Zierpflanzen aus der Familie der Bromeliengewächse, zu welchen auch die Ananas gehört, stammen aus den südamerikanischen Tropen. Eine Haltung als Zimmerpflanze ist daher nur bedingt möglich. Jedoch gibt es auch robuste Sorten.
Schon bald nach der Entdeckung Amerikas (1492) gelangten die ersten Ananasfrüchte (Ananas comosus, auch Ananas sativus) nach Europa. Dass die exotische Köstlichkeit nur einem ganz kleinen auserwählten Kreis zugänglich war, ist verständlich. Was es bei Hofe gab, sollte natürlich auch auf keiner Tafel des Adels fehlen. Der Transport reifer Früchte (Ananas reifen nicht nach) war schwierig und deckte nicht die hohe Nachfrage.
In Gewächshäusern und Orangerien gelang tatsächlich eine Vermehrung der fremdländischen Früchte aus Schösslingen oder abgetrennten Blattschöpfen. In Töpfe eingepflanzt entwickelten sich kräftige Pflanzen mit roten Blüten, aus welchen das begehrte Obst entstand. Trotz alledem war die Ananas selten und galt als echtes Statussymbol einer reichen Oberschicht.
Nicht nur der Geschmack, sondern das exotische Aussehen, Früchte mit der dicken schuppigen und an Pinienzapfen erinnernde Schale (Pineapple) und der grüne Schopf, beflügelte die Fantasie und fand sogar in der Architektur seinen Niederschlag. Noch heute kann man im Rokokogarten von Veitshöchheim das „chinesische Häuschen“ oder in Form „fruchtiger“ Elemente am barocken Zaun der Herrenhäuser Gärten in Hannover diesen Trend bewundern. In den dortigen Gewächshäusern gediehen Ananasfrüchte in größerer Menge und waren einst eine einträgliche Erwerbsquelle. Heute gibt es die Ananas überall, und der Zauber der Besonderheit ist vorbei.
Vermehrung der Ananas: Gärtnerische Entdeckung für Kinder
Für Kinder ist eine Vermehrung der Ananas aus dem Blattschopf eine gärtnerische Erfahrung. Hierfür wird der Schopf mit einem fingerdicken Stück Fruchtfleisch abgeschnitten und zwei bis drei Tage zum Abtrocknen liegen gelassen. In feuchter Anzuchtserde gelingt ein Weiterwachsen als Zimmerpflanze.
Bromeliaceen
Die Familie der Ananasgewächse (Bromeliaceae), auch Bromeliengewächse, ist riesig (über 1.600 Arten). Einige dieser Vertreter wurden um 1700 von dem französischen Botaniker Charles Plumier aus Mittel- und Südamerika mitgebracht. Nach seinem schwedischen Freund und Kollegen Olof Bromelius (auch Olaf Bromel) erhielten diese Pflanzen ihren botanischen Namen. Viele dieser Pflanzen leben als Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) in Baumkronen tropischer Pflanzen. Der Wärmebedarf vieler als Zimmerpflanzen gezüchteter Bromelien macht ihre Aufzucht schwierig, weil in heutigen Wohnungen Tropenfenster nicht mehr Mode sind.
Habitus der Bromeliengewächse
Allen Bromeliengewächsen, egal ob Epiphyt oder terrestrische Pflanze, ist ein rosettenartiger Wuchs der Blätter zu eigen, welche durch Panaschierung (Mehrfarbigkeit) auch ohne Blüte eine dekorative Wirkung erzielen.
Grundsätzlich sind Erdbromelien robuster und eher für eine normale Zimmerkultur geeignet als Epiphyten. Grünblättrige und hartlaubige Bromelien kommen mit kühleren Temperaturen und trockener Luft besser zurecht als buntlaubige.
Pflegeleichte Sorten
- Die Zimmerananas (Ananas comosus) ist eine Weiterzüchtung der Urananas mit langen (bis zu 75 cm) weiß gerandeten, mit Stacheln besetzten Blättern. Sie treiben bei konstanter Wärme in höherem Alter fruchtende Blütenstände aus. Danach werden Kindel ausgetrieben und die Mutterpflanze stirbt ab. Modernere Zwergformen sind nur noch halb so groß.
- Robust ist auch die Billbergia (Zimmerhafer). Sie verträgt leichte Kulturfehler (hartes Wasser, Zugluft, Lufttrockenheit). Bei guter Pflege entwickeln sich im Lauf der Zeit umfangreiche Büsche, welche aus zahlreichen Einzelpflanzen mit schmalen, grasartigen Blättern bestehen. Im Spätsommer erscheinen rote oder rosa „Blüten“, bestehend aus den gefärbten Hochblättern mit weit heraushängenden Staubfäden.
- Wesentlich anspruchsvoller sind die Vertreter der Cryptanthus. Obwohl sie von Natur aus Edelbromelien sind, gedeihen ihre buntblättrigen Sorten am besten in Warmhauskultur.
- Gleiches gilt für die rosa blühende Lanzenrosette (Aechmea). Wobei die Aechmea chantinii und die Aechmea fasciata als weniger anspruchsvoll in Zimmerkultur zu halten sind.
Epiphyten
Schön, aber nur als Epiphyten im Tropenfenster bei hoher Luftfeuchtigkeit und Wärme zu halten sind: Guzmania, Neoregelia, Tillandsia und Vriesia.
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