Malvengewächse sind seit der Antike bewährte Kulturpflanzen. Stockrosen und Bechermalven fehlen in keinem Bauerngarten. Eine Aufzucht aus Samen ist einfach.
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Zu den berühmtesten Freunden der Malven zählt Johann Wolfgang von Goethe, obwohl er die prächtigen, gefüllten, gerüschten und gekrausten Sorten, die erst in letzter Zeit gezüchtet wurden, noch gar nicht kennen konnte. Die Familie der Malven (Malvaceae) ist groß und unglaublich vielseitig. Sie sind zu finden in Eurasien, Nordafrika sowie in Nord- und Südamerika. Wegen dieser weit reichenden Verbreitung lässt sich ihre ursprüngliche Heimat nicht mehr sicher feststellen.
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Alte Kulturpflanze
Bereits in der Antike gehörten Malven zur Kultur, wie aus Darstellungen altägyptischer Blumengirlanden zu ersehen ist. In der christlichen Symbollehre steht die Malve als Sinnbild für Heilung und Auferstehung. Dem greisen Simon wurde – so ist in der Bibel nachzulesen – die geschwundene Sehkraft durch einen Extrakt aus der Malvenwurzel zurückgegeben. In der 812 durch Karl den Großen herausgegebenen Reichsverordnung (Capitulare de villis) wurden etwa 90 Pflanzen, darunter auch der zur Familie der Malvengewächse gehörende Echte Eibisch (Althaea officinalis), als Heil- und Nutzpflanzen deklariert, welche auf den kaiserlichen Hofgütern gepflanzt werden sollten. Die schleimhaltigen Blätter und Wurzeln des Eibischs werden noch heute als Bronchialtee genutzt und bei Augenleiden eingesetzt.
Alcea rosea – Stockrose
Der „Rote Eibisch“, auch als Stockrose bekannt, ist eine seit dem 16. Jahrhundert in England für Cottage-Gärten unentbehrliche Gartenpflanze. An hohen, aufrecht stehenden Stielen sind in achselständigen Trauben oder einzeln die Blüten angeordnet. Ihre Farben reichen von Weiß über Gelb, von Rosa über Rot bis hin zu fast Schwarz. Die Sorte „Nigra“ mit ihren tiefvioletten offenschaligen Blüten ist so dunkel, dass sie schwarz erscheint. Der aus ihren Blüten gewonnene rote Farbstoff wurde zum Färben von Stoffen und zum „Verbessern“ von Rotweinen eingesetzt. In heutigen Zeiten geben Malvenblüten Kräutertees Aroma und Farbe. In nordischen Ländern gehören Stockrosen zu jedem schmucken Reetdachhaus und zu jedem Bauerngarten. Bei uns haben Malven sogar die Stadt erobert. Selbst versamt oder durch Anwohner gepflanzt zieren die hohen Blütenkerzen ganze Straßenzüge. Stockrosen werden meist zweijährig gezogen, d. h. im ersten Jahr erscheint die Blattrosette, im zweiten Jahr die Blüte. Werden die Blütenstiele beizeiten herausgeschnitten, kann die vollständige Pflanze als mehrjährige Staude erhalten werden. Ältere Pflanzen werden indessen häufig vom „Malvenrost“, einer Pilzerkrankung, befallen. Orangefarbene Punkte erscheinen auf den Blättern, diese werden welk und fallen ab. Die ganze Pflanze ist geschwächt und sollte durch eine neu gezogene ersetzt werden. Befallene Exemplare sollten nicht kompostiert, sondern über den Hausmüll entsorgt werden. Alcea sind leicht aus Samen zu ziehen (Dunkelkeimer), etwas schwieriger wird es nur mit den üppig gerüschten Stockrosen ,Peaches ’n‘ Dreams‘ oder ,Cream Double Bloom‘. Gelingt die Aufzucht nicht, greife man zu vorgezogenen Pflanzen aus dem Handel. Diese blühen noch im selben Jahr.
Malva moschata Die Moschulsmalve ist eine robuste heimische Art mit duftenden Blüten für naturnahe Gärten. Auf kalkarmen Böden sät sie sich selbstständig aus. Sorten:
- Malva moschata ,Alba‘ blüht weiß
- ,Sylvester‘ blüht rosa bis purpurrot mit dunklen Adern
- ,Primley Blue‘ mit seinen hellblauen Blüten ist ohne Schutz nicht ganz winterhart
Sidalcea Die Präriemalve ist eine wirkungsvoll blühende hohe Staude. Sie benötigt kalkarme, humose Sandböden in voller Sonne. Die meisten Gartensorten sind vegetativ vermehrt, weshalb sie sich nicht versamen. Leider sind sie meist nur kurzlebig. Sorten:
- ,Bianca‘ blüht weiß
- ,Elsie Heugh‘ blüht zartrosa
- ,Mr. Lindbergh‘ blüht dunkelrosa
- ,Brillant‘ blüht karminrot
- ,Starks Hybrid‘ blüht rosarot
Lavatera-Hybriden Die großblumige Bechermalve (Lavatera trimestris), auch Strauchmalve oder Strauchpappel genannt, ist eine einjährige Sommerblume. Sie wird im April direkt in das vollsonnige Beet gesät. Sorten:
- ,Mont Blanc‘ blüht weiß
- ,Silver Cup‘ blüht rosa, mit dunklen Adern
Die Buschmalven (Lavatera Hybriden) sind bei uns nicht ganz winterhart. Mit gutem Winterschutz aus Laub, Reisig und etwas Glück wachsen Buschmalven zu hohen Büschen heran, die von zahlreichen ungefüllten Blüten von Juni bis September bedeckt sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, pflanzt Buschmalven in einem Kübel und lässt sie im kühlen Gewächshaus überwintern. Bewährt haben sich die Olbia-Hybriden. Sorten:
- ,Barnsley‘ blüht weiß mit einem rosa Auge
- ,Ice Cool‘ blüht ebenfalls weiß und kann mit einer verbesserten Winterhärte punkten
- ,Kew Rose‘ blüht altrosa
- ,Lilac Lady‘ blüht lila
- ,Memmingen‘ blüht rosa
Lavatera thuringiaca ist eine winterharte, robuste Art mit hellrosa Blüten. Standort für Malven Alle Malven benötigen einen stickstoffreichen, sandigen Boden in vollsonniger Lage. Nach dem Rückschnitt fördert eine reichlich Düngung das weitere Überleben.
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Hallo!
Meine Präriemalven sind mindestens 20 Jahre alt. Ich habe sie aus Samen gezogen und sie sind mit mir zweimal umgezogen. Nach dem neuerlichen Auspflanzen nach der letzten Übersiedlung (Schotterboden) werden sie nicht nur üppiger sodnern blühen auch prachtvoll.
Ich habe heuer bereits etwa eine Hand voll Samen gesammelt, von nur einer Pflanze. Bei den anderen sind die Samen noch zu grün.
Naja, und gegossen werden sie nie, egal wie trocken es ist. Sie haben lediglich schützende Nachbarn, was halt so an Wilblumen und Wilkräutern wächst.