Wer nicht Besitzer eines Gartens ist, muss auf Clematis nicht verzichten. Ausgewählte Sorten und aufmerksame Pflege lassen die schöne Waldrebe auch in Töpfen gedeihen.
Mit ihrer relativ geringen Ausdehnung sind Clematis durchaus für die Aufzucht in Töpfen, Kübeln etc. geeignet, was uns die Möglichkeit gibt, Balkone, Terrassen, gepflasterte Innenhöfe oder Dachgärten zu begrünen.
Voraussetzung für ein gutes Gelingen sind der richtige Standort, ein geeignetes Gefäß, die richtige Sorten und eine aufmerksame Pflege fast rund ums Jahr.
Der Standort
Clematis sind Waldrandpflanzen, weshalb sie kühlere Standorte bevorzugen.
Zwar gibt es ausgewählte Sorten (Clematis viticella), die sonnige Plätze tolerieren, aber an knallheißen Südlagen wird es schwer, gute Ergebnisse zu erzielen.
Auch sollte der Ort windgeschützt sein, damit die porösen Stängel nicht brechen.
Das Gefäß
Jedes Gefäß ist ab einer Größe von 20 l geeignet. Stehen größere Töpfe oder Kübel zur Verfügung, können sie mit drei bis fünf Pflanzen bestückt werden. Werden Pflanzen mit unterschiedlichem Blühzeitpunkt ausgewählt, kann man sich über eine lange Saison hinweg an der Blütenpracht erfreuen.
Damit die Kletterpflanzen Halt finden, muss ihnen eine geeignete Rankhilfe gegeben werden.
Damit die empfindlichen Wurzeln nicht faulen, ist ein guter Wasserabzug zu gewährleisten. Dazu füllt man das Gefäß 10 cm hoch mit grobem Kies und setzt den Topf auf Füße.
Der Boden
Wie bei allen mehrjährigen Kulturen in Gefäßen muss das Substrat von bester Qualität sein. Bei vorgefertigten Erden ist auf eine grobe Struktur zu achten, damit die Erde lange luft- und wasserdurchlässig bleibt. Günstig ist eine lang anhaltende Düngermenge, deren Wirkung auf der Verpackung angegeben ist. Ist der Dünger verbraucht, wird mit Flüssigdünger gearbeitet. Ab Mitte August ist die Düngergabe zu beenden, es muss jedoch weiterhin fleißig gegossen werden.
Im Winter
Im Boden sind Clematis völlig winterhart, was leider bei Kübelpflanzen nicht der Fall ist. Damit die Erde nicht vollständig durchfriert, ist für ausreichenden Schutz zu sorgen (vgl. nachgeharkt-Artikel „Winterschutz – notwendige Maßnahmen für den Erhalt von Garten- pflanzen“ und „Winterschutz für Pflanzen“).
Die Pflanzen
Für die Aufzucht in Kübeln eignen sich alle schwächer wachsenden Arten wie z. B. großblumige Hybride. Das Angebot ist riesig (siehe bspw. www.clematis-westphal.de), weshalb auf dieser Seite nur einige Beispiele, sortiert nach Blühzeit und Farben, aufgelistet werden können.
- Anfang Mai blühen: ‚Asao‘ (rot), ‚Dawn‘ (weiß-rosa), ‚Fair Rosamond‘ (weiß mit rosa Spitzen), ‚Fireworks‘ (lila-rot), ‚Guernsey Cream‘ (weiß), ‚H. F. Young‘ (lila), ‚Moonlight‘ (weiß), ‚Pink Champagne‘ (rosa), ‚Scartho Gem‘ (rosa gefüllt) und ‚Wada’s Primrose‘ (weiß).
Ende Mai bis Ende Juni blühen:
‚Barbara Jackman‘ (lila), ‚Beauty of Worcester‘ (lila), ‚Dr. Ruppel‘ (rosarot gestreift), florida ‚Alba Plena‘ (weiß), ‚Lasurstern‘ (tiefviolett), ‚Lord Nevill‘ (lila), ‚Marie Boisselot‘ (weiß), ‚Mrs George Jackman‘ (weiß), ‚Nelly Moser‘ (rosa gestreift), ‚Niobe‘ (dunkelrot), ‚Richard Pennell‘ (dunkellila, gefüllt), ‚Rouge Cardinal‘ (dunkelrot), ‚Royalty‘ (lila, gefüllt), ‚Silver Moon‘ (hellblau) und ‚William Kennett‘ (hell-lila).
Spätblühende ab Ende Juni:
‚Comtesse de Bouchard‘ (rosa), ‚Dorothy Walton‘ (hell-lila), ‚General Sikorski‘ (lila), ‚Hagley Hybrid‘ (rosa), ‚John Huxtable‘ weiß) sowie viele Clematis viticella-Sorten.
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Die Goji-Beere – Pflege und Anpflanzung
Kidneybohnen – Anpflanzung und Ernte im eigenen Garten
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