Mit der Kratztechnik verschönerte Ostereier © Dieter Hupka

 

Ostereier zum Frühlingsfest mit Pflanzenfarben zu färben hat eine uralte Tradition, die bis heute in geringerem Umfang noch gepflegt wird. Dies gilt insbesondere für Eier, welche zum Verzehr gedacht sind, weil diese Farben ungiftig sind.

Gefärbte Eier kannten schon die alten Chinesen, Ägypter und Perser, deren Neujahrsfest im Frühling lag und „Fest der roten Eier“ genannt wurde. Zum Färben von Wolle, Seide, Baumwolle und Leinen und natürlich auch der Eier standen Pflanzenfarbstoffe von Blättern, Blüten, Stängeln, Rinde und Wurzeln zur Verfügung. Gefärbt wird mit einem Sud aus Wasser mit den entsprechenden Pflanzenteilen. Je höher der Anteil des Pflanzenmaterials, desto intensiver die Farbe. Gleiches gilt für die Verweildauer des Materials, z. B. der Eier, im Farbbad. Die Pflanzenteile werden mindestens eine Stunde lang ausgekocht, Wurzeln und Rinden etwas länger. Wenn der Sud ausgekühlt ist, wird er abgeseiht. In das Farbbad werden die Eier hineingelegt und das Ganze wieder erhitzt. Eine Zugabe von Essig erhöht die Farbintensität.

Färberpflanzen

Viele Pflanzen, die speziell zum Färben angebaut werden, tragen ihre Eigenschaft im Namen wie z. B. Färberginster (gelb), Färberdistel (orange), Färberhülse, früher auch als Wilder Indigo bekannt (blau), Färberwaid (blau), geläufig als Blaudruck oder Färberröte (rot), besser bekannt als Krapp. Aber nicht nur diese Pflanzen liefern einen Farbstoff, sondern auch Pflanzen des täglichen Gebrauchs. Sie sind schnell zur Hand und deshalb für das Einfärben von Ostereiern bestens zu gebrauchen.

Gelbtöne

• Die wohl am häufigsten angewendete Art des Färbens mit Naturmaterialien ist das Färben mit Zwiebeln.
• Je nach Konzentration des Farbbades erhält man eine hell- bis dunkelgelbe Färbung. Ebenfalls für eine gelbe Farbe sorgen Labkraut, Kurkuma oder Safran.

Rottöne

• Für ein kräftiges Rosarot ist Rote Bete das Mittel der Wahl.
• Die Blüten von Malven ergeben ebenfalls schöne Rottöne.
• Aus Rotkohl, mit Seifenlauge angesetzt, lassen sich verschiedene Rotnuancen gewinnen.

Blautöne

• Rotkohl wird in Bayern Blaukraut genannt, denn mit Essig angesetzt ändert sich die Farbe in Blau.
• Mit Holunderbeerensaft lassen sich bei gleichem Verfahren (Lauge, Säure) ähnliche Ergebnisse erzielen.
• Ein klares Blau ist jedoch nur durch Indigo oder Waid erzielen.

Grüntöne

• Hier ist das Färben wieder ganz einfach. Blätter von Efeu, Spinat und Brennnessel lassen die Eier schön grün werden.

Grau bis schwarz

• Diese Farben sind für Ostereier meist nicht besonders gefragt. Erlenrinde, Erlenkätzchen und die Schalen unreifer Walnuss liefern die gewünschten Töne von Grau bis fast Schwarz.

Finish

Sind die Eier gefärbt und getrocknet, werden sie mit einer Speckschwarte oder einem mit Speiseöl getränkten Lappen abgerieben. Das gibt einen schönen Glanz, welcher die Farben intensiver leuchten lässt.

Dekorieren

Sollen die gefärbten Eier weiter verschönert werden, so bieten sich etliche Techniken an:

• Bemalen oder Bekleben mit Ornamenten, getrockneten und gepressten Pflanzen oder kleinen Bildchen.
• Wesentlich aufwendiger ist die Kratztechnik. Hier werden mit einem spitzen Gegenstand Motive in die gefärbte Schale geritzt, bis der weiße Untergrund sichtbar wird.




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