Wer kennt es nicht: Da hat man sich mit großer Vorfreude eine schöne Pflanze gekauft – und muss doch nach einiger Zeit mit ansehen, dass sie nicht so gedeiht, wie man sich das zuvor gedacht hatte. Oder man stellt voller Schrecken fest, dass ein Baum, der lange wie ein Fels in der Brandung im Garten stand, plötzlich nicht mehr gesund ist und löchrige Blätter aufweist.
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Großer Frust
Ist eine Pflanze erkrankt, kann der Frust oft groß sein, vor allem, wenn man nicht sofort auf die Ursache kommt. Man fragt sich dann: War meine Pflege schlecht? Oder ist die Pflanze krank? Und wenn ja, worunter leidet sie? Und was kann ich tun? Krankheiten unter Pflanzen sind ein unschönes, aber eben doch immer wieder vorkommendes Thema in der Welt des Gartens. Wir zeigen Ihnen auf, woran Sie kranke Pflanzen erkennen und was Sie gegen die Krankheit unternehmen können.
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Die Suche nach der Ursache
Wenn Sie ein ungutes Gefühl bei einer Pflanze haben beziehungsweise Sie klare Symptome erkennen, gilt es erst einmal die Ursache herauszufinden. Sollten Sie bei Ihrer Analyse herausgefunden haben, was die Pflanze hat, sollte es im zweiten Schritt darum gehen, herauszufinden, warum sie diese Krankheit bekommen hat. Gehen Sie die möglichen Ursachen durch: Läuse sind zum Beispiel sehr häufig auf den Blättern zu finden, wenn es sehr windig ist und die Pflanzen zudem sehr schnell wachsen. Schnecken wiederum nutzen dann sehr gerne ihre Chance, wenn die Nächte feucht und die Blätter und Triebe noch sehr dünn sind. Die Ursachenfindung ist oftmals gar nicht so einfach, zumal häufig Krankheiten vermutet werden, obwohl es sich eigentlich um einen Schädlingsbefall, etwa mit Spinnmilben oder Thripsen handelt. Das kommt auch nicht von ungefähr, denn: Die wenige Millimeter kleinen Insekten sind mit bloßem Auge oft schwer zu erkennen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was häufig vorkommen wird, greifen Sie einfach zu einer Lupe und schauen Sie ganz genau hin – vor allem in die Blattachseln, aber auch auf die Unterseiten der Blätter.
Häufige Blattkrankheiten
Häufig sind es die Blätter, an denen Sie erkennen, dass Ihre Pflanze erkrankt ist. Rostpilze etwa sind am Blatt deutlich sichtbar, sie sehen aus wie kleine Rostflecken, daher auch der Name. Und: sie sind besonders gefährlich dadurch, dass die kleinen Sporen, die den Rostpusteln entspringen, auch auf andere Pflanzen herüberwechseln. Weitere bekannte Blattkrankheiten sind der Grauschimmel, der Falsche Mehltau, Sternrußtau, Schorfkrankheiten, Kraut- und Braunfäule, aber auch Blattflecken.
Häufige Triebkrankheiten
Stein- und Kernobst ist besonders anfällig für die Monilla-Krankheit, auch bekannt unter dem Begriff Spitzendürre. Sie wird von Giftstoffen des Pilzes Monilia laxa verursacht und äußert sich im Absterben der Triebspitzen. Feucht-kaltes Wetter während der Blütezeit fördert die Infektion. Schneiden Sie beim Erkennen eines Befalls die betroffenen Triebe sofort bis ins gesunde Holz zurück, spritzen Sie dann mit Fungiziden. Weitere gefährliche Triebkrankheiten sind Feuerbrand. Eine bakterielle Erkrankung an Gehölzen, und Obstbaumkrebs, der sich besonders an älteren Obstbäumen zeigt. Das sogenannte Triebsterben ist eine weitere Krankheit, die auf den Befall durch Pilze zurückgeht.
Häufige Wurzelkrankheiten
Zu den Wurzelkrankheiten zählen die Welkepilze, die immer wieder auftauchen und fast alle Gartenpflanzen befallen können. Sie dringen zumeist über Wurzeln ein, die bereits beschädigt sind, und zerstören die Gefäße, so dass die Pflanzen keinerlei Flüssigkeit mehr aufnehmen können; sie verwelken dann, was auch den Namen ausmacht. Weitere Wurzelkrankheiten sind unter anderem die Phytophthora-Fäule, die durch den gleichnamigen, im Boden lebenden Pilz ausgelöst wird, der Wurzelbrand und die Verticillium-Welke, die eine Vielzahl von Zier- und Nutzpflanzen infizieren können.
Beugen Sie vor!
Vorbeugen ist die halbe Miete, das gilt auch für Pflanzen. Stellen Sie sicher, dass die „menschgemachten“ Faktoren, die Krankheiten hervorrufen können – also zu seltenes oder zu häufiges Gießen, zu seltenes Düngen, zu wenig Licht, schlechter Boden, die falsche Temperatur oder auch schlechte Standorte – abgestellt werden; das gilt sowohl für die Topfpflanzen im Haus als auch für die Pflanzen im Garten. Setzen Sie sich mit den einzelnen Pflanzen entsprechend gründlich auseinander, prüfen Sie ihre Bedürfnisse, beantworten Sie sich Fragen wie: Wieviel Licht, Wasser, Abstand zur Nachbarpflanze brauchen die Pflanzen? Letzteres ist übrigens ein häufiger Faktor für die Entstehung von Krankheiten, allerdings auch einer, der oft unterschätzt wird. Wichtig ist ebenfalls die richtige Erde: Schwerwiegenden Erkrankungen des Wurzelsystems beugen Sie vor, indem Sie ausschließlich hochwertige, sterilisierte Kulturerde verwenden.
Das können Sie tun
Zunächst einmal: Stärken Sie die Pflanzen! Sie können zum Beispiel mit verschiedenen Tees und Brühen das Bodenleben anregen, den Pflanzen darüber zugleich wichtige Nährstoffe zukommen lassen. Auch die Veränderung der Luftfeuchtigkeit kann ein probates Mittel sein. Gegen Schädlinge, die sehr häufig die Ursache für Krankheiten sind, gibt es klassische Hausmittel. Rote Spinnen und Milben mögen etwa keine Schachtelhalmbrühe; gegen Schildläuse und Rost hilft Wurmfarnbrühe, gegen Erdflöhe und weiße Fliegen Rainfarnbrühe. Sind im Gemüsegarten Pilzkrankheiten das Problem, sollten Sie mit Schafgarbenbrühe dagegen angehen; haben Ihre Rosen Pilzkrankheiten, besprühen Sie Ihre betroffenen Pflanzen regelmäßig mit einem Wasser-Milch-Mix: Geben Sie dafür eine Tasse Milch auf einen Liter Wasser.
Chemische Hilfsmittel
Wenn Hausmittel nicht effizient genug sind, hilft bei Schädlingen bisweilen doch nur der Griff zu Fungiziden und Bakteriziden, also zu den Pflanzenschutzmitteln. Hierbei gibt es welche, die systemisch wirken, und auch solche, die nur bei direktem Kontakt wirken. Letztere werden auf die erkrankten Stellen gesprüht, die systemisch wirkenden Pflanzenschutzmittel vermischen Sie mit dem Gießwasser, so dass das Mittel über die Wurzeln der Pflanze aufgenommen wird. Es verteilt sich dann über den Saftfluss in der gesamten Pflanze. Nehmen Sie das Einsprühen der Pflanzen nur im freien Gelände und nicht im häuslichen Bereich vor! Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass weder Kinder noch Haustiere mit den Mitteln in Kontakt kommen. Halten Sie sich unbedingt an die in der Beschreibung angegebenen Sicherheitsvorschriften. Pflanzenschutzmittel erhalten Sie in Form flüssiger Konzentrate, die mit Wasser verdünnt und dann gespritzt werden.
So machen Sie es richtig
Achten Sie darauf, dass Sie mit dem Mittel alle Pflanzenteile benetzen, insbesondere die zarten Triebspitzen, die gerne mal ausgelassen werden, was aber für die Entwicklung der Pflanze kontraproduktiv wäre. Bei kleinen Pflanzen können Sie das Mittel auch als Tauchbad verwenden; hier ist aber unabdingbar, sich Schutzhandschuhe anzuziehen. Legen Sie eine Hand in der Form über die Blumenerde, dass sich die Basis der Pflanze zwischen den Fingern befindet, während Sie mit der anderen Hand die Pflanze quasi mit dem Kopf nach unten in das Pflanzenschutzmittel eintauchen. Zur Behandlung von Schnittflächen und Wunden an den Pflanzen eignen sich Fungizide in Pulverform. Bestäuben Sie diese Stellen direkt mit dem Präparat; benutzen Sie auch hier wieder Handschuhe.
Natürliche Helfer im Garten
Es gibt viele Kreisläufe innerhalb der Natur, die dazu beitragen können, dass Ihre kranken Pflanzen gesunden. Diese Kreisläufe können Sie durchaus mitsteuern, indem Sie zum Beispiel darauf achten, dass Sie genügend sogenannte Nützlinge im Garten haben; denn die sorgen dafür, dass die Zahl der Schädlinge begrenzt bleibt. So ernähren sich zum Beispiel Singvögel von Insekten, Ohrenkneifer dezimieren Läuse, und Igel fressen Schnecken. Sorgen Sie dafür, dass Sie genügend Nützlinge im Garten haben; nützliche Insekten kann man zum Beispiel mit einem Insektenhotel anlocken. Diese natürlichen Nützlinge haben einen elementaren Vorteil gegenüber den chemischen Hilfsmitteln: bei letzteren kann das ganze Gefüge aus dem Gleichgewicht geraten, bei ersteren bleibt es intakt. Gegen Läuse hilft Brennnesseljauche. Auch die Mischung aus Wasser, Spülmittel und Spiritus funktioniert, wenn Sie die Läuse damit besprühen.
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