Mispelbaum
Mispelbäumchen© Dieter Hupka

 

Im Mittelalter war die Mispel ein wichtiges und in Süd- und Mitteleuropa weit verbreitetes Obstgehölz. Heute ist sie zu Unrecht fast vergessen.

In unseren Gärten ist der Mispelstrauch verschwunden, was einigermaßen verwundert, denn in der Antike waren die Früchte der Mispel als Obst- und Arzneipflanze hochgeschätzt. Der griechische Arzt und berühmte Pharmakologe des Altertums Pedanios Dioskurides erwähnte die Mispel in seiner Arzneilehre als bekömmliches adstringierendes Magenmittel und entzündungshemmendes Hauttonikum.

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Mispelfrüchte 
Mispelfrüchte © Dieter Hupka

Herkunft

Die echte Mispel trägt den bot. Namen Mespilus germanica, was etwas irreführend ist, denn ihre Heimat liegt in Vorderasien. Sie gehört wie auch Äpfel und Birnen zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Von Vorderasien aus eroberte sie den gesamten Mittelmeerraum und wurde durch die römische Besiedelung in unsere Breiten gebracht, wo sie sich trotz ihrer Wärmebedürftigkeit schnell verbreitete. Im Mittelalter war die Mispel ein wichtiges Obstgehölz, heute ist sie leider fast vergessen. Überreste alter Kulturen findet man noch als Stinzenpflanzen in klösterlichen Anlagen und einstigen römischen Siedlungen. Wild wachsende Arten nördlich der Alpen sind verwilderte einstmalige Kulturpflanzen.

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Habitus

Die Mispel hat viele Eigenschaften, welche sie zu einem wertvollen Gehölz für den Garten macht. Sie wächst langsam zu einem großkronigen Strauch heran, der eine Höhe von drei Metern erreichen kann. Die ledrigen, sattgrünen ca. 15 cm langen Blätter sind auf der Unterseite behaart. Ende Mai, also nicht durch Spätfröste gefährdet, erscheinen 4 – 5 cm große weiße Schalenblüten, welche an Wildrosen erinnern. Ihr Pollenreichtum bietet zahlreichen Insekten ausgiebige Nahrung. Aus der Blüte entwickeln sich die bräunlichen Früchte, welche im Frühwinter der Vogelwelt einen reich gedeckten Tisch offerieren.

Die Mispel als Obst

Wer nach dem ersten Frost, der die Früchte erst genießbar macht, eine der ca. 5 cm große braunen „Äpfelchen“ genießt, wird von dem herbsüßen fruchtigen Aroma angetan sein. Solo oder auch mit Äpfeln oder Quitten gemischt, ergeben Mispelfrüchte exquisite Konfitüren und Kompotte. Kulturmispeln tragen größere Früchte. Seit dem 19. Jahrhundert ist in England die Sorte ‚Nottingham‘ und in Holland die Sorte ‚Dutch Giant‚ erhältlich.

Wer auf eine kernlose aber etwas kleinfruchtige Sorte Wert legt, sollte nach ‚Sans pépins‚ Ausschau halten.

Standort und Pflege

Wer eine Mispel im Garten anpflanzen will, sollte auf eine veredelte, auf Weißdorn gepfropfte Sorte zurückgreifen. Sämlinge bringen zu kleine Früchte hervor. Zu bekommen ist diese in Baumschulen. Das anspruchslose Gehölz bevorzugt sonnige, windgeschützte Bereiche, auch im Halbschatten gedeihen sie noch. Als Boden wird lockerer frischer Humus bevorzugt, die Baumscheibe ist im Winter mit einer Laubschicht abzudecken. Als pflegerische Maßnahme ist ein Auslichten überalterter oder zu dicht wachsender Äste anzuraten. In gemischte Hecken lässt sich die Mispel gut integrieren, jedoch kann sie sich durch einen entsprechenden Erziehungsschnitt und eine Solitärstellung zu einem bis zu sechs Meter hohen Baum entwickeln.

Gärtnern, die das Ungewöhnliche lieben sei diese neue und zugleich alte Obstsorte wärmstens empfohlen.




 

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