Welche Zimmerpalmen gibt es? Wie groß werden sie? Wie müssen sie gepflegt werden? Hier kommen die wichtigsten Tipps.
Einen Hauch von Südsee- und Urlaubsfeeling weckt allein schon das Wort Palme. Die in tropischen und subtropischen Gefilden beheimatete riesige Pflanzenfamilie umfasst 236 Gattungen mit 3.400 Arten. Etliche dieser Arten sind Nutzbäume von hohem Wert, wie z. B. die Ölpalme, Sagopalme, Kokospalme und Dattelpalme. Zahlreiche dieser immergrünen Pflanzen begnügen sich auch mit einem Dasein im Blumentopf, in dem sie bei gutem Standort und richtiger Pflege je nach Art als Zimmerpalmen stattliche Ausmaße erreichen können.
Äußerst beliebt waren Topfpalmen in den Gründerjahren Ende des 19. Jahrhunderts, in denen sie als Statussymbol herhalten, indes häufig in düsteren überladenen Zimmern ihr Leben fristen mussten.
Heller Standort für die Zimmerpalmen
Die Pflege von Palmen ist je nach Sorte unterschiedlich, allen gemeinsam ist jedoch ihr Wunsch nach einem hellen Platz. Junge Pflanzen meiden allerdings die pralle Sonne, stehen sie doch an ihrem natürlichen Standort im Urwald anfangs dicht gedrängt im Unterholz. Vor dem Kauf sollte man sich über die möglichen Dimensionen einer Palme Gedanken machen, damit ihr ausreichend Raum für ihre Ausbreitung geboten werden kann.
Kleine Sorten
Wem nur wenig Platz zur Verfügung steht, sollte zu klein bleibenden Sorten greifen. Eine gute Wahl ist die zierliche Bergpalme (Chamaedorea elegans). Die aus Südamerika stammende Palme wird selten höher als 70 bis 80 Zentimeter. Die robuste Pflanze kommt mit jeder Zimmertemperatur zurecht, jedoch sollte die Temperatur über Nacht nicht mehr als 12 bis 14 °C betragen. Lufttrockenheit schadet ihr nicht. Bergpalmen blühen schon in jungen Jahren im Nachwinter mit mimosenhaften Rispen. Sagen ihr die Lebensbedingungen zu, wiederholt sich dieses Schauspiel regelmäßig.
Die Zwerg-Dattelpalme (Phoenix roebelenii) und die Zwerg-Butia (Butia paraguayensis) bleiben, wie ihr Name schon sagt, ebenfalls klein.
Dattelpalmen
Die Dattelpalme gehört zu den beliebtesten Zimmerpalmen. Phoenix dactylifera, die echte Dattelpalme, welche in Nordafrika als Oasenbaum von erheblichem wirtschaftlichem Nutzen ist, lässt sich aus einem Dattelkern leicht ziehen. Dazu wird die harte Schale des Kerns leicht angefeilt, bevor man sie 24 Stunden lang in lauwarmes Wasser legt. Sodann wird er in einen Topf mit Anzuchtserde kerntief eingesetzt. Auf der warmen Fensterbank (29 °C) keimt er bald und bildet viele Wurzeln, die sehr brüchig sind. Deshalb ist beim Umtopfen große Vorsicht angebracht. Ist der Topf gut durchwurzelt, wird in einen hohen Palmentopf umgepflanzt. Die ersten Blätter sind schmal und schilfartig. Fächerblätter erscheinen nicht vor Ende des zweiten Standjahres. Dattelpalmen lieben einen hellen, luftigen Standort. Im Sommer stellt man sie am besten ins Freie. Im Winter schätzen sie Temperaturen um 18 °C.
Phoenix canariensis ist die härteste Zimmerpalme dieser Art. Phoenix roebelenii stammt aus Indien. Sie gilt als anspruchsvollste und eleganteste Art, wächst langsam und will ganzjährig im dem ihr zugedachten Raum stehen. Zur Blüte kommt sie in Zimmerkultur fast nie.
Kokospalmen
Ein echter Hingucker ist die Kokospalme (Cocos nucifera). Ihr grüner Schopf wächst aus der auf dem Topf liegenden Kokosnuss. Sie liebt einen hellen, warmen Standort mit mindestens 20 °C. „Kalte Füße“ sollten vermieden werden.
Fächerpalmen
Kentiapalmen (Howea forsteriana) wachsen im Laufe der Jahre zu stattlichen Exemplaren heran. Die eleganten dunkelgrünen Wedel, die oberhalb des schlanken Stiels breit gefächert sind, können bis zu drei Meter lang werden. Für die Zimmerkultur werden sie vieltriebig gezogen. Kentiapalmen sind sehr anspruchslos. Als Pflanze im Unterholz ist sie an geringe Lichtverhältnisse gewöhnt. Sie bleibt ganzjährig im Zimmer und möchte im Winter gern kühler stehen.
Pflegebedürftiger ist die dekorative Strahlenpalme (Licuala grandis). Ihre breit gefächerten imposanten Wedel auf schlanken Stielen können bis zu 2,5 Meter hoch werden. Täglich sollten die Blätter mit kalkfreiem Wasser besprüht werden.
Die rundblättrige Livingstonpalme (Livistona rotundifolia) liebt leicht saures Pflanzsubstrat und hohe Luftfeuchtigkeit. Im Laufe der Jahre kann sie die stattliche Höhe von 15 Metern erreichen.
Die Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) besitzt den dichten Schopf dekorativer Fächerblätter. Nach einigen Jahren entwickelt sich ein kurzer Stamm. Die in ihrer Heimat Ostasien bis zu zwölf Meter hohe Palme erreicht in Zimmerkultur etwa einen Meter Höhe. Im Sommer steht sie gern draußen, im Winter benötigt sie hingegen unbedingt einen kühlen (10 °C) Platz.
Pflege für alle Palmen
Grundsätzlich brauchen alle Palmen reichlich Wasser, wobei aber keine Staunässe entstehen darf. Lauwarmes, kalkarmes Wasser ist wünschenswert. Von März bis Oktober sollte wöchentliche einmal gedüngt werden. Auf eine hohe Luftfeuchtigkeit ist zu achten. Dies kann durch regelmäßiges Besprühen der Blätter erreicht werden. In zu trockener Heizungsluft stellen sich schnell Schädlinge wie Schildläuse, Wollläuse, Rote Spinne oder Thrips ein. Insektizide zu deren Bekämpfung werden im Fachhandel angeboten.
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