Sonnenauge, Sonnenblume, Sonnenbraut und Sonnenhut sind die Hauptdarsteller des gelben Hochsommergartens.
Wenn die Sonne ihren nördlichsten Punkt erreicht hat, beginnt der Sommer. Ab jetzt haben die Stauden, welche ihre Namen der Sonne zu verdanken haben, ihren großen Auftritt. Das Gelb der Blüten bestimmt den Farbton des hochsommerlichen Gartens. Die Farbe Gelb als Gartengold machte einst in den 1930er Jahren der große Staudenzüchter Karl Foerster populär. So stammt das folgende Zitat aus seinem Munde: „Warmes Goldgelb schenkt uns ein Gefühl freudiger Ruhe. Dieser sonnige Farbenfriede, der von gelben Blumen ausgehen kann, ist mit einem Gefühl Kraft sammelnder Lebenssättigung verbunden.“
Folgerichtig stammen die schönsten Sorten von Sonnenauge und Sonnenbraut, welche in keinem Bauerngarten fehlen dürfen, aus seiner züchterischen Hand.
Sonnenauge
Das Sonnenauge (Heliopsis, abgeleitet aus dem Griechischen von hélios = Sonne und –opsis = ähnlich), ein Korbblütler, erfreut mit seinem leuchtenden Blütenreichtum. Auf straffen Stielen erscheinen wochenlang halbgefüllte oder gefüllte Blüten, wobei ein Schnitt für dauerhaften Vasenschmuck dem Blütennachschub förderlich ist.
Diese stattliche Rabattenstaude gedeiht in jedem normalem Gartenboden, selbst zeitweise Trockenheit wird vertragen. Ihr einziges „Manko“ ist ihr enormes Breitenwachstum.
Sorten
- 1939 taufte Karl Förster seine erste Heliopsis ‚Goldgrünherz‘ (gelb, gefüllt mit grüner Mitte, 80 cm hoch). Sie wurde in den USA zur beliebtesten Sorte dieser Art.
- Aus seiner Hand stammen auch ‚Goldgefieder‘ (goldgelb, gefüllt, 120 cm),
- ‚Spitzentänzerin‘ (goldgelb, halbgefüllt, 130 cm) und
- ‚Hohlspiegel‘ (konkave, halbgefüllte tiefgelbe Blüte, 125 cm).
- ‚Venus‘ (150 cm) und ‚Karat‘ (100 cm) haben einfache goldgelbe Blüten.
Sonnenbraut
Eine besondere Liebe des Züchters Karl Förster galt der Sonnenbraut (Helenium autumnale). Innerhalb von 30 Jahren schuf er 25 verschiedene Sorten mit einer differenzierten Farbskala von gelben über rote bis zu braunen Tönen in unterschiedlichen Höhen. Etliche dieser Sorten haben bis heute ihre Gültigkeit.
Sorten
- ‚Goldrausch‘ (goldgelb mit brauner Mitte, 150 cm),
- ‚Flammenrad‘ (braungelb, 150 cm),
- ‚Goldlackzwerg‘ (rotbraun, gelber Rand, 90 cm),
- ‚Kanaria‘ (gelb, 120 cm),
- ‚Karneol‘ (bronzefarben, 120 bis 150 cm),
- ‚Rotkäppchen‘ (rotbraun, 70 cm) und
- ‚Zimbelstern‘ (altgoldfarbig, großblumig, 130 cm).
Helenium liebt die Sonne, benötigt jedoch einen feuchten, nahrhaften Boden. Ein völliger Rückschnitt nach der Blüte fördert die Vitalität. Trotzdem sollte die Staude alle vier bis fünf Jahre geteilt und umgepflanzt werden.
In diesen Reigen passt vorzüglich der Gelbe Sonnenhut oder Gewöhnliche Sonnenhut (Rudbeckia), welchem in diesem Portal ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Gleiches gilt für die einjährige Sonnenblume.
Sonnenblumen
Die ausdauernden Sonnenblumen (Helianthus) gehören zur Familie der Korbblütler, haben raue Blätter und gelben Strahlenblüten. Diese robusten Stauden blühen vom Spätsommer bis in den Herbst. Durch ihre vitalen Wurzelausläufer neigen sie zu starkem Wuchern, was man sich jedoch nutzbar machen kann. Hinter ihrem dichten Blütenhecken lassen sich unschöne Gartenbereiche verstecken.
Sonnenblumen lieben warme, nährstoffreiche, lehmig-humose Böden, kommen aber oft auch an weniger anspruchsvollen Standorten zurecht.
Sorten
- Helianthus decapetalus ‚Capenoch Star‘ (zitronengelb, einfach, 120 cm),
- ‚Meteor‘ (goldgelb, halbgefüllt, 150 cm),
- ‚Soleil d’Or‘ (goldgelb, gefüllt, 130 cm),
- Helianthus tuberosus ‚Topstar‘ (200 cm). Diese Sorte hat die schönsten ungefüllten Blüten. Ihre Wurzelknollen werden unter dem Namen „Topinambur“ als Delikatesse angeboten.
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