Wer mit seinen Kindern oder Enkeln ans Wasser gehen will, um die Enten zu füttern, hat meistens Brot dabei – so, wie man es vielleicht selbst vor Jahrzehnten mit seinen eigenen Großeltern gemacht hat. Doch die Annahme, dass man den Enten mit dem Brot etwas Gutes tut, ist leider ein Irrglaube: es tut ihnen nämlich gar nicht gut, und der Umwelt auch nicht.
- Ein weit verbreiteter Irrglaube
- Wenn nur überhaupt in Maßen füttern
- Das richtige Futter für die Enten
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Brot ist nicht gut
Gerade ältere Menschen, die mit ihren Enkeln an einem See oder in einer Parkanlage unterwegs sind, um Enten zu füttern, sind ein gewohnter Anblick. Es scheint auch alles richtig zu sein, denn die Enten kommen auf die Menschen zugelaufen, wenn Sie das Brot aus der mitgebrachten Tüte bekommen. Doch der Eindruck täuscht: Das Füttern ist leider gar nicht gut für sie. Das Brot an sich ist zwar für die Wassertiere nicht schädlich, wenn sie es in Maßen bekommen. Enten kennen jedoch kein Maß, und es sind eben auch viele Menschen, von denen sie gefüttert werden. Im Klartext bedeutet das: Viel zu viele Kohlenhydrate für die Tiere, noch dazu ist das Brot in der Regel gesalzen, was ebenfalls nicht gut ist. Für die Tiere, so heute die einhellige Expertenmeinung, ist das Brot so etwas wie Fast Food.
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Das läuft falsch
Die Vögel werden ob der übermäßigen Kohlenhydrate zu dick, denn sie können auch nicht wissen, wann genug ist. Sie fressen aus Instinkt so viel, wie sie nur irgendwie können, also solange, wie sie weiter gefüttert werden. Dass die Tiere in Massen zu den Futterstellen kommen, ist also kein Zeichen von Hunger, sondern eher von Gewöhnung. Zugleich werden sie durch diese einseitige Fütterung anfällig für Krankheiten: Sie können davon Gicht bekommen. Auch das Verhalten der Vögel verändert sich – gegenüber den Menschen verlieren sie ihre natürlichen Fluchtinstinkte, das „Kämpfen“ um die einzelnen Brotbrocken macht sie zudem gegenüber ihren Artgenossen aggressiv – und Stress verursacht es auch. Seien Sie sich also dessen bewusst, wenn sie Enten füttern, dass sie in die Natur eingreifen – zumal dieses Füttern noch eine weitere Konsequenz haben kann: Wasservögel ändern bei regelmäßiger Fütterung durch die Menschen bisweilen auch ihre Zuggewohnheiten und werden dadurch von weiteren Fütterungen abhängig.
Schäden für die Umwelt
Was häufig nicht bedacht wird: Nicht nur den Enten selbst schadet die eigentlich gut gemeinte Fütterungsabsicht, sondern auch der Umwelt insgesamt. Denn: Die Enten „erwischen“ – wenn sie im Wasser sind – nicht jedes zugeworfene Stück Brot, die übrig gebliebenen Stücke sinken dann auf den Grund des Bodens, faulen dort und verstärken zusammen mit dem Vogelkot das Algenwachstum. Zum Abbau der Algen wiederum wird dem Gewässer sehr viel Sauerstoff entzogen – zum Schaden der Pflanzen und auch der Wassertiere. Ein klassischer Teufelskreis. Untersuchungen haben ergeben, dass zwischen 10 und 50 Prozent des mitgebrachten Brotes im Gewässer liegen bleiben!
So ernähren sich die Tiere eigentlich
Enten sind nicht wählerisch – gefressen wird, was sich zum Fressen eignet und was man bekommen kann. Dazu zählt frisches Grünfutter, insbesondere Gras und Kräuter, aber auch Brennnesseln, sämtliche grünen Kohlsorten, aber auch Insekten aller Art, Würmer, Schnecken und sogar kleine Frösche.
Das können Sie füttern
Auch wenn Enten und andere Wasservögel auch im Winter nicht von uns abhängig sind, um zu überleben, ist es in Maßen dennoch durchaus zulässig, Enten zu füttern – aber eben auf keinen Fall mit Brot, und schon gar nicht, was man auch hin und wieder sieht, mit Pommes Frites oder anderen gesalzenen Speisen. Wenn Sie Tiere unbedingt füttern wollen, nehmen Sie Getreide (ungesüßte Haferflocken etwa) oder kleine Obststücke, Eicheln sind auch gut, ebenso wie weiche Kartoffelstücke. Es gibt auch spezielles Wassergeflügelfutter. Schneiden Sie das Futter aber immer schön klein – und achten Sie darauf, dass es frisch ist.
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