Der Platz in vielen Städten ist begrenzt, und wer sich auf großer Fläche entfalten möchte, der braucht dafür einiges an Geld. Doch trotz einer zunehmenden Verdichtung in den Ballungsräumen, entwickelt sich zunehmend ein ganz gegenläufiger Trend. Die Rede ist vom Urban Gardening, ein Begriff der in jüngster Zeit in den Medien immer häufiger auftritt und ein Zurückholen der Natur in die Stadt beschreibt. Doch was ist mit Urban Gardening eigentlich ganz genau gemeint? Und was waren die Anfänge? Ein kleiner Überblick.
Grün auf dem Balkon
„Deutschland ist in den vergangenen Jahren immer mehr zu einer ,Bio-Nation‘ geworden“, befindet Urban-Gardening-Experte Timo König und spielt damit auf die Tatsache an, dass die Menschen immer mehr auf ökologische und nachhaltig angebaute Lebensmittel Wert legen. Er selbst wohnt in einer kleinen Hochhausplatte in Bremen und hat sich auf seinem Balkon eine pittoreske Oase geschaffen. Dort baut er Tomaten, Bohnen und immer wieder wechselnde Zierpflanzen an. „Die Erträge bleiben natürlich überschaubar, aber neben den Früchten, die ich ernte, geht es mir vor allem darum, in dem ganzen Grau, das mich umgibt, einen schönen natürlichen Blickfang zu schaffen.“
Schrebergärten im Trend
In den Kontext des Urban Gardenings passt sehr gut, dass in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach Klein- und Schrebergärten rasant angezogen ist. Ein stolzer Besitzer eines solchen ist beispielsweise der Potsdamer Matthias Theile. „Der Schrebergarten ist eine perfekte Ergänzung zu unserer Wohnung. Hier können wir grillen, und unsere Kinder haben einen friedlichen Platz zum Spielen.“ Außerdem finde er sehr viel Entspannung beim Gärtnern, bewege sich viel an der frischen Luft und tue etwas für den Körper. In einigen Regionen, wie beispielsweise in München, werden lange Wartelisten geführt, auf denen sich Kandidaten um ihren eigenen Flecken Grün bei den entsprechenden Gartenkolonie-Vereinen bewerben.
Leidenschaftliches Gärtnern
Urban Gardening ist keine Erfindung der Neuzeit, aber hat in den vergangenen Jahren deutlich an Popularität gewonnen. Die Menschen bestücken ihre Balkonkästen mit Veilchen oder Stiefmütterchen, bauen im Hinterhof Gemüse an, züchten Möhren auf dem Dach oder widmen sich in Kleinstgärten der Aufzucht von Rosen.
Gärten der alten Griechen
Auch wenn der Begriff Urban Gardening den alten Griechen noch nicht bekannt war, betrieben sie schon damals genau das, was heute darunter verstanden wird. Rund um ihre Häuser legten sie kleine Ackerflächen und Gemüsebeete an. Das Aufkommen von separaten Schrebergärten an den Rändern von Städten in Deutschland entwickelte sich dagegen erst Ende des 19. Jahrhunderts. Auch hier galt es, kostengünstig Lebensmittel für die eigene Versorgung herzustellen.
Urban Gardening – Anfänge in New York
Der Begriff des Urban Gardenings wurde erstmals in den 70er-Jahren in der Millionenmetropole New York geprägt. Auf Brachen wurden in dieser Zeit Gemeinschaftsgärten, sogenannte Community Gardens, angelegt. Angepflanzt wurden dort neben Gemüse und Obst für die Selbstversorgung vor allem auch Blumen. Bei der eigentlichen Bewirtschaftung der Flächen blieb das Ganze aber nicht. Im Zusammenhang mit der Gartenarbeit diskutierten die Akteure auch ernährungspolitische Fragen und wanden sich vielen sozialen und künstlerischen Themen zu. Das Gärtnern sollte hier vor allem als eine Art Gemeinschaftsgefühl gesehen werden.
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