Der Herbst ist die Zeit des Erntens und Schneidens im Garten. Die Natur rüstet sich mit einem berauschenden Farbenspiel für die Zeit der Ruhe im Winter. Gleichzeitig ist diese Jahreszeit nicht nur eine Phase des Abschieds, sondern auch des Neubeginns. Soll der Frühling mit einem reichen Blumenflor beglücken, muss die kommende Pracht bereits im Herbst sorgfältig vorbereitet werden, denn vor den ersten Frösten müssen die Zwiebeln in der Erde sein. Je eher sie gepflanzt werden, desto erfolgversprechender ist ihr späteres Gedeihen.
Kataloge bieten eine reiche Auswahl
Schon im Hochsommer erscheinen die Kataloge der Gärtnereien und Versandhäuser, die ein reich bebildertes Spektrum der neuesten, aber auch der seit alters her bewährten Sorten an Frühlingsblühern präsentieren. Jetzt heißt es, in Vorfreude zu schwelgen, aber auch genau zu planen, welche der Pflanzen für den eigenen Garten und leider auch für das Portemonnaie in Frage kommen, denn Zwiebeln und Knollen sind oft recht teuer. Bevor man die Bestelllisten eifrig füllt, sollte man sich über den Habitus der zukünftigen Gartenschönheiten Gedanken machen. Dieser Artikel soll als kleiner Leitfaden dabei helfen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.
Die allerersten Frühlingsboten
Wie ihr Name schon verrät, erscheinen sie bereits, wenn noch der letzte Schnee liegt, idealerweise Ende Februar. Die Rede ist von den Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), je nach Sorte rein weiß, getupft oder sogar gefüllt (Galanthus nivalis „Flore Peno“). Schneeglöckchen und ihre etwas größeren Schwestern, die Märzenbecher (Leucojum vernum) sind etwas heikel in der Aufzucht. Ihre kleinen Zwiebeln trocknen leicht aus und der Blütenflor versagt. Wer auf der sicheren Seite sein will, kauft im Frühjahr blühende Pflanzen im Topf. Ausgepflanzt in den Garten kommen sie jedes Jahr erneut wieder.
Ebenfalls recht divenhaft verhalten sich Zwergiris (Iris reticulata, Iris histrioides, Iris danfordiae). Ihre frühe Blüte ist indes so schön, dass man einen Versuch wagen sollte.
Robust und lange Jahre wiederkehrend ist der Krokus. Sehr früh erscheint der etwas kleinere Wild- oder Botanische Krokus. Der domestizierte Gartenkrokus findet sich etwas später, dafür aber mit größeren Blüten ein. Beide Sorten gibt es in reicher Farbpalette. Flächig oder wenigsten in größeren Gruppen gepflanzt kommen Krokusse am besten zur Geltung. Bezaubernd sehen Rasenflächen aus, die mit Blütenteppichen von Krokussen bestückt sind. Hierbei ist freilich zu bedenken, dass das erste Mähen des Rasens erst nach dem Einziehen der Krokusblätter erfolgen sollte.
Mitte März ist die Zeit für den Auftritt der blauen oder rosafarbenen Blütensterne des Schneeglanz (Chionodoxa luciliae, Chionodoxa forbesii), welcher auch in Weiß vorkommt (Scilla sibirica, Scilla sibirica alba).
Begleitpflanzen zu Tulpen
Die königliche Tulpe liebt einen Hofstaat, der ihr buchstäblich zu Füßen liegt. Bestens bewährt haben sich für diese Aufgabe die Traubenhyazinthen (Muscari). Zu der bewährten blauen Sorte haben sich Züchtungen in weiß (Muscari azureum album), himmelblau (Muscari aucheri) und sogar gelbgrün mit purpur gekrönten Blütchen (Muscari macrocarpum) gesellt.
Muscari können unter guten Bedingungen sehr raumgreifend werden, weil sie sich gern versamen.
Blaue Teppiche in England
Sehr vermehrungsfreudig ist auch das (Englische oder Atlantische) Hasenglöckchen (Hyazinthoides non-scripta). Ihre gut 20 cm hohen Blütenstände mit den dunkelblauen (seltener auch weißen) Glöckchen bilden in England auf den Böden lichter Laubwälder ganze Teppiche. Im Garten sollte man ihnen am besten unter laubabwerfenden Gehölzen einen Platz zuweisen, wo sie ansonsten nicht stören.
Gute Begleiter zur Zwiebelpflanze
Obwohl Winterlinge (Eranthis hyemalis) und Anemonen (Anemone blanda, Anemone nemorosa) Hahnenfußgewächse sind, lassen sie sich gut mit den Zwiebelblühern vergesellschaften und sollte in die Planung mit integriert werden.
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