Nachtkerze (Oenothera)
Blüten der Nachtkerze © Dieter Hupka

 

Unerlässlich für den Duftgarten ist die gelbe Nachtkerze. Hybriden gibt es auch mit rosa oder weißer Blüte. Als Heilpflanze genießt die Nachtkerze auch heute noch große Bedeutung. Ihre Verwendung als Gemüse ist jedoch vergessen.




Im Hochsommer sind gelbe Nachtkerzen (Oenothera biennis) allgegenwärtig. Die Gemeine Nachtkerze, auch als Gewöhnliche Nachtkerze bezeichnet, wächst auf sandig/kiesigem Boden, auf Brachen, Ödland oder Bahndämmen. Sogar durch enge Fugen im Straßenpflaster zwängen sich die robusten Triebe.

Duftpflanze

Als typischer Ruderalpflanze wird der Nachtkerze meist wenig Beachtung gezollt. Wer sie als Duftpflanze kennt und seine Nase in die seidigen Blüten steckt, wird enttäuscht sein: es ist nichts zu riechen. Erst in der Dämmerung verströmt sie ihren süßen Duft, um die für ihre Bestäubung wichtigen Nachtfalter anzulocken. An einem Sitzplatz im Garten, welcher in den Abendstunden genutzt wird, sollten Nachtkerzen nicht fehlen.

Samenstände der Nachtkerze
Nachtkerzen © Dieter Hupka

Herkunft

Die Heimat der meisten Nachtkerzen sind die Savannen Nordamerikas. Einige wenige Sorten stammen aus Tasmanien. Im 17. Jahrhundert kam die Pflanze nach Europa, wurde dort schnell heimisch und mutierte zu eigenständigen Arten. Allein in Deutschland sind mehr als ein Dutzend derartiger Formen bekannt.

Sorten

  • Die Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis), welche eine stattliche Höhe von bis zu zwei Metern erreichen kann, und die Chicago-Nachtkerze (Oenothera chicaginensis) lieben trockene Böden.
  • Die Kleinblütige Nachtkerze (Oenothera parviflora) und die Sand-Nachtkerze (Oenothera ammophila) kommen auch an Flussufern und in Dünengebieten vor.
  • Eine typische Gartensorte ist Oenothera speciosa ‚Rosea‘, deren anfänglich weiße Blüten sich langsam pastellrosa verfärben. Ihr Duft ist außerordentlich intensiv.

Üppige weiße Blüten mit gelber Mitte, welche sich aus roten Knospen entwickeln, zeigt die Sorte Oenothera pallida, die Weiße Nachtkerze.

Beide Sorten werden ca. 50 cm hoch und sind deshalb für kleinere Gärten geeignet. Die zweijährigen Pflanzen bevorzugen magere, sonnige Standorte.

Durch Selbstaussaat verbreiten sich Nachtkerzen willig.

Die Nachtkerze ist auch eine Heilpflanze

Schon die Indianer wussten von der Heilwirkung der Nachtkerzen. Aus dem Samen wird das heilkräftige gamma-linolensäurehaltige Öl gepresst, welches als Kosmetikum und Therapeutikum gegen Hauterkrankungen, wie z. B. Neurodermitis, Verwendung findet.

Innerlich angewendet wird Nachtkerzenöl zur Blutdrucksenkung und bei Wechseljahrsbeschwerden.

Nachtkerzen als Gemüse

Die rübenförmigen Wurzeln der Nachtkerze waren einst als „Schinkenwurz“ bekannt und ein gängiges Nahrungsmittel. Wesentlich weniger rustikal klingt der Name Rapontika für das geschmacklich der Schwarzwurzel ähnliche Gemüse.




Als Gartenkenner und Gourmet gab sich Geheimrat von Goethe in einem Brief an seine Frau Christiane zu erkennen. Er schrieb: „Auch lege ich Rapontikasamen bey, davon du die Hälfte jetzt auf ein wohlbestelltes Ländchen sähen kannst, die andere Hälfte erst im Mai auf ein anderes.“ Leider fiel dieses Gemüse dem agrarischen Fortschritt zum Opfer. Seiner Wiederentdeckung für unseren Speiseplan steht eigentlich nichts im Wege außer der Scheu vor dem Unbekannten.

 

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