Das Helmkraut bezeichnet eine buschige und mehrjährige Pflanze, welche etwa eine Größe von 80 Zentimetern erreichen kann. Der Wurzelstock ist schlank und von länglicher Form, die Blätter sind in ihrem Erscheinungsbild eiförmig und gezackt. In den Sommermonaten erscheinen die zahlreichen blau- und rosafarbenen Blütenstände. Der botanische Name des Helmkrauts ist Scutellaria lateriflora. Dabei wird die Gattungsbezeichnung vom lateinischen Ausdruck für „kleine Schüssel“, also scutella, abgeleitet. Die „kleine Schüssel“ ist bezogen auf die Form der Fruchtkelche. Die Heimat des Helmkrauts ist Nordamerika; die Kultivierung der Pflanze findet aber auch in Europa statt.
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Gut in der Tollwuttherapie
Die Pflanze wird schon seit vielen Jahrhunderten von den nordamerikanischen Indianern als bedeutsames Heilkraut verwendet. Das Volk der Cherokee beispielsweise nutzte es lange Zeit zur Förderung der weiblichen Menstruation. Im 18. Jahrhundert entdeckte der Forscher Dr. Van Deveer das Kraut und erkannte rasch die positive Wirkung in der Tollwuttherapie. Dieser Behandlung entspringt auch die triviale Bezeichnung „Mad-dog weed“. Im Jahre 1863 wurde das Helmkraut erstmals als Beruhigungs- und Entkrampfungsmittel eingesetzt. Im 19. Jahrhundert erlangte es schließlich den gleichen Stellenwert wie das bis dahin weit verbreitete Baldriankraut.
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In der Medizin
In der Medizin wird ausschließlich getrocknetes Kraut verwendet. Die Inhaltsstoffe des Scutellaria lateriflora sind das Scutellarin, Harze, ätherische Öle sowie diverse Gerbstoffe. Es hat eine beruhigende, krampflösende, fiebersenkende und nierenanregende Wirkung. Eine mögliche Überdosierung dieser Wirkstoffe kann Verwirrung, Schwindel und Benommenheit verursachen. In der Homöopathie wird das Helmkraut wirksam gegen Fieber, Muskelbeschwerden, Kopfschmerzen und Schlafstörungen eingesetzt. Auch im Bereich der Suchttherapie haben sich bereits Erfolge gezeigt. Das Kraut ist ebenfalls in einigen Rauchmischungen als legaler Ersatz für Marihuana enthalten. Im Falle einer Schwangerschaft sollte es allerdings nicht konsumiert werden. Die Pflanze kann auch zur Zubereitung von Tee oder Spirituosen verwendet werden.
Anzucht im Garten
Die Anzucht der beliebten Heilpflanze erfolgt idealerweise in den Frühjahrs- oder Herbstmonaten. Dabei kann das Saatgut direkt ins Freiland gesät werden. Auch über Stecklinge lässt sich die Pflanze leicht vermehren. Dieser buschigen Staude behagen helle und luftige Standorte. Direkte Sonneneinstrahlung sollte allerdings vermieden werden, wobei sie vorübergehend vertragen wird. Die Pflanze liebt Wärme, und die Temperaturen sollten ganzjährig 15 Grad Celsius nicht unterschreiten. Geeignet ist das Heilkraut auch als Zimmer- oder Gewächshauspflanze. Während der Vegetationsperiode sollte einmal wöchentlich gedüngt werden; in den Wintermonaten reicht es, wenn die Düngung alle vier Wochen stattfindet. Die Ernte findet im Allgemeinen während der Blütezeit statt. Zu medizinischen Zwecken hat es sich als sinnvoll erwiesen, das Helmkraut erst nach etwa drei bis vier Jahren zu ernten.
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