Ficus benjamina
Ficus auf der Fensterbank © Dieter Hupka

 

Welche Zimmerpflanzen aus der großen Familie Ficus passen zu meinem Heim? Hier gibt es Tipps zur Auswahl geeigneter Exemplare und zu deren Pflege.

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Zu den beliebtesten Zimmerpflanzen gehören die Birkenfeige (Ficus benjamina) und in den 50er- bis 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Gummibaum (Ficus elastica).

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Herkunft des Ficus

Die zahlenmäßig enorme Gattung Ficus (Feige) umfasst über tausend Arten tropischer Bäume, welche in den unterschiedlichsten Varianten vorkommen. Die Skala reicht vom zierlichen epiphytisch wachsenden Strauch bis hin zum Baumwürger, der ganze Ruinenkomplexe unter sich begräbt. Die Heimat der für Zimmerkultur geeigneten Arten liegt in Südasien, vor allem in Indien, bis hinunter nach Australien und den tropischen Westen Afrikas.

Gemeinsamkeit

Die botanische Gemeinsamkeit aller in der äußeren Erscheinungsform denkbar unterschiedlichen Arten wird durch zwei Phänomene begründet. Zum einen ist es der Milchsaft, welcher bei Verletzungen austritt, zum anderen sind es merkwürdige Urnenblüten, welche nur durch die Symbiose mit der Feigengallwespe Früchte bringen. Gummibaumarten in Heimkultur fruchten nie, selbst wenn sie ansehnliche Ausmaße und ein beträchtliches Alter erreicht haben. Anders dagegen die Freilandfeige Ficus carica, die gut fruchtet, wenn sie an einem warmen Standort, am besten vor einer warmen Südwand gepflanzt wird.

Sortiment

An dieser Stelle kann eine kleine Auswahl von Pflanzen aus der riesigen Familie der Maulbeergewächse erwähnt werden. Die gängigsten Sorten sollen hier vorgestellt werden.

Die Birkenfeige

Ficus benjamina ist die z. Zt. wohl beliebteste Art. In seiner indischen Heimat wird er mit seinen überhängenden Zweigen und der zierlichen Belaubung ein großer, breitkroniger Baum. Ein halbschattiger Platz bei normalen Temperaturen genügt ihm. Eine Standortänderung nimmt er klaglos hin. Bei Kulturfehlern kommt es vor, dass er im Herbst fast alle Blätter verliert. Ein kräftiger Rückschnitt und ein Umtopfen in gute Erde können ihn retten. Gut gepflegte Exemplare erreichen die stattliche Höhe von bis zu drei Metern.

Die Mistelfeige

Ficus deltoidea, heimisch in Malaisien, wächst er ähnlich wie die Mistel hierzulande als Halbschmarotzer auf Bäumen. Eine weitere Ähnlichkeit findet man in den erbsengroßen gelblichen Früchten, die sich schon in jungen Jahren zeigen. In Zimmerkultur wächst er bei genügender Wärme und Luftfeuchtigkeit langsam aber stetig zu einem reich verzweigten, etwa 80 Zentimeter hohen Bäumchen heran.

Der Gummibaum

Ficus elastica wird in seinem ostindischen Domizil zwanzig bis fünfundzwanzig Meter hoch. In Zimmerkultur wird ein eintriebiger kerzengrader Wuchs mit einem lückenlosen Blätterkleid von der Wurzel bis zur Spitze angestrebt. In der Realität verhält er sich jedoch oft anders, sei es durch einen Blätterverlust im Nachwinter oder sein schnelles Wachstum in Richtung Tageslicht. Rasch ist die Zimmerdecke erreicht, wo er im Winkel weiter wächst. Dies kann zwar mit einem rechtzeitigen Stutzen des Kopftriebes verhindert werden, regt ihn aber zur Bildung einer Krone an.

Sehr dekorativ sind die mehrfarbigen Sorten Ficus elastica „Decora tricolor“, Ficus elastica „Variegata“ oder die weißgrundige Sorte Ficus elastica „Schriveriana“.

Die Geigenfeige

Aus dem tropischen Westafrika stammt Ficus lyrata. Seine großen (bis zu sechzig Zentimeter langen) dunkelgrünen Blätter in Form einer Geige, evtl. auch Leier, haben dieser Pflanze den Namen verliehen. Diese monumentale Schönheit braucht für eine ungestörte Entwicklung viel Platz, Licht von allen Seiten und sollte als Solitär gehalten werden. Damit die großblättrigen Gummibäume nicht ihre Blätter verlieren, sollten Zugluft, Temperaturschwankungen, „kalte Füße“, Staunässe, Standortwechsel und zu warme Wintertemperaturen vermieden werden.

Kriech- und Kletterformen

Ficus radicans, die Kriechfeige bildet an ihren Blattachsen Wurzeln aus und ist als „Bodendecker“ im Blumenfenster gut geeignet. Ficus pumila, der Kletterficus, ist selbstklimmend wie Efeu und bedeckt schnell größere Flächen. Bemerkenswert bei ihm ist das Tolerieren niedriger Temperaturen. Beide Sorten lassen sich aus Kopf- oder Blattstecklingen bei 25 – 30 °C und „gespannter Luft“ (= feuchte Luft unter durchsichtiger Plastik oder Glasscheibe, dabei öfters lüften!) leicht vermehren.

Pflege

Alle Feigenarten benötigen bis auf wenige Ausnahmen die gleiche Pflege. Der Standort sollte hell, nicht besonnt und ganzjährig im selben Raum liegen. In den Sommermonaten ist auf hohe Luftfeuchtigkeit (durch Sprühen) zu achten. Die Blattoberseiten müssen regelmäßig entstaubt werden, wobei ein Blattglanzmittel aus dem Handel (kein Öl, Bier oder Milch!) gute Dienste erweist. In der Vegetationsphase von März bis Mitte August sollte alle zwei Wochen gedüngt werden. Umgetopft wird nur bei völliger Durchwurzelung in Erde eines vertrauenswürdigen Herstellers. Dabei sollte das neue Gefäß nicht wesentlich größer sein als das vorherige.

Pflanzenschutz

Bei zu warmem, engem und trockenem Standort können Schild- und Schmierläuse auftreten. Bei Zugluft oder direkter Besonnung stellen sich Rote Spinne oder Thrips ein. Eine Behandlung sollte in diesen Fällen mit Insektiziden nach Empfehlung des Herstellers erfolgen.




 

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