Fahl, grau, braun: So trist stellt man sich – abgesehen von einigen immergrünen Akzenten – den winterlichen Garten vor. Aber einige Pflanzen werden zu farbigen Blickpunkten. Diese gilt es mit geschickter Planung in Szene zu setzen.
Vier Monate, zuweilen sogar länger, dauert der Winter. Als eine ewig lange Durststrecke erscheint diese Zeit, in welcher sich die Natur bedeckt hält und nur in feuchten Frostnächten den Garten in eine zauberhafte Winterwelt verwandelt. Raureif ist aber eine flüchtige Schönheit, und so gilt es, unser Augenmerk auf die Farben des winterlichen Gartens zu richten. Es gibt sie nämlich, die Winterfarben, wenn auch dezent bis schüchtern. Durch eine planvolle Inszenierung lassen sich jedoch spannungsreiche Gartenbilder schaffen.
Immergrün und wintergrün
Am markantesten sind immergrüne Gehölze. Sie behalten ihr Laub oder die Nadeln für mehrere Jahre (Koniferen, Buchsbaum, Efeu).
Als wintergrün werden Pflanzen bezeichnet, welche ihr Laub während des Winters behalten und im Frühjahr die Blätter abwerfen.
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Grüne und graue Stauden
In dieser Farbpalette ist die Auswahl besonders groß. Leberblümchen, Christ- und Lenzrosen, Vinca major, Vinca minor, die Blattrosetten von Digitalis sowie einige Gräser und Farne behalten ihr grünes Kleid.
Im edlen grau-grünen Gewand präsentieren sich Blauschwingelgras (Festuca glauca), Lavendel (Lavandula), Polsternelken (Dianthus), Salbei (Salvia), Stachys und Weinraute. Mit gelblichen Streifen schmückt sich die Segge ‚Variegata‘.
Rot, violett, gelb
Farbenprächtig kommen die Pflanzen daher, welche bei Frost Anthocyane (Pflanzenfarbstoffe) bilden. Je stärker die Minustemperaturen sind, desto kräftiger leuchten ihre Farben in Rot, Gelb oder Violett. Bei steigenden Temperaturen wechselt die Farbe wieder zu Grün.
Vor allem die Bergenie, Staude des Jahres 2017, beherrscht dieses Spiel. Meister ihres Fachs sind ‚Admiral‘, ‚Oeschberg‘ und ‚Rote Schwester‘.
Jedoch sind nicht alle dieser Dickblattgewächse Winterfärber. Daher ist beim Kauf ein Blick auf das Etikett lohnend.
Die wintergrünen Blätter der Elfenblume ‚Frohnleiten‘ (Epimedium x perralchicum) verfärben sich rot. Die Adern bleiben grün, wodurch eine aparte Zweifarbigkeit entsteht.
Dramatisch liebt es die Sorte ‚Black Sea‘ mit schwarzviolettem Blattwerk.
Imponieren können auch die Purpurglöckchen (Heuchera). Sie gibt es in zahlreichen Varianten von Gelb, Grün, Rot und Violett. Auch Wuchsform und Blattgröße differieren, sodass man allein mit verschiedenen Heuchera-Sorten abwechslungsreiche Gartenbilder komponieren kann.
Heuchera-Blätter zeigen ganzjährig dasselbe Aussehen. Aber erst wenn alle anderen Stauden abgeblüht sind, kommen sie richtig zur Geltung.
Winterfarben in Szene setzen
Winterfarben wollen geplant werden. Große winterblühende Gehölze (Hamamelis, Jasmin, Schneeball) können allein stehen. Niedrige Stauden kommen erst in Gruppen zur Wirkung. Drei bis fünf Pflanzen sollten zusammen gepflanzt werden. Ist im Garten genügend Platz, sollten sich Tuffs wiederholen. Werden die unterschiedlich breiten Stauden geschickt komponiert, wird es bestimmt nicht eintönig im winterlichen Garten.
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