Der Senkgarten, ein Klassiker der Gartenkunst seit der Renaissance, vermittelt Geborgenheit und setzt optische Akzente.
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Der wohl berühmteste Senkgarten Deutschlands wurde 1912 von dem bedeutenden Gärtner, Staudenzüchter und Garten-Schriftsteller Karl Foerster (1874 – 1970) „teils aus Windschutzgründen, teils aus Beschaulichkeit“ an seinem Wohnhaus in Bornim bei Potsdam angelegt. Hier präsentierte er seine neuesten Züchtungen.
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Die Anlage steht unter Denkmalschutz und kann jederzeit besichtigt werden (Am Raubfang 6, 14469 Potsdam-Bornim).
Historie
In der Renaissance wurde es üblich, Teile großer Gartenanlagen abzusenken, um versunkene Gartenwelten zu schaffen. Bis in die Barockzeit hielt dieser Trend an, um dann anderen Gartenstilen mit weniger architektonischen Gestaltungsformen Platz zu machen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese Gestaltungsidee wieder aufgegriffen.
Gerade kleine Hausgärten gewinnen Platz durch die Absenkung, weil nicht nur die Grundfläche, sondern auch die Seiten bepflanzt werden können. Hier sitzt man windgeschützt und umgebende Mauern speichern die Wärme des Tages, von der sowohl die Pflanzen als auch die Bewohner profitieren.
Die klassische Form
Ein formaler Senkgarten besteht aus wenigen Grundelementen. Wenige Stufen, optimal an zwei Seiten, führen hinab. Die Seiten bestehen aus Terrassen, welche durch Trockenmauern gehalten werden. Umschließende Hecken und Pergolen begrenzen den gesamten Gartenraum, wodurch das Gefühl der Tiefe noch verstärkt wird.
Die Mitte wird durch ein besonderes Stilelement, sei es ein Wasserbecken, eine Skulptur, eine Sonnenuhr oder ein fest umrissenes Beet, betont. Auf eine Rasenfläche wird meist verzichtet.
Oft erinnert ein Senkgarten an eine mediterrane Gartengestaltung.
Die Bepflanzung
Werden die Seitenwände mit Natursteinen aufgebaut, lässt sich leicht ein Alpinum integrieren, welches in einem Staudengarten wie ein Fremdkörper wirken würde.
Die Südseite bietet Platz für Kräuter und Pflanzen, die die Wärme bevorzugen. Duftpflanzen verbreiten in Nasenhöhe ihre ätherischen Öle.
Die kühlere Nordseite ist für schattenliebende Farne, Gräser oder Hosta ideal. Für eine mobile Kulisse lassen sich prima exotische Kübelpflanzen arrangieren, welche vom warmen Kleinklima profitieren.
Alternative Form
Wer nicht über eine ebene Fläche verfügt und nicht den strengen Formalismus schätzt, kann auch ein idyllisches Refugium in einer vorgegebenen Senke anlegen.
Dazu kann etwa eine nicht mehr benötigte Sandkiste oder ein verlandeter Gartenteich die Ausgangsidee darstellen. Dies ist zwar nicht unbedingt typisch, bietet aber ebenso eine abwechslungsreiche versunkene Gartenwelt.
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