Die immergrüne Vinca, ein unverzichtbarer Bodendecker, blüht je nach Sorte weiß, blau oder lila. Die Pflege ist einfach.
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Vinca, eine aus der Familie der Hundsgiftgewächse stammende Pflanzengattung, je nach Wuchshöhe major oder minor genannt, lässt als allgegenwärtiger Bodendecker, selbst als Wildpflanze an Waldrändern, ganz vergessen, dass sie hier nicht schon immer heimisch war.
Botanische Kulturdenkmäler
Vinca wurde einst von den Römern in unsere Regionen mitgebracht. Die immergrüne Ranke hatte bei ihnen einen hohen Stellenwert. Aus „vincapervinca“ (hergeleitet vom lat. vincere = besiegen oder auch pervincire = umwinden) wurden Kränze und Girlanden geflochten, welche den Göttern geopfert wurden. So gehörte das Immergrün wohl in jeden römischen Garten. Dank der ungeheuren Vitalität des kleinen Bodendeckers haben die Pflanzen überlebt, während die einst stolzen Bauwerke inzwischen zu Ruinen zerfallen sind. Wo Relikte von römischen Gebäuden gefunden werden, wächst auch heute noch das Immergrün. Exotische Pflanzen, welche einst als Zierpflanzen eingeführt wurden und ohne gärtnerische Pflege die Zeiten überdauert haben, werden als Burgflora bezeichnet. In Norddeutschland werden Kulturreliktpflanzen auch Stinzenpflanzen genannt, hergeleitet vom friesischen Wort „Stins“ für Burg, Landhaus oder auch Steinhaus.
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Historisch und medizinisch
Vinca galt nicht nur bei dem Römern als symbolträchtige Schutz- und Zauberpflanze. Auch später sah man in den immergrünen Ranken mit den blauen Blüten ein Sinnbild für Treue und Freundschaft. Junge Mädchen und Bräute wurden mit Vincakränzen geschmückt. In etlichen Regionen wird das Kleine Immergrün (Vinca minor) als Jungfernkranz oder Mägdepalme tituliert. Im Mittelalter wurde Vinca minor als Blutreinigungsmittel angewandt. Da Vinca zu den Hundsgiftgewächsen (Apocynaceae) gezählt wird, lässt sich daraus zwar schließen, dass eine innere Anwendung wenig ratsam ist. Gleichwohl findet die alte Volksarzneipflanze noch heute in der Homöopathie oder Alkaloide aus der Vinca-Familie als Zytostatika Verwendung.
Vinca im Garten
Auf einem humosen, lockeren Boden wächst Vinca problemlos sowohl im Schatten als auch in der Sonne und ist erstaunlich resistent gegenüber Wurzeldruck. Pflege benötigt Vinca kaum. Das herbstliche Laub reicht als Düngung aus, gelegentlicher Rückschnitt im Spätsommer fördert den Blütenflor, ist aber nicht nötig. Schnecken verschmähen Immergrün.
Vinca wird großflächig als Bodendecker unter Gehölzen, als Grabschmuck und die neueren großblumigen Züchtungen werden sogar im Kübel und in Balkonkästen gepflanzt.
Sorten
Vinca major, das großblättrige Immergrün muss gegen starke Wintersonne geschützt werden. Die bis zu fünf Zentimeter großen Blüten sind bei der Sorte ‚Maculata‘ blau, die ledrigen Blätter grün-gelb gefleckt. ‚Variegata ziert durch Blätter mit cremefarbenem Rand und hellblauen Blüten.
Vinca balcanica, das Balkanimmergrün, ist robuster als Vinca major und wächst stärker als Vinca minor. Sein dunkelgrünes Laub ist von hellen Adern durchzogen, violett blau sind die sternförmigen Blüten.
Vinca minor
Vinca minor ist das bekannteste Immergrün, weil das Robusteste. ‚Alba‘ und ‚Gertrud Jekyll‘ tragen weiße Blüten. Hellblau blüht ‚Josefine‘. ‚Marie‘ und ‚Bowles‘ blühen blauviolett. Dunkelviolette Blüten zeichnet die Sorte ‚Rubra‘, auch ‚Atropurpurea‘ genannt, aus.
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