Fleischfressende Pflanzen sind in der Natur in fast allen Regionen der Erde vertreten. Trotzdem ist eine Kultur für den Hobbygärtner nicht einfach.
- Die wichtigsten Fakten
- Diese Arten gibt es
- Pflege von fleischfressenden Pflanzen
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Dass Tiere Pflanzen fressen, ist eine unumstößliche Tatsache. Aber umgekehrt? Pflanzen fressen Tiere? Dieses Paradoxon beschäftigte lange Zeit die Theologen, und sie waren sich nicht sicher, ob diese seltsamen Geschöpfe nicht gegen die Heilige Schrift verstießen. Trotzdem gab und gibt es sie. Über 1.000 Arten der Karnivoren (lat. caro, carnis = Fleisch, vorare = fressen) sind in fast allen Gebieten der Erde gefunden worden.
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Schon um 1600 beschrieb der französische Arzt Sarracin halbstrauchartige oder krautige Pflanzen, deren Blätter zum Insektenfang eingerichtet sind (Sarraceniales). Diese Pflanzenarten sind durchaus in der Lage, sich autotroph (nur von anorganischen Stoffen) zu ernähren. Sie benötigen jedoch für ein gutes Gedeihen und zur besseren Samenbildung fremdes Eiweiß.
Die Fallensteller
Dieses fremde Eiweiß liefern ihnen kleine Insekten, Spinnen und Ameisen. Tropische große Kannenpflanzen (Nepenthes) fangen und verdauen sogar Mäuse oder Frösche. Um Tiere einzufangen, besitzen sie mannigfaltige Blattorgane wie Klapp-, Klebe- oder Fallgrubenfallen. Ist ein Tier in die Falle gegangen, wird es mit Hilfe von Enzymen quasi ausgesaugt. Eiweiße, Stickstoff, Phosphor und Schwefel sichern das Leben dieser Pflanzen, welche meist an nährstoffarmen Standorten wie Mooren, Sand, Felsen oder in tropischen Regenwäldern zu finden sind.
Karnivoren kultivieren
In vielen Gartencentern und sogar in Baumärkten sind fleischfressende Pflanzen erhältlich. Hier findet man in der Regel robuste Arten, welche sich mit einiger Sachkenntnis zu Hause kultivieren lassen.
Die bekannteste ist die aus den USA stammende Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula). Bei ihr kann man beobachten, wie sich die mit Fühlborsten besetzten parallel angeordneten Blättchen bei Berührung wie ein Fangeisen schließen. Ist nach einigen Tagen die Beute verdaut, öffnet sich die Falle wieder. Dieser Vorgang ist auf fünf Mal begrenzt, danach sterben die Blätter ab. Also niemals nur zum Spaß diesen Mechanismus auslösen!
Relativ robust sind die hier angebotenen Schlauchpflanzen (Sarracenia) aus Nordamerika. Mit auffallendem Muster und speziellen Lockstoffen ziehen sie ihre Beute an. Wie bei einer Fallgrube rutschen die Opfer ohne Aussicht auf Entkommen in die Tiefe, wo sie verdaut werden.
Nicht ganz so spektakulär ist der Sonnentau (Drosera). Diese Pflanzenart ist weit verbreitet. Auch in heimischen Mooren sind diese zierlichen Pflänzchen (Drosera anglica, Drosera rotundifolia, Drosera intermedia) zu finden. Sie stehen unter strengem Naturschutz.
Sonnentau
Allen Varianten des Sonnentaus gleichermaßen sind die an den Stielen wachsenden Tentakel (Drüsenhaare). An ihren Enden blinken wie Tau kleine Klebetröpfchen, welche von ihrem Opfer für Nektar gehalten werden. Fällt ein Insekt auf diese Täuschung herein, klebt es fest, wird von den Tentakeln umschlungen und von den Verdauungssäften zersetzt. Die unverdaulichen Chitinbestandteile werden durch Wiederaufrichten der Drüsenhaare abgestoßen.
Die Pflege zu Hause
Die wichtigste Regel für alle „Fleischfresser“ ist: niemals mit Leitungswasser gießen! Nur Regenwasser oder destilliertes Wasser wird vertragen. Karnivoren brauchen spezielle Erden, welche beim Erwerb gleich mitgekauft werden sollten. Gedüngt wird nicht.
Gepflanzt werden sie in kleine Töpfe (kleiner Wurzelstock) ohne Abzugslöcher, denn sie lieben nasse Füße (Moorbewohner).
Fleischfressende Pflanzen benötigen Sonne und Licht, was bei der Überwinterung im Haus unbedingt zu beachten ist. Ist es zu dunkel, kränkeln die Pflanzen und werden leicht von Blattläusen befallen. Ein heller Fensterplatz bei 10 °C und feuchte Luft sind ideal.
In der wärmeren Jahreszeit freuen sich die meisten Arten über einen sonnigen Platz auf Balkon oder Terrasse (gut gießen!). Einige Arten gedeihen im Moorbeet oder im Gartenteich.
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