Der Klimawandel macht es möglich: Mandeln aus eigener Ernte. Aber es gilt einiges zu beachten.
- Ein Import aus Afghanistan
- Standortwahl und Pflege
- Ernte und Krankheiten
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Mandeln in der Küche
Mandeln (Prunus dulcis) sind aus der Weihnachtsbäckerei kaum wegzudenken: Marzipan, Makronen und andere Leckereien! Das seit 4.000 Jahren kultivierte Kernobst gedieh einst nur in mediterranen Gefilden. Gleichwohl siedelten vor ca. 2.000 Jahren die Römer diese Nussbäume in südlichen Regionen Deutschlands (Pfalz, Rheinebene) an, wo sie sich bis ins Mittelalter gehalten haben. Heute hat dieser Anbau allerdings keine Bedeutung mehr.
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Nahe Verwandte
Pfirsiche, Aprikosen und die etwas robusteren Pflaumen sind nahe Verwandte. Bei deren Obst ist das Fruchtfleisch wesentlicher Bestandteil. Bei Mandeln sind es die in den Kernen verborgenen Samen. Kerne von Pflaumen, Pfirsichen und Aprikosen sollten nur in Maßen zum Aromatisieren ersatzweise verwendet werden. Diese Samen enthalten wie die Bittermandel (Prunus dulcis var. amara) Amygdalin, das bei der Verdauung die hochgiftige Blausäure bildet. Süßmandeln sollten jedoch auch häufig unzubereitet verzehrt werden. Sie enthalten reichlich Kalzium, Eisen, Folsäure und hochwertige Fette.
Im Garten
Mandeln stammen ursprünglich aus Afghanistan, wo sie lange, kalte Winter überstehen müssen, um dann im abrupt auftretenden warmen Frühling zu blühen. Die Kälte ist also nicht das Problem, sondern der relativ milde Winter mit Spätfrösten, wie sie bei uns recht häufig vorkommen. Spätfröste schaden nicht dem Baum, lassen aber die Blüte erfrieren. Es gilt daher dafür zu sorgen, dass die Blüte nicht vor März erscheint. Andererseits ist ein warmer, windgeschützter Standort für das gesamte Gedeihen von Vorteil.
Der Standort
Um ein gutes Kleinklima zu erreichen, pflanzt man Mandeln vor Hecken, Mauern oder Spalieren. Jedoch sollte beachtet werden, dass die Sonne im Winter erst ab Mittag den Baum bescheint, denn zu lange Besonnung lässt die Blüten zu früh erscheinen. Eine dicke Laubschicht hält den Boden länger kühl und bremst die Triebkraft. Junge Bäume brauchen einen Winterschutz (Vlies). Mit zunehmendem Alter werden sie robuster.
Der Boden
Mandeln gedeihen auf nährstoff- und kalkreichem Boden, der gut durchlässig sein sollte. Staunässe ist zu vermeiden. Gepflanzt wird im Frühjahr.
Die Größe
Sämlinge erreichen durchaus eine relative Größe, blühen aber nicht und bringen deshalb keine Nüsse. Um eine gute Fruchtbarkeit zu erlangen, werden Mandeln auf Pflaumen oder Pfirsich okuliert. Mandeln sind selbstfruchtend, aber ertragreicher, wenn mehrere Mandelbäume, Pfirsiche oder Nektarinen in der Nachbarschaft wachsen.
Die Größe des Mandelbaumes hängt von der Größe der Unterlage ab (Halbstamm oder Busch). Kleinere Exemplare lassen sich auch in Kübeln ziehen und in kühlen Gewächshäusern überwintern.
Die Ernte
Während des Wachstums ähneln Mandeln mit ihrem grünen, pelzigen Mantel unreifen Pfirsichen. Ende September bis Oktober öffnen sich die Schalen und der Kern wird sichtbar. Jetzt sind sie erntereif. Nach der Ernte sollten das Fruchtfleisch zügig entfernt und die Kerne getrocknet werden.
Der Kern
Die essbaren Samen werden durch einen sehr harten Kern geschützt, dem man mit robustem Werkzeug zu Leibe rücken muss. Anders ist es bei den Krachmandeln (Prunus dulcis var. fragilis). Bei ihnen ist die Schale so porös, dass man sie mit bloßen Händen öffnen kann.
Sorten
Bevorzugte Süßmandeln sind die robuste Sorten ‚Pfälzer Fruchtmandel‘, ‚Supernova‘, ‚Tuono‘, ‚Robijn‘ und ‚Princesse Amanda‘. Sie sind gut selbstfruchtend.
Bei der Krachmandel haben sich die ‚Dürkheimer Krachmandel‘, ‚Palatina‘ und ‚Papierski‘ bewährt.
Säulenmandeln sind wegen ihres schmalen Wuchses in kleinen Gärten ober als Kübelpflanzen sehr beliebt. Sie tragen schon ein Jahr nach der Pflanzung die ersten Früchte.
Ziermandeln
Als Gartenschmuck ist im Frühling die gefüllte Ziermandel (Prunus triloba) hoch geschätzt. Sie trägt keine Früchte.
Schädlinge
Gut eingewachsene Bäume an ihnen genehmen Standorten sind meist gesund. Welkende Triebe werden durch die Erreger der Monilia-Spitzendürre oder den Verticillium-Pilz ausgelöst. Hier hilft nur ein kräftiger Rückschnitt bis in das gesunde Holz direkt nach der Ernte im belaubten Zustand. Kranke Ziermandeln werden sofort nach der Blüte gestutzt.
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