Obwohl sie selten vom menschlichen Auge erblickt wird, hat der Mensch der Goldamsel doch zahlreiche Namen gegeben. Dabei ist dieser auffallende Vogel insbesondere unter dem Namen Pirol (lat. Oriolus oriolus) bekannt geworden und somit der Familie der Pirole (lat. Oriolidae) zugehörig. Nahezu alle Arten dieser Familie sind in Asien und Afrika ansässig. Lediglich der europäische Pirol lebt, wie es schon die Bezeichnung verrät, als einzige der 28 Arten in hiesigen Gefilden.
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Verbreitung und Bestand
Das Verbreitungsgebiet der Goldamsel erstreckt von Nordwest-Afrika über Südwest-Europa bis hin nach Süd-Sibirien. Nach Schätzungen liegt der europäische Brutbestand, Russland ausgenommen, bei etwa drei Millionen Brutpaaren. In Deutschland brüten davon jedoch nur 40.000 bis 90.000 Paare. In einer höheren Anzahl kommen sie vor allem in Bulgarien, Rumänien oder Ungarn vor, und auch die Türkei ist als ein bevorzugter Standort des Pirols bekannt.
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Lebensraum
Die Goldamsel hält sich meist im Kronendach hoher Bäume auf und benötigt daher Nadel-, Misch- und Laubwälder in ihrer unmittelbaren Umgebung. Sie besiedelt mit Vorliebe auch lichtdurchflutete Auen-und Bruchwälder, und nicht selten trifft man sie auch in Parkanlagen, Alleen, großen Gärten, auf Streuobstwiesen und sogar auf Friedhöfen an. Während ihrer Reise in südliche Regionen, in denen sie den europäischen Winter verbringt, sind Wein- und Olivenplantagen beliebte Ziele für Zwischenstopps.
Äußere Kennzeichen und Stimme
Trotz ihres auffallend leuchtenden Gefieders sind Goldamseln wahre Meister darin, nicht entdeckt zu werden. Scheu und flink und dazu noch in schwindelerregender Höhe unterwegs, hat man vom Boden aus kaum eine Chance, sie ausgiebig zu betrachten. Ihre Farbe reicht von einem strahlenden Zitronengelb bis hin zu einem satten Goldgelb. Das erwachsene Männchen besitzt schwarze Flügel und einen schwarzen Schwanz, jeweils mit einem gelben Außenrand. Das Gefieder des Weibchens dagegen erstreckt sich von einer gelbgrünen bis hin zu einer eher gräulichen Färbung und ist insgesamt unauffälliger als das des Männchens. Augen und Schnabel sind, geschlechtsunabhängig, rötlich gefärbt.
Stimme der Goldamsel
Mit ihrer Größe von circa 24 Zentimeter und einem Gewicht von etwa 70 Gramm sind Goldamseln nicht besonders groß, allerdings verrät der charakteristische Ruf dem geübten Zuhörer ihre Anwesenheit. Das klangvolle didlioh des Pirols ändert sich schlagartig in ein erregtes wiächt oder chräi, je nach Ursache und Intensität der Störung. Wird er angegriffen, gibt er ein spitzes gickgickgick von sich, im Flug hingegen ruft er oft zweisilbig jick-jick, was an einen Specht erinnert.
Brutzeit
Die Goldamsel ist ein Einzelgänger, der sich nur zur Brutzeit in Gruppen zusammenschließt. Die Brutzeit beträgt in etwa 14 bis 15 Tage, wobei drei bis vier Eier gleichzeitig bebrütet werden. Die Küken werden nach weiteren drei Wochen flügge und verlassen das Nest, werden aber auch außerhalb der Brutstätte noch ein bis zwei Wochen lang von den Eltern versorgt.
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