Eine Wespe
Eine Wespe © Peter Brixius/pixelio.de

 

Wespenstiche sind sehr schmerzhaft, für Allergiker sogar lebensbedrohlich. Sind Wespen nur lästige Plagegeister oder haben sie auch eine nützliche Funktion?




Was gibt es Schöneres als am lauen Spätsommertag oder bei noch milden Herbsttemperaturen draußen zu speisen? Leider ist diese Freude nicht immer ungetrübt, wenn sich schon bald die geflügelten schwarz-gelben Plagegeister einstellen und Anspruch auf die süßen Köstlichkeiten auf dem Teller erheben. Auch Fleisch wird von ihnen gern genossen. Jetzt hilft nur, Ruhe zu bewahren. Heftiges Wedeln, um sie zu verscheuchen, macht die Insekten vielmehr aggressiv und dann stechen sie zu. Was sehr schmerzhaft ist, bei Stichen in Mund und Nase und für Wespengiftallergiker sogar lebensbedrohlich. Für diese Fälle gilt: Sofort zum Notarzt! Gestochene Hautpartien sind äußerst schmerzhaft und schwellen an. Kühlen und eine frisch aufgeschnittene Zwiebel bringen sofort etwas Linderung.

Auch wenn einzelne Quälgeister leicht durch einen gezielten Schlag mit einer Fliegenklatsche erlegt werden können, sollte dabei doch bedacht werden, dass ohne vernünftigen Grund das Töten wild lebender Tiere, wozu auch die Wespen zählen, nach dem Bundestierschutzgesetz unzulässig ist.

Nützliche Tiere

Dass auch Wespen einen nützlichen Stellenwert im Gefüge der Natur besitzen, ist vielen Menschen wohl allenfalls vage bekannt. Der todbringende Schlag wird deshalb oft nur mit gemischten Gefühlen ausgeführt. Dieser Eingriff ist allerdings folgenlos für das Fortbestehen dieser Insektenart. Wespen, die im Spätsommer auftreten, haben ihre Lebensleistung schon vollbracht und sterben in den ersten kalten Nächten. Nur die Königin überlebt.

Arbeitsteilung

Wilde Wespenarten leben in Staaten zusammen mit strikter Aufgabenverteilung. Die Arbeiter und Arbeiterinnen bauen aus zerkauten Pflanzenresten graue papierartige Nester. In die Waben im Inneren legt die Königin die Eier für die nachfolgende Generation. Mehr muss sie nicht tun. Die Pflege der Brut übernehmen die fleißigen Helfer. Sie füttern die Jungtiere mit Fliegen, Mücken und Blattläusen. Selbst Aas wird nicht verschmäht. Mit dieser Art der Nahrungsbeschaffung tragen die Wespen dazu bei, das Ökosystem im Gleichgewicht zu halten. Da sie auch Blütennektar zu schätzen wissen, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung von Obst. Mit diesem Wissen erscheint es plausibel, das Wespennester nur entfernt werden dürfen, wenn sie eine unmittelbare Gefahr für Menschen darstellen.

Ist die Brut erwachsen, sind die Arbeitswespen „in Rente“ und benutzen ihre Mußestunden damit, auszuschwärmen und nach anderen Genüssen Ausschau zu halten. Interesse an unseren Lebensmitteln haben aber nur die „Gemeine Wespe“ (Vespula vulgaris) und die „Deutsche Wespe“ (Vespula germanica).

Echte Wespen

Zu den sog. Echten Wespen (Vespinae) gehören mehr als 60 Arten, auch beide oben erwähnten Arten. Gefürchtet sind die „Großen Hornissen“ (Vespa crabro), ebenfalls Echte Wespen. Lässt man sie in Ruhe, sind sie ungefährlich.




Entfernte Verwandte sind die Schlupfwespen (Ichneumonidae). Sie brüten unter Steinen, in Trockenmauern und unter in Sand verlegten Platten. Beim Ausfliegen bleibt an ihren pelzigen Leibern Sand hängen und so unterhöhlen sie mit der Zeit Terrassen und Ziegelwege. Trotzdem haben auch sie eine wichtige Funktion in der Natur. Schlupfwespen sind sog. Parasitoiden, d. h. sie nutzen andere Insekten als Wirt, indem sie ihre Eier in die Eier fremder Insekten ablegen und diese damit vernichten. Landwirte setzen diese Fähigkeiten gezielt zur biologischen Schädlingsbekämpfung ein.

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