Hart an der Grenze: Wie hoch ist die Kältetoleranz bei exotischen Kübelpflanzen? Spätestens ab Ende September sollte man sich darüber Gedanken machen, wie man seine exotischen Kübelpflanzen optimal die kalte Jahreszeit überstehen lässt. Das ist nicht nur ein Problem des Platzes. Auch die Pflanzen leiden unter winterlichen Bedingungen.
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Artgerechte Überwinterung
Klimaforscher sind sich darin einig, dass unsere Winter immer milder werden, weshalb einige Kübelpflanzen bei entsprechendem Winterschutz nicht unbedingt ins Haus geräumt werden müssen. Das gilt für Pflanzen mediterranen und subtropischen Ursprungs. An ihrem natürlichen Standort sind sie kurzzeitigen Frostperioden durchaus gewachsen.
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Für viele ist eine Kälteperiode sogar notwendig. Agapanthus etwa blüht bei zu warmen Überwinterungstemperaturen nicht. Die Schmucklilie ist durch Züchtungen kälteresistent geworden, was auch auf etliche Kamelien zutrifft. Beim Kauf sollte auf Winterfestigkeit geachtet werden.
Bei manchen Gehölzen (Kreppmyrte, Granatapfel) verhindert Kälte im Frühling einen schwächlichen, zu frühen Austrieb.
Ein zu warmes Überwintern bei trockener Luft fördert einen Schädlingsbefall. Deshalb sollte die Kältetoleranz einer Pflanze im Auge behalten und die Termine für die artgerechte Überwinterung beachtet werden.
Gefahr der Austrocknung
Pflanzen im Topf haben ein beschränktes Erdvolumen, welches bei Minusgraden schnell durchfriert und somit die Wasserversorgung unterbindet. Das kann selbst einheimische frostharte Pflanzen zum Erliegen bringen, weshalb die Töpfe gut eingepackt und bei frostfreiem Wetter ausreichend gewässert werden sollten. Zudem können nur kräftige ausgereifte Pflanzen der Winterkälte trotzen.
Kälteresistenz bis minus 10 °C
- Der Feigenbaum hat sich mittlerweile auch in unseren Breiten gut etabliert und ist im Erdreich an einem geschützten Standort gut winterhart. Optimal ist die Sorte ‚Violetta‘. Im strengen Winter friert sie zwar etwas zurück, treibt aber im Frühling willig wieder aus.
- Bananen werden auf 50 cm heruntergeschnitten und dick mit Stroh und Vliesmatten eingepackt.
- Ältere Exemplare des Seidenbaumes (Albizia julibrissin) der Sorte ‚Ernest Wilson‘ wachsen sogar im Arboretum Ellerhoop-Thiensen bei Pinneberg. Lediglich der Stamm muss gegen Frostrisse geschützt werden.
- Kurzfristig bis zu minus 5 °C vertragen Kübelpflanzen des Mittelmeerraumes und aus subtropischen Gefilden wie: Aukube, Bleiwurz, Klebsame, Zylinderputzer, Olivenbaum und Myrte. Bei Dauerfrösten müssen sie eingeräumt werden, dürfen aber Anfang Mai wieder ins Freie.
- Kälteresistent bis zu minus 10 °C sind Orangenblumen (Choisya ternata, ein guter Ersatz für die empfindlichen Zitrusgewächse), die robuste Hanfpalme, Granatapfel und Lorbeer. Sie müssen nur bei lang anhaltenden tiefen Frostgraden ins Haus geholt werden und können schon Anfang April zurück an die frische Luft.
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