten, gezogen werden.

Der Gemeine Wacholder

Der Gemeine Wacholder gehörte einst zu den verbreitetsten Gehölzen als Strauch oder Kleinbaum in lichten Wäldern und auf Heideflächen (Lüneburger Heide). Seit dem Rückgang der Schafwirtschaft und der kommerziellen Aufforstung ist der kleine Nadelbaum auf dem Rückzug, weshalb er unter Naturschutz steht. Nur die schwarzen Beeren, welche 2 – 3 Jahre zur Reife benötigen, dürfen geerntet werden.

Der niederliegende, kältefeste Zwergwacholder (Juniperus procumbens) wird gern als Bodendecker, z. B. auf Gräbern, angepflanzt.




 

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