Mohnrot ist ein fester Begriff für eine Farbe. Der Türkenmohn kann aber viel mehr: vielfarbig je nach Sorte erscheinen seine seidigen Blütenblätter.
Leuchtend rote Mohnfelder künden den Sommer, ein Anblick, welcher nicht nur Dichter und Maler inspiriert, sondern fast jedermann entzückt. Leider ist dieses Schauspiel nur von kurzer Dauer, denn kaum ist der Mohn erblüht, welkt er schon wieder. Eine längere Lebensdauer ist dem Stauden- oder Türkenmohn vergönnt.
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Türkenmohn
Türkenmohn, bot. Papaver orientale, auch bekannt unter den Bezeichnungen Feuer-Mohn, Garten-Mohn, Morgenländischer oder Orientalischer Mohn, stammt ursprünglich aus Kleinasien. Im Kaukasus, dem Iran, Armenien und der Türkei findet man die Stauden in Höhen zwischen 2.000 – 2.500 m noch in Wildform.
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Nach Mitteleuropa wurde er Anfang des 18 Jahrhunderts durch den französischen Botaniker und Forschungsreisenden Joseph Pitton de Tournefort gebracht.
Aus dieser Ursprungspflanze haben Züchter ein breites Angebot der unterschiedlichsten Blühzeiten, Farben (von Weißrosa bis Violett) und Formen entwickelt. Wer „mohnsüchtig“ ist, werfe einen Blick auf das Angebot der Staudengärtnerei Gräfin v. Zeppelin.
Zyklus des Staudenmohns
Die Staude besteht aus kräftigen, behaarten und geschlitzten Blättern, über welche sich im Juni die seidigen Blütenschalen erheben und aus denen sich sodann die charakteristischen Mohnkapseln entwickeln.
Im Juli zieht er ein, d.h. seine Blätter welken. Aber keine Angst, er geht nicht ein. Es handelt sich nur um eine kurze Ruhephase, in welcher sich die Wurzeln unterirdisch regenerieren. Schon im September bildet sich ein neuer Schopf, der über den Winter grün bleibt.
Geschickte Gartenplanung
Dieses Phänomen sollte bedacht werden, wenn Mohn gepflanzt werden soll. Zum einen ist seine enorme Farbintensität bei den roten Sorten zu beachten, andererseits der unschöne Anblick im Hochsommer, wenn der Türkenmohn Pause macht. Die Lücken im Beet gilt es zu kaschieren. Daher sollte er nie am Rand einer Rabatte oder im Vordergrund stehen. Die Mitte oder bei sehr hohen Sorten der Hintergrund eines Beetes sind vielmehr optimal.
Hohe Pflanzen sollte man in kleinen Tuffs setzen und sie mit Partnern umgeben, die breite Horste oder Kissen bilden und so seinen Rückzug verbergen.
Standort und Pflege
Türkenmohn bildet lange Pfahlwurzeln, die bei Staunässe leicht faulen, weshalb ein durchlässiger Boden unabdingbar ist. Sandige und steinige Böden werden toleriert, wenn sie genügend Nährstoffe und Kalk enthalten. Trockenheit sowie winterliche Fröste übersteht er gut.
Im Sommer benötigt er volle Sonne und Wärme, im Frühjahr etwas mineralischen Dünger, um voll zu erblühen. Wem das Vergilben und Einziehen zu lange dauert, kann ihn zurückschneiden.
Vermehrung
Türkenmohn lässt sich wegen seiner Pfahlwurzeln nur sehr schwer verpflanzen. Eine Vermehrung durch Wurzelstecklinge gelingt dagegen leicht. Man gräbt die Mutterpflanze vorsichtig aus oder wenn die Pflanze an diesem Standort erhalten bleiben soll, lege man nur einen Teil der Wurzel frei und scheide Stecklinge. Oben soll die Schnittfläche gerade sein und unten abgeschrägt. Sodann werden sie in lockere, durchlässige Anzuchtserde gesteckt. Die Töpfchen sollten kühl bei etwa 10 °C stehen und feucht gehalten werden.
Nach vier bis acht Wochen beginnen sie zu treiben. Wenn sich einige Blätter gebildet haben, werden sie umgetopft. Sie dürfen jetzt trockener stehen, werden leicht gedüngt und im Frühjahr an Ort und Stelle eingepflanzt.
Schnittlinge können von September bis Oktober gewonnen werden.
Super Poppy
Ein Manko des Türkenmohns ist leider die Kurzlebigkeit der Blüten. Dem wollte der amerikanische Züchter James De Welt entgegenarbeiten. Über 30 Jahre kreuzte er diverse Mohnsorten miteinander, um robuste Sorten zu entwickeln, welche hitzetolerant sind. Er entwickelte Pflanzen, die auf Grund ihrer etwas dickeren Blütenblätter länger haltbar sind. Die Stängel sind standfester und die Blüten sehr groß.
Leider ist das Angebot nicht so reichhaltig wie bei den herkömmlichen Türkenmohnsorten. Aber die Suche lohnt sich.
Partner
Als Partner kommen natürlich nur Pflanzen in Frage, welche die gleichen Standortbedingungen haben. Auch ist die Farbe zu berücksichtigen. Mit roten Sorten harmonieren gut graulaubige und zurückhaltende Farben wie bei Artemisia, Katzenminze, Lein, Schleierkraut oder Ziersalbei.
Weiße oder rosafarbene Blüten passen sich williger an ihre Umgebung an. Blaue Glockenblumen, Storchenschnabel, Zierlauch (Allium) und gelbe Wolfsmilch sind gute Partner.
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