Orchideen (Orchidaceae) verleihen jedem Raum das gewisse Etwas. Früher galten die tropischen Bedecktsamer noch als wahre Exoten und waren hierzulande nur schwer zu bekommen. Sie wurden direkt in den Regenwäldern gesammelt und mussten lange Schiffsreisen unter schwierigen Bedingungen überstehen. Heute sind sie im gut sortierten Blumenhandel problemlos zu bekommen, und stehen dank moderner Zuchtverfahren in großer Vielzahl zur Verfügung. Die Pflege von Orchideen ist etwas aufwändiger, aber auch kein Hexenwerk. Hier kommen ein paar Tipps.
Der Standort am Fenster
In ihrem natürlichen Umfeld wachsen Orchideen zumeist auf Bäumen, also immer an Stellen mit guten Lichtverhältnissen, von denen es im Urwald nicht unbedingt sehr viele gibt. In dem heimischen vier Wänden gibt es daher keinen anderen Standort als die sonnige Fensterbank.
Keine Blumenerde verwenden
Ihre Nährstoffe ziehen die Pflanzen aufgrund ihrer natürlichen Wachstumsposition nicht aus der Erde, sondern nehmen diese mithilfe ihrer Wurzeln aus der Luft und dem Regenwasser auf. Daher dürfen sie in keinem Fall in Blumenerde gesetzt werden, denn darin würden sie schon nach wenigen Tagen verfaulen. Wenn die Orchidee gekauft wird, befindet sie sich in der Regel in einem speziellen Substrat, das aus Rinden, Torf, Styropor und noch einigen weiteren Zusätzen besteht. Dieses kann das Wasser halten, ist aber gleichzeitig auch luftdurchlässig. Ungefähr alle zwei Jahre müssen Orchideen umgetopft werden. Genau dann darf nicht auf die Erde zurückgegriffen werden, sondern es muss das spezielle Orchideensubstrat zum Einsatz kommen. Diese gibt es im Fachhandel zu kaufen. Wie bei vielen anderen Produkten auch gibt es Qualitätsunterschiede. Wichtig ist darauf zu achten, dass der Torfanteil nicht zu hoch ist.
Dosiert düngen
Orchideen brauchen Nährstoffe, dies aber nur in bescheidenem Maße. Diese können aus einem speziellen Orchideendünger herausgeholt werden, der aber wohl dosiert eingesetzt werden muss. Im Winter reicht eine Düngung aus, die alle vier bis sechs Wochen stattfindet. In den wärmeren Monaten kann alle zwei Wochen einmal gedüngt werden. Einen Tag nach der Düngerzugabe sollte mit klarem Wasser gespült werden, um eventuelle Salzreste zu entfernen. Ob gedüngt werden muss oder nicht, lässt sich auch daran erkennen, ob der Orchidee ein neues Blatt oder ein Trieb entwächst. Ist dies der Fall, benötigt sie die Nährstoffe, ist dies nicht der Fall, sollte nicht gedüngt werden. Gerade in den Wintermonaten stellen die meisten Orchideen das Wachstum vorläufig ein. Die Menge an benötigtem Dünger wird auf den Packungen der Hersteller angegeben, viele Experten raten aber oft auch dazu, nur die Hälfte zu verwenden. Zu den wichtigsten Nährstoffen, die eine Orchidee benötigt, gehören Kalium und etwas Magnesium und in wirklich kleinen Portionen Stickstoff, Phosphor und Kalzium.
Richtig gießen
Die Wasserzufuhr ist das wichtigste Thema bei der Pflege von Orchideen. Generell kann als Faustregel gelten, dass im Winter einmal in der Woche gegossen wird, im Sommer zweimal. Wichtig ist, dass die Orchidee auf keinen Fall zu viel Wasser erhält, weil sonst wieder schnell die Fäule droht. Im Urwald sind die Orchideen zwar sehr häufig Regenschauern ausgesetzt, trocknen danach in der warmen Sonne aber sehr schnell auch wieder aus. Orchideen, die im Fachhandel gekauft werden, befinden sich in der Regel immer in einem Topf, der Löcher besitzt, so dass das überschüssige Wasser abfließen kann. Wenn gegossen wird, dann sollte dies ruhig im Schwall passieren. Das Wasser muss aber in jedem Fall auslaufen können. Ob die Orchidee gegossen werden muss oder nicht, kann auch festgestellt werden, indem sie angehoben wird. Ist sie ungewöhnlich leicht, braucht sie Wasser, ist sie etwas schwerer, kann ruhig noch zwei bis drei Tage lang gewartet werden. Das Wasser sollte Zimmertemperatur haben und darf nicht zu salzhaltig sein. Bei normalen Leitungswasser ist dies in der Regel kein Problem.
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