Damit der winterliche Garten dem Auge etwas Abwechslung im einheitlichen Graubraun zu bieten hat, sollten ausgewählte Immergrüne dort angesiedelt werden, denn auch sie bieten der Tierwelt Schutz und Nahrung.
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In den 1960er-Jahren, als die Stadtgärten in erster Linie pflegeleicht sein sollten, hatten immergrüne Bäume und Sträucher ihre Hochzeit. Ganze Hecken aus Lebensbäumen (Thuja) oder aus Kirschlorbeer waren überall präsent. Aber nicht nur als überholte Modeerscheinung haben sie einen schlechten Ruf. Auch Naturschützer rümpfen über sie die Nase. In ihren Augen bieten sie weder Insekten noch der Vogelwelt Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten. Ein weiteres Argument ist, dass viele dieser Pflanzen ursprünglich bei uns nicht heimisch waren.
Ist das so? Diese Behauptung sollte auf den Prüfstand gebracht werden. Viele der sog. nicht heimischen Bäume und Sträucher sind schon sehr lange in unseren Breiten beheimatet, und ohne diese Zuwanderer wäre unsere tolle Vielfalt um einiges ärmer. Und: Seit wann sind Gärtner/innen fremdenfeindlich? Was sie an Nutzen für die Fauna zu bieten haben, soll in folgender Einzeldarstellung geprüft werden.
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Der Lebensbaum
Der Abendländische Lebensbaum (Thuja occidentalis) stammt aus Nordamerika und wurde schon im 16. Jahrhundert bei uns heimisch. Aus diesem Zypressengewächs haben sich viele gartentaugliche Varianten abgeleitet.
Unschön sind die eingangs erwähnten Hecken, dicht an dicht gepflanzt, womöglich noch zweifarbig. Aber lassen wir dem extrem winterharten Baum seine Freiheit, so entwickelt er sich zu einem stattlichen Baum mit einer pyramidenförmigen Krone. Wird er durch einen jährlichen Rückschnitt, der problemlos vertragen wird, schlank gehalten, so kann er durchaus für die richtige Atmosphäre etwa in einem mediterranen Garten sorgen.
Durch entsprechenden Schnitt präsentiert er sich als immergrüne Kugel oder Spirale und kann als Ersatz für den moribunden Buchsbaum herhalten.
Kleine Vögel wie z. B. Spatzen finden in den weichen Nadeln Unterschlupf und Schutz vor Kälte und mordlustigen Katzen. Reifen im Herbst die Samen, so finden Meisen, Finken, Sperlinge und Zeisige reichliche Nahrung.
Der Kirschlorbeer
Seine großen lederartigen Blätter bieten ganzjährig eine dunkelgrüne Kulisse. Die duftenden Blütenkerzen des Kirschlorbeers (Prunus laurocerasus) locken im Mai zahlreiche Bienen und Hummeln an. Manchmal erscheint im Herbst noch eine verhaltene zweite Blüte, bevor der Strauch seine schwarzen erbsengroßen Früchte zur Freude vieler Vogelarten ausbildet.
Der Buchsbaum
Der Buchsbaum (Buxus sempervirens) beging einen fatalen Fehler, als er einem niedlichen kleinen Falter freigiebig Kost und Logis bot. Diese Treuherzigkeit wurde auf das Schändlichste missbraucht. Hinter dem netten Gast aus Ostasien verbarg sich der gefräßige Buchsbaumzünsler, dessen ungeheurem Appetit mit kaum einem Mittel beizukommen ist. Und so müssen wir uns von einem vielgeliebten Gast unserer Gärten verabschieden. Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall: Jetzt schlägt die große Stunde der Pflanzen, welche ihn annähernd ersetzen können wie beispielsweise:
Der Spindelstrauch
Der Spindelstrauch, auch Kriechspindel oder Kletterspindel (Euonymus fortunei) ist eher ein „Immergelb“ als ein Immergrün. Er ist ein wahrer Tausendsassa: Er klettert mit etwas Hilfe die Wände hoch, legt sich als Bodendecker flach auf die Erde und zeigt sich nach einem Besuch beim Friseur als Kugel, Spindel oder vieles mehr. Im Juni freuen sich viele Insekten auf seine kleinen weißen Blütchen.
Die Eibe
Aus heimischen Gefilden stammt die Europäische Eibe, auch Gemeine Eibe (Taxus baccata). Sie ist robust, schließlich kann sie auf eine 3.000-jährige Lebensgeschichte zurückblicken. Eiben werden gern als Hecken, aber auch als Formgehölze gezogen. Die Eibe verträgt Rückschnitte bis ins alte Holz und treibt willig immer neu aus. Im Herbst erfreuen sich ca. 20 Vogelarten an ihren rosaroten Beeren.
Die Stechpalme
Die Gemeine Stechpalme, auch Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) mit ihrem tiefdunklen, oft bedornten Laub und roten Beeren ist in England und Amerika eine nicht wegzudenkende Weihnachtspflanze. Ilex wächst mit der Zeit zu breiten, bis zu 3 m hohen Sträuchern heran und bietet in der Hecke oder als Solitär einen prächtigen Anblick.
Variationen mit weiß- oder gelbbunten panaschierten Blättern schmücken ganzjährig auch ohne roten Beerenbehang.
Immergrüne Bäume oder Sträucher haben, auch wenn sie nicht als Nahrungsquelle auf der Nr. 1 stehen, durchaus eine Berechtigung, denn sie bieten Vögeln und Kleintieren im Winter Schutz vor Kälte und Feinden und unseren Augen einen erfreulichen Anblick.
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