Blick auf einen Essigbaum © Angelika Wolter/pixelio.de

 

Hirschkolbensumach ist eines andere Bezeichnung für den Essigbaum, dessen Ursprung im östlichen Nordamerika liegt. Erst seit ungefähr 1620 gibt es diesen Baum auch in Europa, wo er wegen seiner auffälligen Färbung im Herbst als Ziergehölz sehr beliebt ist. Zunächst färben sich seine Blätter gelb, dann orange und ab Oktober nehmen sie ein wunderschön leuchtendes Karmesinrot an. Seine relativ kräftigen, jungen, braunen Zweige sind filzig behaart und erinnern etwas an das mit Bast bewachsene Hirschgeweih. Daher kommen auch sein deutscher Name Hirschkolbensumach und die englische Bezeichnung „staghorn sumac“.

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Die biologische Systematik ordnet den Essigbaum den Rosiden, genauer den Eurosiden II zu.

  • Ordnung – Seifenbaumartige (Sapindales)
  • Familie – Sumachgewächse (Anacardiaceae)
  • Gattung – Rhus Art – Essigbaum

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Verbreitungsgebiete

Wie oben bereits erwähnt, liegt das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Essigbaums im Osten der USA sowie im östlichen Kanada. Im Süden reicht es sogar entlang den Appalachen bis Georgia und über Alabama und Mississippi hinaus bis nach Florida.

In Deutschland ist dieser Baum erstmalig ab 1630 in einem herzoglich braunschweigischen Garten nachgewiesen worden, 1654 dann auch im Preußischen Königsberg. Anfang des 19. Jahrhunderts tauchte er in einem deutschen Verzeichnis als „gewöhnliche Lustgebüsch-Pflanze“ auf.

In Nord- und Mitteleuropa wird der Essigbaum heute häufig als Ziergehölz in Parks oder Gärten angepflanzt. In Österreich kommt er dagegen eher selten und zerstreut beziehungsweise verwildert vor. In der Schweiz verbietet die dortige Freisetzungsverordnung des Bundes SR 814.911 sogar die Inverkehrbringung des Rhus thyphina.

Kriterien für den Standort

Der Essigbaum ist einer der dekorativsten Ziergehölze in unseren heimischen Gärten. Er ist robust und pflegeleicht. Zwar findet der Essigbaum optimale Bedingungen auf nährstoffreichen Böden an sonnigen, südlich ausgerichteten Hängen, dennoch stellt der Baum eher nur geringe Ansprüche an seinen Untergrund. Er wächst auch gut auf trockenen, kalkigen Böden oder verwittertem Granit, was ihn auch als Erosionsschutz qualifiziert. Weniger gut geeignet sind kalte, nasse, saure Böden. Auch mit halbschattigen Standorten kommt diese Art gut klar.

Was im Garten zu beachten ist

Aber Vorsicht, denn aus einem einzigen Rhus typhina erwächst rasend schnell eine ganze Kolonie. Jeder Baum bildet kräftige Tellerwurzeln aus, die sich im Untergrund weit ausbreiten, was dazu führen kann, dass andere Pflanzen verdrängt werden. Gerade empfindsamen Zierpflanzen entzieht ein zu nahe stehender Baum die Nährstoffe. Im Übrigen neigen die kräftigen Wurzeln auch dazu, Teichfolien zu durchbohren oder die Steine gepflasterter Wege anzuheben. Dies sollte man bei der Standortauswahl berücksichtigen.

Im Fachhandel sind Essigbäume als Containerware zu erhalten. Sie können das ganze Jahr über (bei Frostfreiheit) angepflanzt werden. Optimale Zeiten sind Frühjahr und Herbst, übrigens später auch für den Erhaltungsschnitt, falls erwünscht. Gießen ist nur während längerer Trockenperioden erforderlich. Düngen kann man die Bäume von April bis August zum Beispiel mit gelegentlichen Kompostgaben. Krankheiten und Schädlinge sind bei dieser Art nicht bekannt.

Verwendungsmöglichkeiten

Eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung hat Rhus typhina im Zusammenhang mit der Herstellung von Gerbstoffen. Die Fiederblättchen und die Rinde der Wurzeln weisen einen relativ hohen Gehalt davon auf. Vor dem Einsetzen der Herbstfärbung enthalten insbesondere die Blätter bis zu 29 Prozent (bezogen auf das Trockengewicht) Gerbstoff. In Amerika konnten Erträge von circa 140 Kilogramm Gerbstoff pro Hektar erzielt werden. Zur Gerbstoffgewinnung wurden die Bäume in den USA, Russland, der Tschechoslowakei, Ungarn und Deutschland angebaut. Auch heute noch findet man Anbaugebiete in Pakistan.




 

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