Dieses Problem kannten schon unsere Urahnen: Wie gleicht man die Höhenunterschiede im eigenen Garten am besten aus? Schon damals nutzte man Treppen, Mauern oder auch bestimmte Pflanzen dazu; gleichzeitig wurde und wird mit diesen Maßnahmen die Fläche vor Erosion geschätzt. Hangbefestigung lautet der Fachbegriff dazu. Wir geben Tipps.
- Warum muss ein Hang befestigt werden?
- Die verschiedenen Arten der Hangbefestigung
- Die richtige Bepflanzung
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Das Grundproblem
In vielen Gärten hat man es mit mehr oder weniger stark geneigten Flächen zu tun. Hänge in Verbindung mit einem offenen Gartenboden ist keine gute Kombination: Schon ab einem Gefälle von zwei Prozent kann es problematisch werden – dann reicht einmal ein starker Regen, und schon läuft der Oberboden mit dem Regenwasser ab, was auch dazu führen kann, dass Gullis verstopft werden. Als Faustregel gilt: Je steiler der Hang, desto stärker die sogenannte Erosion. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Hangbefestigung: z.B. bestimmte Pflanzen, aber auch bauliche Maßnahmen wie Trockenmauern oder Palisaden.
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Trockenmauern
Als wohl bekannteste und gängigste Art der Hangbefestigung gilt die Errichtung einer Trockenmauer – und eine Langzeitlösung ist es obendrein, wenn man es denn richtig macht. Unter einer Trockenmauer versteht man eine Vielzahl von lose aufgeschichteten Steinen, die in Größe und Form natürlich zueinander passen müssen; das Besondere daran ist, dass sie nicht gemörtelt werden, sondern den Halt quasi nur über ihr Eigengewicht bekommen. Damit die Mauer den Hang aber auch wirklich hält, müssen Sie sie auf einem Fundament aus gestampftem Schotter erreichten; achten Sie auch darauf, dass die Mauer nach hinten, also in Richtung Hang geneigt ist. Die Tiefe der einzelnen Steine muss innerhalb einer Schicht variieren, damit sie wie Dübel wirken können. Stichwort: Verzahnung. So bleiben die Trockenmauern bis zu einer zu einer Höhe 120 Zentimetern stabil. Für diese Art der Hangbefestigung ist es aber absolut unabdingbar, zuvor statische Berechnungen anzustellen. Und eine Baugenehmigung brauchen Sie auch.
Andere Optionen
Andere Optionen zur Hangbefestigung können Betonsteine, Pflanzringe oder Gabionen sein. Pflanzringe sind die preiswerteste Lösung, Gabionen werden immer beliebter, sind aber nicht ganz billig. In beiden Fällen sollten Sie sich nach einer Genehmigung erkundigen! Holzpfähle und Palisaden können ebenfalls funktionieren, sind aber nicht für die Ewigkeit gemacht. Eine weitere Möglichkeit betrifft die sogenannten Faschinen, 30 Zentimeter dicke und drei Meter lange Reisig- oder Zweigbündel. Diese verteilen Sie längs liegend in kleinen Gräben auf dem Hang, die Sie anschließend wieder mit Mutterboden auffüllen.
Welche Böden sind betroffen?
Bei Starkregen sind alle Böden betroffen, besonders stark allerdings schluff- und feinsandreiche Böden wie Lehm oder Löss. Problematisch ist es vor allem dann, wenn der Boden nach einer Umgestaltung oder einer Neubepflanzung stellenweise offen ist. Sobald ein Hang dicht mit Rasen oder Sträuchern ist, ist er befestigt und vor Platzregen sicher.
Welche Pflanzen sind geeignet?
Da gibt es einige. Entscheidend ist, dass sie kurz nach der Pflanzung ein kräftiges Wurzelsystem entwickeln, das den Boden festhalten kann – auch sollten sie pflegeleicht sein. Einen Hang mit Bodendeckern zu bepflanzen, dient zum Schutz vor Bodenerosion und eignet sich für fast alle Hanglagen. Gut geeignet ist zum Beispiel das Kleine Immergrün: Diese Pflanzen werden gut 15 Zentimeter hoch; sie sind zur Hangbefestigung wegen der langen, wurzelnden Triebe prädestiniert. An sonnigen und halbschattigen Standorten entsteht dann schnell ein dichter Teppich, der im April und Mai von blauen Blüten bedeckt ist. Weitere Pflanzen, die gut geeignet sind: Astilbe, Fingerstrauch, Maiglöckchen, Golderdbeeren, Kornelkirsche, Schmetterlingsflieder, Storchschnabel oder auch Kleinstrauchrosen.
Rasen aussäen
Auch Rasen eignet sich grundsätzlich zur Hangbefestigung, weil die dichte Grasnarbe den Boden festhält. Rasen wächst auch an steilen Böschungen, wenn man spezielle Mischungen nimmt. Der Haken bei der Sache: Der Rasen ist sehr pflegeintensiv; auch ist es nicht ganz einfach, ihn bei Neigungen über 25 Grad zu mähen.
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