Die Anzucht der anspruchslosen Steckrübe im eigenen Garten gelingt ohne Schwierigkeiten, wenn einige Grundbedingungen erfüllt werden.
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Seit Gemüsesorten aus Großmutters Küche wieder auf unseren Speisezetteln zu finden sind, ist auch die Steckrübe wieder da. In unseren Landen hatte es das Kohlgemüse, welches eng mit dem Raps verwandt ist, nicht immer leicht.
Historisches zur Steckrübe
Schon 1620 erwähnte der Schweizer Botaniker Gaspard Bauhin das Vorkommen wilder Rüben in Schweden. Ein Jahrhundert später war das robuste Gemüse(?) in ganz Europa verbreitet. Die weißen, wenig aromatischen Früchte wurden als Viehfutter genutzt, die mildere, orangefarbene Rübe blieb für lange Zeit ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Blieb sie in Skandinavien, England und sogar in Nordafrika dauerhaft auf dem Speiseplan, so verschwand sie in Deutschland in den 1950er Jahren komplett. Selbst in renommierten Gartenratgebern der 1970er bis 1980er Jahre wird die Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera Metzg., Syn.: Brassica napus subsp. napobrassica Mill.) ignoriert. Ein Schicksal, welches die Heldin des Steckrübenwinters 1916/17 und des Hungerwinters 1946/47 wahrlich nicht verdient. Rettete doch die Kohlrübe, u. a. auch Runkelrübe, Unterkohlrabi oder Wruke genannt, in und nach beiden Weltkriegen viele Menschen vor dem Hungertod! Aber wer erinnert sich gern an Notzeiten?
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Vielseitiges Gemüse
Steckrüben gehören zur Familie der Kreuzblütler und dort zu den Kohlgewächsen. Sie sind durch eine Kreuzung von Raps und Speiserüben entstanden.
Anbau
Steckrüben wachsen auf lehmig-humosem Boden in einem kühleren Klima. Sie werden als deftiges Wintergemüse geschätzt, weshalb sie spät ausgesät werden. Deshalb sind sie ideal als Nachfrucht früher Erbsen oder Kartoffeln.
Ab Ende Mai werden Steckrüben vorgezogen und ab Mitte Juni an Ort und Stelle verpflanzt, wobei sie bis zum Wurzelansatz gesetzt werden dürfen. Zu tiefes Pflanzen erzeugt keine runden Knollen.
Fruchtfolge und Nachbarschaft
Bei der Anbauplanung sollte der Boden wie bei allen Kohlsorten behandelt werden, wobei Ruhezeiten von vier bis fünf Jahren wichtig sind, damit eine Anreicherung von Wurzelabsonderungen vermieden wird. Auch die gefürchtete Kohlhernie überlebt im Boden.
Algenkalk und Holzasche sind zur Vorbeugung ins Pflanzloch einzustreuen. Tomaten und Sellerie als Nachbarn verhindern mit ihrem strengen Geruch den Anflug von Kohlweißlingen.
Ernte der Steckrüben
Ab Mitte September beginnt die Ernte, welche in milden Regionen bis zum Dezember möglich ist, wenn die Pflanzen im Herbst angehäufelt werden.
Steckrüben vertragen Frost bis zu minus 8 °C. Unverletzt geerntete Rüben halten im Keller in Sand eingeschlagen bis zu sechs Monate.
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