Bluebells
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Im späten Frühling überziehen nicht nur in England die Blüten des Hasenglöckchens ganze Wälder mit einem blauen Teppich. Auch in Deutschland lässt sich die Pracht der Bluebells genießen.

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Im Film „Wiedersehen in Howards End“ nach dem Roman von Edward Morgan Forster stolpert einer der Protagonisten durch einen Wald, dessen Boden mit einem dichten Teppich blühender „bluebells“ bedeckt ist, eine der bezauberndsten Szenen in diesem an beeindruckenden  Bildern reichen Streifen. Was dem Betrachter hierzulande einfach märchenhaft erscheint, ist in Englands Frühjahrswäldern häufig zu bewundern.

Hyacinthoides

Verantwortlich für das blaue Wunder sind die kleinen Waldhyazinthen, auch als blaue Maiblumen oder blaue Maiglöckchen (Hyacinthoides) bekannt. Sie gehören zur Familie der Liliengewächse. Ab März erscheinen aus Zwiebeln die ersten schmalen Blätter, welche dichte Horste bilden können. Ab Mitte April zeigen sich die zart duftenden blauen Blütenglocken. Mit bis zu zwölf Stück hängen alle an einer Seite der bis zu vierzig Zentimeter langen Stiele herab. Sagt ihnen ein Standort zu, vermehren sie sich durch Tochterzwiebeln oder Samen, so dass bald große Flächen von ihnen vereinnahmt werden. Seltener blüht das Hasenglöckchen auch in Weiß oder Rosa.

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Lichter Wald

In Laubwäldern, z. B. Eichen-, Buchen- oder Birkenwäldern, deren heranwachsendes Laub im Frühjahr noch genügend Sonne durchlässt, entwickeln sie sich prächtig. Ideal für sie ist ein sandiger Boden mit ausreichender Feuchtigkeit, jedoch ohne Staunässe. Im Sommer unter dichtem Blätterdach beginnt die Ruhezeit. Ihr Laub zieht ein und die Samen reifen aus.

Atlantisches Hasenglöckchen

Trotz augenscheinlicher Idealbedingungen in deutschen Wäldern ist das zuvor beschriebene atlantische Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta), auch Englisches Hasenglöckchen, nur selten in freier Natur anzutreffen. Deswegen steht diese botanische Rarität unter strengem Naturschutz.

Der Wald der blauen Blume

Eine Ausnahme bilden kleine Waldstücke entlang des rechten Ufers des Flüsschens Rur (nicht mit der Ruhr zu verwechseln, welche dem Industriegebiet seinen Namen gegeben hat, während die Rur durch Belgien, Deutschland und die Niederlande fließt). Hier findet man im Frühling „englische Verhältnisse“. Südlich von Erkelenz zwischen den Dörfern Doveren und Baal knüpfen große Bestände der „bluebells“ dichte blaue Teppiche, ein Naturschauspiel ohnegleichen, das Radfahrer und Wanderer gleichermaßen anzieht. Besonders sehenswert ist der Bestand im Wäldchen an der Landstraße von Doveren nach Baal im Kreis Heinsberg, gegenüber der Zufahrt zum Industriegebiet Hückelhoven-Baal, wo man – zur rechten Zeit an diesem Ort – ein wahres Blumenmeer bestaunen kann.

Hyacinthoides hispanica

In vielen heimischen Gärten sind die Bluebells zu finden. Im Herbst gepflanzte Zwiebelchen entwickeln sie sich rasch zu größeren Horsten. Hierbei handelt es sich meist um die energische Schwester aus Spanien. Sie unterscheidet sich von den Atlantischen Hasenglöckchen durch breitere Blätter und die Anordnung der Glöckchen rings um den Stiel. Unter Laubbäumen oder an Gehölzrändern auf feuchten humosen Böden breiten sie sich durch Selbstaussaat so schnell aus, dass sie mitunter schon lästig werden können. Dies lässt sich allerdings durch Abschneiden der Samenstände verhindern, es sei denn, man will ein seinem Garten ein eigenes „Howards End“ anlegen.




 

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