Ein Sommer ohne Grillen ist für viele unvorstellbar. Der rauchige Geruch von leckerem Grillgut und das gesellige Beisammensein prägen die warmen Monate schließlich in vielerlei Hinsicht positiv. Damit sich Gäste und Grillmeister wohlfühlen, sollte der Grillplatz durchdacht gestaltet werden. Wir fassen praktische Tipps zusammen, um künftig von mehr Komfort zu profitieren.
Der Grill: Herzstück der heimischen BBQ-Oase
Ohne Grill geht natürlich nichts. Aufgrund der zahlreichen Grillarten und dessen individuellen Vor- und Nachteilen gibt es bei der Anschaffung vieles zu beachten. Die Auswahl zwischen Holzkohle-, Gas- und Elektro-Grill ist dabei maßgeblich. Die folgende Übersicht klärt über wesentliche Kaufkriterien auf:
- Holzkohlegrills – ursprünglich gut
Diejenigen, die das echte Feuer lieben und Spaß am Entfachen einer Glut haben, sind mit einem Holzkohlegrill bestens beraten. Dank großer Auswahl vom simplen Schaschlikgrill über großzügige Kugelgrills für indirektes Grillen bis hin zum exklusiven Keramikgrill für mehrere tausend Euro ist für jedes Budget etwas geboten. Eine Besonderheit sind Barrel Smoker, wobei BBQ-Profis den Vergleich mit simplen Holzkohlegrills nicht zulassen. Die Objekte mit zwei Kammern (Garkammer + Feuerbox) dienen zum schonenden und indirekten Garen im heißen Rauch. Allerdings sind Smoker nichts für Ungeduldige. Die Low-and-Slow-Methode braucht einiges an Zeit. Pulled Pork, eine Spezialität des amerikanischen Barbecues, kann 24 Stunden in Anspruch nehmen.
Tipp: Um beim Anzünden gewöhnlicher Holzkohlegrills Zeit zu sparen, ist die Verwendung eines Anzündkamins empfehlenswert. Sie machen außerdem teure und umweltschädliche Anzündhilfen unnötig. Anzündkamine machen das Grillen sicher und deutlich bequemer.
- Gasgrills – komfortabel und schnell
Noch immer wird häufig behauptet, dass Grillgut vom Gasgrill im Vergleich zum Grillen mit Holzkohle weniger gut schmeckt. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Der typische Grillgeschmack hängt maßgeblich von Röstaromen ab und die lassen sich auf einem gasbetriebenen Grill gleichermaßen erzielen. Hinzu kommt, das mit Hilfe von Räuchermaterial in Räucherboxen auch das geliebte Raucharoma erzielt werden kann. Der wohl größte Vorteil von Gasgrills besteht darin, dass sie gesundes Grillen fördern. Da Fleischsaft und Fett nicht in offenes Feuer tropfen können, entstehen beim Grillen keine krebserregenden Stoffe. Darüber hinaus ist Gasgrillen besonders komfortabel. Nutzer müssen sich weder um Anzündmaterial kümmern noch die Temperatur manuell regulieren. Beim Holzkohlegrillen gestaltet sich das vergleichsweise schwierig. Damit Grillgut nicht verbrennt, aber auch rechtzeitig fertig wird, müssen Briketts beziehungsweise Holzkohle bedarfsgerecht platziert, womöglich die Grillrosthöhe verstellt und indirekte Zonen eingerichtet werden. Das braucht Übung. Beim Gasgrillen klappt das Einstellen der optimalen Grilltemperatur wesentlich einfacher.
Um von größtmöglicher Langlebigkeit und Stabilität zu profitieren, sind Gasgrills aus Edelstahl ratsam. Das Material sieht nicht nur schick aus und verleiht dem Grillplatz einen luxuriösen Charme. Es ist außerdem pflegeleicht und hygienisch. „Ein weiterer Vorteil beim Gasgrill aus Edelstahl stellt die Wetterbeständigkeit dar. Der Gasgrill aus Edelstahl kann nicht rosten und ist somit sehr langlebig“, heißt es im Kaufratgeber rund um Gasgrills in der Kategorie für Edelstahlmodelle (Quelle: https://www.gasgrill.net/edelstahl-gasgrill/). Allerdings sollte auf 18/10 Edelstahl Wert gelegt werden, da nicht jede Stahlsorte zuverlässigen Schutz vor Korrosion bietet. Dünnes Edelstahlblech kann mit den Vorzügen von dickwandigem 18/10 Edelstahl nicht mithalten. Letzteres ist bis 600 Grad Celsius hitzebeständig, formbeständig und unempfindlicher gegenüber Kratzern.
Tipp: Wer auf dem Gasgrill indirekt Grillen möchte, sollte Grills mit Minimum drei Brennern kaufen. Für perfekte Steaks ist eine Hochtemperaturzone vorteilhaft und zum Zubereiten von Suppen oder Beilagen kann ein Seitenbrenner helfen. Damit bleibt mehr Platz für Fleisch, Fisch oder vegetarische Hauptspeisen auf der Grillzone. Heckbrenner machen nur Sinn, wenn eine Rotisserie regelmäßig im Einsatz ist.
- Elektrogrills – sicher und sauber
Elektrisch betriebene Grills sind eine praktische Alternative für den Balkon, beim Camping oder für Mieter, die aufgrund ihres Mietvertrags nicht mit Gas- oder Holzkohle grillen dürfen. Und hier gilt ebenso wie beim Gasgrill: Auch vom Elektrogrill kann Grillgut hervorragend rauchig schmecken. Allerdings darf an der Qualität nicht gespart werden. Billigen E-Grills mangelt es an Leistung und die Zubereitung dauert verhältnismäßig lang. Die Vorteile hochwertiger Elektrogrills sind dagegen nicht zu unterschätzen. Sie erzeugen keinen Ruß, keinen Qualm und sind außerdem sehr sicher. Kein Hantieren mit Glut oder Gasflaschen. Elektrogrillen ist eine saubere Sache. Stimmt die Power, sind Steaks, Gemüsespieße und Co. auch zügig fertig.
Tipp: Der Griff zu Modellen mit verdeckten Heizstäben ist ratsam, damit Fette und andere Flüssigkeiten nicht auf heiße Elemente tropfen können. Für maximale Flexibilität sorgen Elektrogrills mit Deckel und präziser Temperaturregulierung. 180 °C sollten erreichbar sein.
Stiftung Warentest hat E-Grills getestet und Tipps von Grillweltmeister Klaus Breinig arrangiert. „Nehmen Sie die Haube zum Angrillen ab, um das Grill- Thermostat zum Nachheizen zu zwingen und so eine gleichmäßige Temperatur zu erreichen“, rät der Profi zum Flächengrill mit Haube (Quelle: https://www.test.de/Elektrogrills).
Gestaltungstipps für einladende Grillplätze:
- Damit die Lieben beim Grillen nicht von Rauch umhüllt werden, muss der Grill mit ausreichend Abstand zu den Sitzgelegenheiten stehen. Allerdings darf die Distanz nicht zu groß sein, damit sich der Grillmeister mit Gästen unterhalten kann.
- Jeder benötigt mindestens 60 Zentimeter Tischlänge für sich. Besser wären 70 Zentimeter. In die Tiefe sind 40 Zentimeter freie Fläche optimal. Dann bleibt genug Platz für Gläser, Flaschen und Co.
- Um Platzproblemen am Grillen vorzubeugen, sollte ausreichend Abstell- und Arbeitsfläche zur Verfügung stehen. Grillbesteck, Gefäße für das fertige Grillgut und Gewürze sollten problemlos abgestellt werden können.
- Auch die Bedeutung von Stauraum ist nicht zu unterschätzen. Während viele Gasgrills dank ihres Aufbaus Schränke umfassen, ist das bei Elektro- und Holzkohlegrills nicht der Fall. Mit ergänzenden Küchenmöbeln und kompakten Modulen lässt sich das Problem lösen.
Vollwertige Outdoorküchen inklusiv Arbeitsplatten, integrierten Grills, Spüle und Kühlschrank sind purer Luxus. Es muss allerdings nicht die fertige Variante im Wert eines Kleinwagens sein. Outdoorküchen lassen sich mit handwerklichem Geschick in Eigenregie bauen. Wie das klappen kann, verraten diverse Bauanleitungen im Internet. Folgendes Bautagebuch gewährt interessante Einblicke:
Weitere spannende Informationen rund um das Thema in unserer Grillwelt.