Wenn Anfang Oktober Bäume und Sträucher zum Wettkampf „Wer ist der Schönste im ganzen Land?“ antreten, ist die Schönfrucht bestimmt auf einem der vorderen Plätze zu finden. Die Schönfrucht (Callicarpa), auch Chinesische Schönfrucht, Liebesperlenstrauch oder Purpur-Schönfrucht genannt, ist ein Strauch, der zur Familie der Lippenblütler gehört (von manchen Autoren auch zu den Eisenkrautgewächsen gezählt). Man findet sie im tropischen Südamerika, in den südlichen USA (Callicarpa americana), Westindien, Polynesien, Japan (Callicarpa japonica) und in China (Callicarpa giraldii, nahe verwandt mit Callicarpa bodinieri) in zahlreichen, etwa 140 Arten. Unsere Gärten hat die chinesische Variante erobert.
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Der bis zu drei Meter breite und zwei Meter hohe ausgewachsene sommergrüne Busch führt eigentlich das ganze Jahr über ein wenig spektakuläres Dasein. Daran ändert auch die Frühlingsblüte wenig. Kleine, zartlila vierzählige Blüten erscheinen in seitenständigen Trugdolden und beweisen sich als Magnet für Bienen und Hummeln.
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Liebesperlenstrauch
Im September hat Callicarpa dann den ganz großen Auftritt: Kleine Steinfrüchte in prunkvoller Farbe debütieren und fordern Aufmerksamkeit. Was ihnen auch spielend gelingt, denn welcher Strauch kann hierzulande mit violetten, knapp erbsengroßen Früchten aufwarten, die mit 30 bis 40 Stück eine Kugel bilden? Paarig angeordnete Trauben umschließen den Zweig, was sich etagenartig bis in die Spitze wiederholt. Bis in den Winter hinein verharren sie dort, wenn nicht Meisen oder Drosseln ihrem Zauber erliegen, denn eigentlich sind die Früchte giftig, was in diesem Fall allerdings nur für den Menschen gilt.
Im Garten
An windgeschützten, warmen und nahrhaften Standorten fühlt sich die Schönfrucht wohl. In sehr kalten Wintern können einige Zweige abfrieren, treiben aber im Frühjahr wieder aus. Damit der gesamte Strauch nicht zu sehr unter der Kälte leidet, sollte zum Zweck des Winterschutzes eine Laubschicht als Mulch den Wurzelbereich vor Frostschäden bewahren. Gegossen werden muss nur nach der Pflanzung oder bei langer Trockenheit. Staunässe ist zu vermeiden.
Oft zieren sich Jungpflanzen mit Blüte und Fruchtansatz, der erst am zweijährigen Holz erscheint. Weniger zurückhaltend und deswegen sehr beliebt ist die Sorte ‚Profusion‘, winterhart ab dem zweiten Jahr mit lila oder rosa Beeren.
Callicarpa bodinieri ist durchaus geeignet als Teil einer blühenden Hecke. Jedoch ist ihr im Herbst nur als Solitär eine ungeteilte Aufmerksamkeit gewiss.
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