Eberesche
Vogelbeeren von der Eberesche © Knipseline/pixelio.de

 

Speierling, Apfelbeere und Eberesche sind drei Mitglieder aus der Familie der Sorbusgewächse. Speierling macht Apfelweine haltbar, Apfelbeeren gelten als Wunderpflanze.




Der Speierling, bot. Sorbus domestica, gehört zu dem mächtigsten Parkbäumen in unserer Region mit einer Stammhöhe von bis zu zwanzig, im Wald gar bis zu dreißig Metern. Von den Römern wurde er einst über den Limes bis in heimische Breiten gebracht. Im Raum zwischen Rhein und Main liegt auch heute noch sein größtes Verbreitungsgebiet. Speierlinge wurden ehedem als Obstbäume kultiviert, worauf die Bezeichnung „domestica“ hinweist. Die kleinen, ca. 3 cm großen apfel- oder birnenähnlichen Früchtchen sind in rohem Zustand nahezu ungenießbar, was an seinem hohen Gehalt an Gerbstoffen liegt. In Gegenden, in denen Apfelwein gewonnen wird, findet man Speierlinge am häufigsten, weil ihr Saft zuweilen in geringen Mengen diesem Naturprodukt zugesetzt wird. Dadurch steigert man die Haltbarkeit des Apfelweins. Dieses herbe, haltbare Gebräu wird daher in Frankfurt am Main und seiner Umgebung auch Speierling genannt und gilt dort als Spezialität. Mit der Harke werden die Früchte von den Ästen gerupft, erst in überreifem Zustand fallen die dann dunklen und lederartigen Früchtchen vom Baum. Die so genannten „Drecksäck“ sind jetzt zuckersüß und werden zu kulinarischen Spezialitäten weiter verarbeitet. Alles in allem ist der Arbeitsaufwand sehr hoch, so dass die Nutzung des Speierlings wenig wirtschaftlich ist. Dies hat wohl dazu geführt, dass der Speierling recht unbekannt ist. Seine Wahl zum Baum des Jahres 1993 hat ihn allerdings ein wenig aus seinem Dornröschenschlaf geweckt.

Aronia, die Apfelbeeren

Im östlichen Teil Nordamerikas gedeiht eineVogelbeerenart, deren Früchte dunkelblau, fast schwarz gefärbt sind. Da dieser Strauch keine großen Ansprüche hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit entwickelt hat, ist er weit verbreitet. Ende des 17. Jahrhunderts wurde Sorbus melanocarpa in Kultur genommen, denn aus seinen an Vitaminen, Folsäure und Mineralien reichen Früchten können wohlschmeckende Säfte, Gelees, Marmeladen und Weine erzielt werden. Die getrockneten Beeren lassen sich zudem wie Rosinen verwenden. Mitte des 19. Jahrhunderts gelangten die Apfelbeeren zunächst als Exponate für botanische Gärten nach Russland, zumal sie ihrer Blüte wegen als Zierpflanzen genutzt werden können. Dort stießen aber auch die Früchte auf große Resonanz und Apfelbeeren wurden auf riesigen Flächen kultiviert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kreuzte der russische Züchter Michurin die Apfelbeere mit der Eberesche und Mespilus, der Mispel. Die dadurch erreichte Optimierung dieser ehemaligen Wildobstart führte zur weiteren Verbreitung. 1976 begann der Anbau in der damaligen DDR, wo veredelte Hochstämmchen dem Erwerbsanbau eine neue Frucht bescherte.

Aronia, die Wunderpflanze

Besonders bedeutsame Eigenschaften der Aronia wurden neuerdings entdeckt. Ihr Saft, von dem man täglich nicht mehr als ein Glas, verdünnt mit Wasser, trinken sollte, wirkt nämlich prophylaktisch bei Krebs, insbesondere Dickdarmkrebs. In der russischen Volksmedizin werden ihre Früchte darüber hinaus als wirksame Mittel gegen Bluthochdruck, auch bei Hauterkrankungen und sogar bei psychischen Erkrankungen verwendet. Sie wird daher als wahre Wunderpflanze beschrieben.

In gut sortierten Gärtnereien sowie im Pflanzenversand ist Aronia überall erhältlich.




Die Vogelbeere

Der zierliche Baum mit den gefiederten Blättern und den leuchtend orangeroten Beeren, Sorbus aucuparia, ist weit verbreitet. In Gärten, Parks und als Straßenbaum wird er angepflanzt. Im Frühling zieren seine zartweißen Blütendolden, im August die farbenfrohen Früchte, welche bei Vögelnsehr beliebt sind. Auch der Mensch macht sie sich gern zu Nutze. In Vasen und Gestecken sind sie äußerst dekorativ. Nicht nur von den äußeren Reizen sollte man sich beeindrucken lassen. Die Vogelbeeren haben auch bedeutsame innere Werte. Wie ihre Verwandten sind sie sehr reich an Vitamin C.

Speierling, Apfelbeere und Eberesche können abgekocht und ein tolles Mus ergeben

Alle Früchte der Sorbusarten sind roh ungenießbar. Abgekocht und durch ein Sieb gestrichen, um die Kerne zu entfernen, bildet das Fruchtmus die Basis für allerlei Süßspeisen und Marmelade. Es lässt sich zudem gut einfrieren.

 

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