Pflanzen aus Samen, sei es aus der Tüte aus dem Handel oder selbst gesammelt, sind in größerer Vielfalt erhältlich als aus vorgezogenen Setzlingen in Gärtnereien.
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Fast vergessen: die Samengärtnerei
Einst war die Aufzucht aus Saatgut ein wichtiger Teil der gärtnerischen Arbeit. Das Wissen, wie Saaten geerntet, gereinigt und gelagert werden, ist für den privaten Gebrauch fast verloren gegangen, denn das Angebot im Fachhandel ist gewaltig. Trotzdem gelingt es nicht immer, seine Wunschvorstellung etwa in punkto Farbauswahl (oft gibt es keine nach Farben geordneten Saaten, sondern nur bunte Mischungen) oder bezüglich der Sorte zu realisieren.
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Die professionelle Saatgutzucht durch weltweit tätige Konzerne führt zu einer rasanten Verarmung der Sorten, wobei der maximale Ertrag im Vordergrund steht. Der Duft einer Blüte, guter Geschmack von Gemüse, die Gesundheit der Pflanzen und eine lange Erntezeit spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.
Die Vielfalt bewahren
Im privaten Bereich war es einst üblich, von bewährtem Gemüse oder von Blumen Saatgut zu ernten. Meist fiel davon so viel an, dass getauscht oder verschenkt werden konnte. So erhielt sich eine breite Vielfalt an Sämereien, welche durch Pflanzen hervorgebracht wurde, die an die regionalen Standorte angepasst waren. Dadurch erhielt sich über Generationen hinweg eine Sortenfülle, welche sich durch spontane Befruchtungen sogar noch vergrößerte.
F1-Hybriden
Im Zug des naturnahen Gärtnerns ist auch die Samengewinnung wieder populärer geworden. Voraussetzung für den Erfolg ist das Wissen über den richtigen Zeitpunkt und die Behandlung des Saatgutes, was durch einfaches Ernten, Auspahlen und Trocknen nicht immer ausreichend gewährleistet ist (z. B. Tomaten aus Samen selber ziehen).
Zudem ist es wichtig, nur samenfeste Sorten, d. h. ein Samenkorn muss seine Eigenschaften komplett an die Nachkommenschaft weitergeben, zu verwenden. Alte gärtnerische Zuchtsorten oder Saatgut aus biologischer Züchtung haben diese Eigenschaften.
Dem gegenüber stehen die sog. F1-Hybriden. F1-Samen ist ein Einmalsaatgut, denn die gewünschten Eigenschaften treten nur im ersten Jahr in Erscheinung (F1 = 1. Filial- oder Tochter-Generation). Pflanzen aus diesem Samen fallen wieder in die Ausgangsformen ihrer Eltern oder sogar Großeltern zurück. Solch Pflanzen ergeben ein uneinheitliches, oft sogar schlechteres Ergebnis und lassen sich nicht sinnvoll vermehren. Es muss vielmehr stets neues Saatgut erworben werden.
Die Aussaat
Die Aussaat erfolgt je nach Habitus der Pflanze ins Freiland auf eigens präparierten Beeten, im Gewächshaus, im Folientunnel oder zum Vorziehen in Anzuchtstöpfen auf der Fensterbank.
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