Nur wenige Vögel sind auf den ersten Blick deutlicher zu erkennen als der Pirol. Mit seinem auffallenden Gefieder sticht der Singvogel eindeutig hervor.
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Unterschieden wird der Pirol in zwei Unterarten. Zum einen gibt es den im Norden und Westen Eurasiens verbreiteten Oriolus oriolus oriolus, der allerdings in Mitteleuropa nicht zu den häufig anzutreffenden Brutvögeln gehört. Zum anderen ist da aber auch noch die im südlichen Zentralasien und nördlichen Indien beheimatete Unterart Oriolus oriolus kundoo.
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Ein schlanker Vogel
Der Pirol ist ein äußerst schlanker Vogel mit einer Körperlänge von rund 24 Zentimeter. Das Männchen erreicht bei dieser Körpergröße gerade einmal ein Gewicht von rund 41 Gramm. Auffällig ist vor allem das strahlende Federkleid. Der männliche Pirol ist größtenteils gelb mit einem schwarzen Flügel und Schwanz mit wenigen gelben Flecken. Der Schnabel ist, wie beim Weibchen auch, rosa bist rostfarben. Krallen und Beine sind gräulich. Die Augenfarbe reicht von braun bis ins rötliche. Die Weibchen hingegen weichen sowohl vom Gewicht als auch vom Gefieder deutlich ab. Anders als ihre männlichen Artgenossen bringen sie es auf ein Gewicht von fast 72 Gramm. Auch ist ihr Gefieder längst nicht so leuchtend gelb. Weibliche Pirole haben ein eher ins grünliche gehendes Gefieder mit einem gesprenkelten Bauch. Nur der Unterbauch ist ähnlich auffällig gelb wie beim Männchen. Da aber vor allem ältere Weibchen im Laufe der Zeit deutlich gelber werden, ist eine Geschlechtsbestimmung allein an der Färbung des Gefieders nicht festzumachen.
Stimme des Pirol
Interessant zu beobachten ist auch, dass zwar alle Altvögel den typischen Gesang beherrschen, die Weibchen jedoch längst nicht so perfekt wie die Männchen. Klangvoll ist der leise Zwitschergesang jedoch allemal und lässt eindeutig zuordnen, was der Vogel zu kommunizieren versucht. Der Erkennungsruf lässt sich etwa mit dü-delüü-lio beschreiben. Der Lockruf hingegen ist eher ein krächzendes Chrähhh. Möchte der Pirol dagegen vor Gefahr warnen, wirkt sein Ruf sehr aggressiv und hat große Ähnlichkeit mit dem Klopfen des Spechtes, jedoch viel dringlicher.
Ein abwechslungsreicher Esser
Wenn man sich die Ernährung des Pirols genauer anschaut, fällt auf, dass er sich sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Kost ernährt. Er verzehrt vorzugsweise Schmetterlinge und Raupen, verschmäht aber auch Süßes nicht. So vervollständigen süße Beeren und Kirschen den Speiseplan. Daher gewinnt der Vogel genug Energie für den Nestbau, der in den Kronen hoher Bäume erfolgt und von einem Gelege aus hellrosa bis weißen Eiern mit dunklen Sprenkeln gekrönt wird. Die Brutzeit beginnt Ende Mai, und nach etwa 13 bis 18 Tagen schlüpfen die Jungtiere, die nach weiteren zwei bis drei Wochen das Nest verlassen. Oft sind sie zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht voll flugfähig.
Die ausgewachsenen Pirole sind sehr geschickte Flieger. Denn als Zugvögel zieht es sie Jahr für Jahr in den warmen Süden, wo sie in Ostafrika oder dem südlichen Spanien überwintern. Selbst in Madagaskar wurden schon Überwinterungsplätze gesichtet. So legen sie jedes Jahr Tausende Kilometer zurück, wenn sie Ende Juli/Anfang August in den Süden aufbrechen und erst Ende März bis Anfang April zurückkehren. Da es durch den Flugweg zu starken Populationsschwankungen kommt, taucht der Pirol in Deutschland trotz rund 90.000 Brutpaaren auf der Vorwarnliste der Roten Liste auf.
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