Tränendes Herz, eine alte Bauerngartenpflanze und Lerchensporn, ein heimischer Waldbewohner, bringen im Frühsommer Farbe in halbschattige Gartenbereiche.
- Herzblume: 1 Stk., Blütenfarbe: rosarot
- Höhe: 60-80cm
- Standort: sonnig, halbschattig, Beet, Gehölzrand
- Schnittpflanze: ja, giftig
- Topfgröße: 11cm (1,0L)
Auf den ersten Blick stellt sich die Frage, warum diese beiden so verschiedenartigen Pflanzen in einem Artikel beschrieben werden. Betrachtet man das gefiederte Laub, so entdeckt man die Gemeinsamkeit. Beide Pflanzen gehören zusammen mit der Ruderalpflanze Erdrauch (Fumaria), eine schwach giftige ehemalige Heilpflanze, zu den Fumariaceae, als Unterfamilie auch Fumarioideae genannt.
Tränendes Herz
Die 50 bis 60 Zentimeter hohe Staude (bot. Name: (Lamprocapnos spectabilis, früher Dicentra spectabilis), auch Flammendes Herz, Marienherz oder Zweifarbige Herzblume genannt, stammt ursprünglich aus China. Über dem farnartigen graugrünen Laub erheben sich ab Mai grazile Zweige, an welchen sich rosa Herzen mit einer weißen „Träne“ reihen. Diese bezaubernd altmodische Pflanze darf in keinem Bauerngarten fehlen. Die Sorte ,Alba‘ ist reinweiß, etwas niedriger und blüht später. Dicentra eximia und Dicentra formosa, die Zwerg-Herzblumen erreichen nur eine Höhe von 30 Zentimetern.
Standort und Pflege
Tränendes Herz gedeiht in jedem humosen, leicht saurem durchlässigen Gartenboden bei halbschattiger Lage. Eine Vermehrung ist durch Teilung des Wurzelstocks im Herbst möglich, aber Vorsicht: sehr brüchige Wurzeln!
Herzblumen ziehen nach der Blüte ein, weshalb großblättrige Pflanzen wie Hosta oder Spätblüher wie Silberkerzen als Lückenfüller in der Nachbarschaft empfehlenswert sind.
Lerchensporn
Corydalis cava, der Hohle Lerchensporn, und Corydalis solida, der Gefingerte Lerchensporn, sind heimische Waldbewohner. Nach den ersten warmen Tagen im März/April zeigen sich in feuchter Erde in Buchenwäldern dichte Teppiche aus graugrünem farnartigem Laub, aus welchem sich alsbald weiße oder rosa in Trauben stehende, mit einem langgezogenen Sporn versehene Blüten erheben. In ihren Wurzelstöcken sind verschiedene giftige Alkaloide, insbesondere das lähmende Bulbocapnin enthalten.
Im Garten
Durch gezielte Auslese sind zahlreiche Sorten entstanden, z. B in Weiß: ,White Knight‘ oder in Purpurrot: ,George Baker‘.
In frischer, feuchter Erde im Halbschatten verbreitet sich der Lerchensporn breitflächig durch Ausläufer. Fleißige Ameisen tragen die Samen an andere Standorte, wo sich bei günstigen Bedingungen rasch weitere Blütenteppiche bilden, die andere Farben der Blüten zeigen, denn Lerchensporne kreuzen sich leicht. Wer auf Farbreinheit Wert legt, sollte eine Samenbildung unterbinden. Nach der Blüte ziehen die Frühlings-Lerchensporne komplett ein.
Corydalis lutea, der Gelbe Lerchensporn, liebt die Sonne und sät sich in Mauerfugen, Felsritzen und Schutthalden eifrig aus.
Corydalis ochroleuca, der Hellgelbe Lerchensporn, ist das weiße Pendant dazu, allerdings mit gelben Spitzen an den weißlichen Blüten.
Beide Sorten blühen ohne großen Pflegeaufwand von Mai bis Oktober.
Ein Sommer in Blau
Etwas anspruchsvoller sind die aus China stammenden Sorten Corydalis flexuosa und Corydalis elata. Ihre Blüten strahlen in einem selten reinen Himmelsblau. ,Blue Heron‘ und ,Kingfisher‘ blühen von Mai bis September.
Bis zu 50 Zentimeter hoch wird ,Blue Summit‘, welcher nach der Blüte frisches Laub ausbildet, das bis zum Frost anhält.
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