Als mediterranes Gewürz und als krampflösender Babytee sind die Samen des Fenchels bekannt. Viel zu wenig Beachtung findet das aromatische Laub als Gewürz- und Küchenkraut. Dekorativ wirkt es im Blumenbeet.
Jeder, der durch unberührte sonnige Gefilde am Mittelmeer streifte, hat schon Bekanntschaft mit einer bis zu drei Meter hohen dillähnlichen Pflanze gemacht. Hierbei handelt es sich um das Doldengewächs Foeniculum vulgare, den Gewürzfenchel. Die Ruderalpflanze liebt vollsonnige, kalkhaltige Böden. Bei entsprechendem Standort gedeiht der Gewürzfenchel auch ausdauernd in unseren Breiten. Verwendung finden die Samenkörner für süße und pikante Gerichte sowie als Teeaufguss gegen Blähungen und Völlegefühl. Diese Früchte wurden schon in der Antike als Zutat für das geheimnisvolle Allheilmittel „Theriak“ verwandt. Als Gewürzkraut und Salatzutat werden die feinlaubigen, an Dill erinnernden Blätter genutzt. Durch seine imposante Größe und das je nach Sorte bläuliche oder rötliche Laub ist der Gewürzfenchel auch im Blumenbeet dekorativ.
Fenchel als Heilkraut
Bis zu zwei Meter hoch wird Foeniculum vulgare var. dulce, der Gewürz- oder Süßfenchel. Im Juli/August erscheinen über dem feinen Laub kleine gelbe Blüten, aus welchen sich die heilkräftigen Samen entwickeln. Hauptwirkstoff ist das nach Anis schmeckende Fenchon, welches verdauungsfördernd, entkrampfend und entzündungshemmend wirkt. Tees gegen Bauchschmerzen oder Husten aus den Fenchelsaaten sind zwar wirksam, aber keineswegs süß, wie die Bezeichnung dulce vermuten lassen könnte. Im Mörser zerstoßen entfalten die Samenkörner vor dem Überbrühen die volle Wirkung ihrer ätherischen Öle.
2009 wurde Fenchel zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Foeniculum vulgare
Auf gut gedüngter Erde ausgesät erreicht die wüchsige Fenchelstaude im nächsten Jahr eine stattliche Höhe von bis zu drei Metern, gesetzt den Fall, dass nicht schon ab April, wenn frische Freilandkräuter noch rar sind, zu viele der würzigen zarten Blättchen geerntet werden.
Von intensivem Geschmack sind nicht nur die Blätter und Samen, sondern auch die Stängel. Im August/September wird die gesamte Pflanze abgeschnitten und getrocknet. So lässt sich das Aroma des Mittelmeeres gut für den Winter konservieren.
Bronzefenchel
Foeniculum vulgare var. rubrum wird nur ca. 1,50 m hoch und trägt rotbraunes Laub, welches wegen seines Zierwertes besonders in den berühmten englischen Blumenrabatten Verwendung findet.
Sizilianischer Fenchel
An den Küsten Siziliens wächst eine besondere Sorte des Staudenfenchels, der bis zu zwei Meter hoch wird: Foeniculum vulgare ‚Regaleali‘ ist von würzigem, dillähnlichen Geschmack ohne Lakritz-Aroma. Seine blaugrünen Blätter sind unverzichtbar für das Nationalgericht „Pasta con sarde alla siciliana“.
Eine besondere Variante dieser Pflanze ist der römische Fenchel „Finocchio“, der Gemüsefenchel. Hier findet die weiße Knolle als Gemüse Verwendung. Das kräftig grüne Laub hat nur wenig Würzkraft, sollte jedoch ebenfalls verwertet werden.
Meerfenchel
Unter dem Namen Meerfenchel (Crithmum maritimum) gedeiht an den Küsten Englands eine salzliebende Pflanze. Die gesamte Pflanze gilt – sauer eingelegt – als Delikatesse und als Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden. Das Aroma der fleischigen Blätter ähnelt in keiner Weise dem des echten Fenchels, sondern hat einen eigenen herben Geschmack. In Griechenland und Spanien ist diese Pflanze als Fischgewürz bekannt.
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