Eine Heilige verlieh ihnen den Namen. Zweige, die an ihrem Namenstag geschnitten werden, entfalten ihre Blütenpracht unerwartet in der kalten Jahreszeit.
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Eine fast vergessene Tradition ist das Schneiden von Zweigen des Kirschbaums oder anderer Obstbäume, der Forsythie sowie sonstiger Frühlingsblüher am 4. Dezember. Die Zweige, welche idealerweise schon etwas Frost bekommen haben, werden in Vasen gestellt. Etwa drei Wochen später haben die Zweige im beheizten Wohnraum genügend Wärmeenergie gesammelt, um zu Weihnachten aufzublühen.
Zarte Blüten im Winter
Das Brauchtum der Barbarazweige wird inzwischen kaum noch geübt. In dem oft überbordenden Weihnachtsschmuck käme der Liebreiz der zarten Blüten ohnehin kaum noch zur Geltung. Die Treiberei von Blütenzweigen ist jedoch nicht an das Datum von Anfang Dezember gebunden. Wenn die Festtage vorüber sind und all der glitzernde Schmuck wieder wohl verpackt in Kisten ruht, können blühende Zweige ein erstes Frühlingsahnen in dunkle Wintertage bringen.
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Welche Pflanzen sind geeignet?
Bei den „echten“ Barbarazweigen handelt es sich um Kirschbaumzweige. Reiser von Pfirsich-, Apfel– und Birnen– oder Quitten- und Mandelbäumen sind neben vielen anderen ebenso geeignet. Auch Forsythien- und Ranunkelstrauch bringen gute Ergebnisse. Einen Versuch wert sind auch Kastanien- und Magnolienzweige. Winterblüher wie Hamamelis und Winterjasmin führen mit Sicherheit zum Erfolg. Ende Januar, Anfang Februar blühen sie an geschützten Stellen sogar schon im Freien.
Temperaturschock vermeiden
An frostigen Tagen geschnittene Zweige sollten nicht sofort in die geheizte Wohnung gestellt werden. Ein sanfter Übergang wird erreicht, indem die Vase mit den Ästen zunächst für ein bis zwei Tage in ungeheizte Räume (Garage, Keller) verbracht wird, um danach ins Warme zu übersiedeln. Nach ca. drei Wochen öffnen sich die ersten Knospen. Sollte noch kein Frost geherrscht haben, bevor man die Zweige abschneidet, empfiehlt es sich, diese für etwa zwei Tage ins Gefrierfach des Kühlschranks zu legen, um so das Austreiben der Blüten anzukurbeln.
Woher kommt der Name Barbarazweig?
Sollen blühende Zweige das Weihnachtsfest schmücken, müssen sie Anfang Dezember geschnitten werden. Nach christlicher Tradition geschieht das am 4. Dezember, dem Tag, welcher der heiligen Barbara gewidmet ist. Barbara war eine Märtyrerin aus dem kleinasiatischen Nikomedia, die sich weigerte, ihrem christlichen Glauben abzuschwören. Der Überlieferung nach sollen Türme und Mauern durch ihr Gebet eingestürzt sein, um ihr den Weg zu dem von ihrem heidnischen Vater verwehrten Gottesdienst zu öffnen. Er war es auch, der sie an den römischen Statthalter ausgeliefert haben soll. Auf dem Weg in den Kerker habe sich ein Kirschzweig in ihrem Gewand verfangen, welcher sodann in der Zelle zur Unzeit erblüht sei, um so der Märtyrerin Trost zu spenden. Gleichwohl wurde dadurch nicht verhindert, dass man Barbara um das Jahr 306 enthauptete. Andererseits gilt Barbara nach ihrer Heiligsprechung als Schutzpatronin der Artilleristen, Bauleute, Waffenschmiede und Bergleute. Als eine der vierzehn Nothelfer wird sie bei Gewittern und Blitzgefahr um Unterstützung angefleht.
Christliches Brauchtum mit heidnischem Ursprung
Ebenso wie das Aufstellen eines Weihnachtsbaumes geht auch die Tradition der Barbarazweige auf heidnische Bräuche zurück. Die Zahl der Blüten an dem im Winter knospendem Zweig diente nämlich als Orakel. Je nach ihrer Anzahl konnten die Bauern auf eine gute Ernte hoffen oder auch eine schlechte erwarten. Darüber hinaus versprach eine Blüte zur Wintersonnenwende Glück für das kommende Jahr.
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