Scharbockskraut
Scharbockskraut © Dieter Hupka

 

Scharbock, ein frühes Wildgemüse, wurde durch Züchtung in eine edle Gartenschönheit verwandelt.




Schon im Februar zeigen sich die ersten herzförmigen, glänzenden Blätter des Scharbockskrautes (Ficaria verna, auch Ranunculus ficaria L.). In lichten Wäldern, an feuchten Wegrändern und unter Gebüschen wächst die Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Früher wurde das erfrischende knackige Grün des Kräutleins als erste Frischkost des Jahres sehr geschätzt. Skorbut, eine durch Vitamin C-Mangel hervorgerufene ernste Erkrankung, welche oft Seeleute betraf, wurde mit Scharbockskraut behandelt. Wegen seines relativ hohen Vitamin C-Gehaltes muss es relativ erfolgreich gewesen sein, denn von Skorbut, früher Scharbock genannt, stammt sein Name ab.

In der Kräuterheilkunde empfahl man Scharbockskraut als Mittel gegen Hämorrhoiden, Geschwüre und gegen Hauterkrankungen.

Auf Grund ihres herben, leicht scharfen Geschmacks können die jungen Blätter – vor der Blüte geerntet – als Ergänzung zu Salaten genutzt werden.

Nach der Blüte

Scharbockskraut wächst niedrig (5 – 15 cm hoch) und bildet kleine Rasenteppiche. Ab März erscheinen leuchtende goldfarbene Blütensterne. Ab diesem Zeitpunkt wird vom Verzehr des Scharbockskrautes abgeraten, denn seine Blätter sind nunmehr auf Grund eines hohen Protoanemoningehaltes giftig, schmecken unangenehm scharf und es kann zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen kommen.

Im Sommer verschwindet die Pflanze vollständig von der Oberfläche und zieht sich bis zum kommenden Frühling in den Boden zurück.

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Blüte des Scharbockskraut © Dieter Hupka

Vermehrung

Scharbockskraut bildet kaum Samen aus. Die Vermehrung läuft über Brutknöllchen, welche in großer Zahl unter den Blattachseln sitzen. Sie verbleiben nach dem Einziehen der Mutterpflanze auf dem Boden liegend und treiben im nächsten Frühjahr als neue Pflanze aus. Die Knöllchen sind winzig und erinnern an Getreidekörner, weshalb die Pflanze im Volksmund auch „Himmelsgerste“ oder „Himmelsbrot“ genannt wird. Tatsächlich wurden Knöllchen und Wurzeln früher in Notzeiten zu Mehl gemahlen.

Edle Verwandte

Ist das wilde Scharbockskraut wegen seines flächenhaften Wachstums bei Gärtnern eher unbeliebt, erfreuen sich die veredelten Verwandten bei Sammlern in England größter Wertschätzung. Auch bei uns finden die hübschen, sehr frühen Blümchen immer mehr Aufmerksamkeit. Den selektiven Sorten wurde der Ausdehnungsdrang abgewöhnt, weil sie keine Brutknöllchen mehr bilden. Sie bleiben als kleine kompakte Stauden dort, wo sie hingepflanzt werden.

Standort und Pflege

Die Zwergranunkeln (Thumbnail Ranunculus, syn. Ficaria verna), so lautet der Name für diese Neuzüchtungen, denn nichts soll an das „Unkraut“ erinnern, fühlen sich auf nicht zu trockenem Boden im Halbschatten und auch unter Laubbäumen wohl. Da sie nicht wuchern, können auch kleine Tuffs in Rabatten gesetzt werden.

Mit Beginn des Sommers sind sie völlig eingezogen. Will man sie vermehren, werden die Büschel geteilt. Gefällt ihnen der Standort, können sie sehr alt werden.

Eine Pflege ist nicht notwendig. Um kahle Stellen im Staudenbeet zu kaschieren, setze man sie neben großblättrige Pflanzen wie Lenz- oder Christrosen oder Hosta.

 




 

Sorten

In der österreichischen Staudengärtnerei Sarastro (www.sarastro-stauden.com) wurden für den Markt auf dem Festland schöne Sorten selektiert.

  • So zeichnet sich ‚Coppernob‘ durch weiß-gelbe Blütensterne aus.
  • ‚Pleniflorus‘ ist dicht gefüllt mit grünlicher Mitte.
  • Fast weiß sind die Blüten von ‚Deborah Jope‘.
  • An kleine Röschen erinnern die gelben Blüten von ‚Collarette‘.

 

Bei Regen bleiben die gefüllten Sorten geöffnet, während die ungefüllten ihre Blüten verschlossen halten.

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