Christrosen
Christrosen © Dieter Hupka

 

Für zahlreiche Menschen ist das Weihnachtsfest und die Weihnachtszeit der Höhepunkt des Jahres, auf welchen mit viel Liebe hingearbeitet wird. Die Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste ihrer Art. Neben der Geschenkeplanung und dem Plätzchenbacken kommt dem Schmücken von Haus und Garten ein hoher Stellenwert zu.




Lichterglanz oder leuchtender Gigantismus?

Zuerst waren es mit Lichterkerzen bestückte Fichten- oder Tannenbäumchen, welche das winterliche Grau erhellten und vom kommenden Fest zeugten. Dieser Brauch ist im Laufe der Jahre so expandiert, dass manche „Weihnachtsfans“ ihr Anwesen in gleißende Helle tauchen. Strahlende Netze überziehen Dach und Wände, Bäume und Sträucher leuchten mit Hirschen und Rentieren um die Wette. Flaniert man durch die dunklen Straßen, kann man sich oft des Eindrucks nicht erwehren, dass ein Wettkampf unter den Nachbarn ausgebrochen ist mit dem Motto: Wer erzielt die höchste Stromrechnung?

Preiswerte Dekoration im winterlichen Garten

Wer nicht die heimischen Stadtwerke unterstützen will, greife auf vorhandene Utensilien und natürliche Materialien zurück. Vor einem sonntäglichen Waldspaziergang sollten einige Plastiktüten eingepackt werden. Zapfen von Fichten, Tannen, Lärchen und Kiefern werden gesammelt. Bizarr geformte Zweige und Baumpilze versprechen, zu einem interessanten Arrangement zu mutieren. Soweit das Schneiden von immergrünen Zweigen nicht überall erlaubt ist, liefert der heimische Garten mit Lebensbaum, Eibe, Efeu oder Ilex vollwertigen Ersatz. Blumentöpfe, die nach sommerlichen Hochzeiten unbeachtet in einer Ecke lagern und auf ihren nächsten Einsatz warten, treten unverhofft in Aktion. Ein einfaches Befüllen mit Zapfen setzt vor der Haustür adventliche Akzente. Um Zapfen zu sparen und die Standfestigkeit zu erhöhen, empfiehlt es sich, die Gefäße mindestens bis zur Hälfte mit Sand zu füllen.

Natürlicher Lichterzauber

Die langen Triebe einiger Kletterpflanzen, beispielsweise der Glyzinie (auch Blauregen oder Wisteria), lassen sich zu filigranen Kränzen winden und können so eine Wand schmücken oder bilden auf einem Blumentopf den würdigen Rahmen für eine dicke rote Kerze in einem Einmachglas. Wer grüne Kränze lieber mag, wähle Efeu.

Traumpaar: Christrose und Scheinbeere

Christrosen (Helleborus niger) erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Ihr Anschaffungspreis ist recht hoch, deshalb sollten die kostbaren Pflanzen, bevor sie ihren endgültigen Standort im Garten beziehen, zuvor ins rechte Licht gerückt werden. In einem dickwandigen Topf, der vor Regen und Schnee geschützt aufgestellt wird, garantiert sie lange Freude. Natürlich lassen sich die blühenden Töpfchen mit anderen winterlichen Accessoires wie Islandmoos, Heiligenkraut und graugrünen Wacholderzweigen arrangieren. Eine fröhliche Note vermittelt die Scheinbeere. Gaultheria procumbens, ein niedriger immergrüner Strauch aus der Familie der Heidekrautgewächse trägt ihre roten Früchte im Winter. Aus den Blättern dieser Pflanze wird das duftende ätherische Wintergrünöl gewonnen. Aber Vorsicht: beide Pflanzen sind giftig.

Weihnachten für Tiere

Sobald eine dicke Schneedecke vor der Haustüre liegt, wird die Versorgungslage für Vögel schwierig. Tierfreunde sorgen mit geeignetem Futter für ihr Überleben. Mit ein wenig Aufwand kann aus einem einfachen Meisenring ein hübscher Schmuck für kahle Zweige werden. Mit rotem Bast oder – edler – mit Schleifenband werden sie zu einem echten Hingucker. Wer es verspielter mag, backt „Plätzchen“ für die gefiederten Freunde. Palmfett oder Rindertalg werden ausgelassen, mit einer Mischung aus Futterkernen verrührt, in Ausstechförmchen gefüllt und nach dem Erkalten ausgelöst. Diese kleinen Kunstwerke haben allerdings die gleich schlechten Überlebenschancen wie echtes Backwerk. Erdnüsse zu Girlanden oder Kränzen aufgefädelt erfreuen auch Eichhörnchen.




Eisige Pracht

Diese spektakulären Kunstwerke haben nur bei Dauerfrost ein längeres Leben. Eiskugeln und Eislaternen sind etwas aufwändig, aber preiswert herzustellen. Eine Kuchenkranzform wird mit Wasser gefüllt und im Gefrierfach zu Eis gefroren. Durch kurzes Eintauchen in warmes Wasser lässt sich das Eis leicht aus der Form lösen. In die Mitte der Eisform wird eine weiße Kerze in ein dickwandiges Marmeladenglas (zwecks Isolation) gestellt. Wer mag, legt kleine Zweige, Beeren oder Zapfen vor dem Gefrieren in das Wasser.

„Glaskugeln“ aus Eis werden auf die gleiche Art hergestellt. Dazu werden Dekokugeln aus dem Bastelgeschäft, die sich öffnen lassen, mit Wasser, Blättern und Früchten gefüllt und eingefroren. Dabei das Band zum Aufhängen nicht vergessen!

Diese Dekorationen sind so hübsch, dass sie auch nach Weihnachten noch Freude bereiten, wenn die eigentliche Kälteperiode beginnt.

 

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