Frauenmantel ist eine vielseitig einzusetzende Zierpflanze, welche auch in der Volksmedizin bei Frauenkrankheiten mannigfaltige Anwendung fand. Ihr mystischer Zauber ist indes mit der Zeit verblasst.
Im Ziergarten ist Frauenmantel eigentlich unentbehrlich. Als Begleitpflanze für Rosen und Prachtstauden ist er ideal, weil er den dominanten Schönheiten nicht die Schau stiehlt. Seine Blätter zieren schon vor dem Austrieb der gelb-grünen Trugdolden, die im Blumenbeet, aber auch in der Vase Lücken füllen und ein duftiges, schleierartiges Gesamtbild erzeugen.
- geschnittenes Frauenmantelkraut
- ohne künstliche Zusätze
- ohne Konservierungsstoffe
Frauenmantel (Alchemilla) wächst an halbwegs sonnigen Orten quasi überall: von trockenen Sandböden bis in die Flachwasserzonen von Teichen. Wird die Pflanze nicht rechtzeitig zurückgeschnitten, versamt sie sich eifrig.
Ein energischer Rückschnitt der gesamten Pflanze bewirkt einen Neuaustrieb frischer Blätter innerhalb kürzester Zeit. Eine zweite Blüte ist gelegentlich möglich.
- Sie erhalten:
- eine Pflanze im 10cm Topf
- Blühfarbe: gelb
- winterharte Staude
- Blütezeit: Juli - August
Falsche Tränen
Was die Menschen schon von alters her an dieser Pflanze faszinierte, ist die vermeintliche Tautropfenbildung im Blattinneren. An den Blattspitzen erscheinen Wassertröpfchen, die sich in der Mitte sammeln.
Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Wassersammlung aus der Umgebung (Regen, Tau), sondern um Flüssigkeitsausscheidungen aus Wasserspalten des Blattes (Hydrathoden). Die Wasserausscheidung heißt Guttation und dient dazu, die Nährstoffversorgung trotz Wassersättigung aus den Wurzeln zu gewährleisten.
Mythologische Vorgänge
Dieses seltene Phänomen wurde schon früh erkannt und als „Träne“ der Göttin Freya gedeutet, die sie um ihren abwesenden Gemahl Óðr vergoss.
In christlicher Zeit weinten junge, von Luzifer verführte Engel, denen das Himmelreich verwehrt blieb und sie zu einem Leben zwischen Himmel und Erde zwang, Tränen in die an den Mantel der Muttergottes erinnernden Blätter.
Diese, auch Immentau genannten Tropfen wurden sorgfältig gesammelt und als Schönheitselixier verwendet.
Auch Alchemisten glaubten mit Hilfe des wundersamen Wassers Gold produzieren zu können und mit seiner Hilfe den „Stein des Weisen“ zu finden. Frauenmantel spielte bei ihnen eine derart wichtige Rolle, dass er sogar seinen botanischen Namen Alchemilla den experimentierfreudigen Gelehrten verdankt.
Heilpflanze
Bei Frauenleiden aller Art wurden und werden Blätter und Blüten des Frauenmantels als Tee und Presssaft eingesetzt. Früher begleiteten die Therapie noch bis ins 19. Jahrhundert nachgewiesene Beschwörungsriten den Einsatz.
Heutzutage vertraut man auf die Inhaltsstoffe wie Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide, Saponine und ätherische Öle, so soll sich Frauenmantel-Creme beispielsweise bei gereizter und trockener Haut als Nachtcreme eignen.
Sorten
- Alchemilla vulgaris (Spitzlappiger Frauenmantel) oder Alchemilla xanthochlora (Gewöhnlicher Frauenmantel) sind verbreitete Wiesenpflanzen für feuchte Standorte.
- Eher trocken mögen es Alchemilla alpina (Alpen-Frauenmantel) und Alchemilla hoppeana (Silber-Frauenmantel). Ihr silbrig geteiltes Laub wird nur 15 cm hoch und ist somit ideal für den Steingarten.
- Alchemilla mollis (Weicher Frauenmantel) ist die bewährte robuste Gartensorte.
- Alchemilla epipsila (Kahler oder Zierlicher Frauenmantel) ähnelt Alchemilla mollis, wächst aber kompakter mit standfesten Blüten und ist weniger verbreitungswütig.
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