Der Romana- oder auch Römersalat hat eine lange Tradition. Schon die alten Ägypter schätzten ihn als Nahrungsmittel und auch als Heilpflanze.
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Im Mittelalter aß man Lattich (Lactuca), die Urform aller Salate, aus welcher sich die zahlreichen Varianten eines unserer Lieblingsgemüse herausgebildet haben. Fragt man heute nach Lattich, stößt man meist auf Unkenntnis, obwohl er als Römischer Salat in aller Munde ist. Dabei ist er es, welcher der historischen Leibspeise der alten Ägypter, Griechen und Römer am ähnlichsten ist.
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Romana-Salat (Lactuca sativa var. longifolia) wird zuweilen auch Bindesalat, Kochsalat oder Lattuga genannt. Die Bezeichnung Bindesalat erhielt er, weil einige Sorten durch Zusammenbinden der Blätter innen gebleichte, zarte Blätter erhalten. Kochsalat weist darauf hin, dass er nicht nur roh als Salat, sondern auch gekocht oder gebraten als Gemüse verwendet werden kann. Diese Art der Zubereitung findet derzeit in der gehobenen Gastronomie großen Anklang. Für den berühmten Caesar’s Salad wird original nur Römischer Salat verwendet.
Romana-Salat ist ein typischer Wintersalat mit einer Hauptsaison von Oktober bis April, inzwischen ist er aber fast ganzjährig erhältlich. Er enthält wenig Kohlenhydrate, dafür viel Kalium und Kalzium, etwas Eiweiß und wenige Kalorien (12 kcal auf 100 g Salat).
Großartige Vergangenheit
Lattich galt in der Antike als Speise der Götter und war in Griechenland der Göttin Aphrodite geweiht. Welch hohen Stellenwert er im alten Ägypten genoss, lässt sich aus zahlreichen Darstellungen in Abbildungen ablesen, die man in Grabkammern gefunden hat. Seine Strünke findet man auf zahlreichen Opferszenarien als Gabe an Verstorbene, damit diese auch im Jenseits keinen Mangel leiden mussten. Selbst Götter waren diesem Gemüse nicht abgeneigt. So trägt der Gott Min, vielfach dargestellt mit erigiertem Phallus, oft einen gewaltigen Lattich auf dem Rücken. Der lateinische Name Lactuca = Milch lässt sich aus dem weißen Pflanzensaft erklären, welchen die Pflanze bei Verletzung absondert. Dieser Pflanzensaft wurde mit der Samenflüssigkeit dieser Gottheit gleichgesetzt und Min mit den Charakteren der Zeugung und Fruchtbarkeit verbunden. Der Glaube an die Fruchtbarkeit fördernde Eigenschaft des Lattich hat sich bis heute in vielen arabischen Regionen erhalten: Er mache Männer und Frauen fruchtbar und sorge so für reichlich Nachwuchs.
Betrachtet man allerdings seine Inhaltsstoffe (hauptsächlich Bitterstoffe), so ergeben sich erhebliche Zweifel an dieser Theorie.
Nutzung in der Antike
Neben der Verwendung als Gemüse wurde der Samen des Lattich zu Speiseöl gepresst. Ein wichtiges Produkt war jedoch der Milchsaft, welcher eingedickt als sogenanntes Lattich-Opium im Handel war. Das in der Pflanze enthaltene Lactucin und Lactucopicrin wirkt gegen den Malariaerreger Plasmodium falciparum und war so ein wirksames Heilmittel bevor Chinin und andere Medikamente gebräuchlich wurden. Zudem war der Saft ein probates Mittel zur Beruhigung und Schlafförderung, was jedoch eine Dämpfung der Liebeslust mit sich brachte. Die Griechen der Antike bezeichneten deshalb Lattich als „Pflanze der Eunuchen“.
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