Bauernjasmin
Ein toller Anblick: Falscher Jasmin © Dieter Hupka

 

Falscher Jasmin, Bauernjasmin oder Pfeifenstrauch: drei Namen für eines der schönsten blühenden Gehölze in unseren Gärten.




Man kann sich darüber streiten, was dieses Gehölz so begehrenswert macht: das Aussehen der strahlenden weißen Blüten oder der Duft, den sie verströmen? Der Duft ist jedenfalls für die deutsche Namensgebung verantwortlich. Der weniger gebräuchliche Titel Pfeifenstrauch ist darauf zurückzuführen, dass sich die Zweige, wenn das innere Mark entfernt wurde, als Pfeifen verwenden ließen.

Die Heimat des Pfeifenstrauchs (Philadelphus), zur Gattung der Steinbrechgewächse gehörend, ist Ostasien und Nordamerika. Schon seit dem 16. Jahrhundert schmückt er unsere Gärten. Zuerst natürlich die des Adels. Wegen seiner Anspruchslosigkeit an Bodenbeschaffenheit, Standort und Pflege siedelte er auch bald zu weniger illustren Besitzern und wurde so zum Bauernjasmin.

Gartenjasmin

Der Garten- oder Bauernjasmin (Philadelphus coronarius) gedeiht auf jedem Gartenboden, wobei eine leicht lehmige und nährstoffreiche Erde einem guten Wachstum und einer üppigen Blüte durchaus förderlich ist. Bauernjasmin wird oft als Bestandteil blühender Hecken gepflanzt. Seine ganze Schönheit tritt jedoch als Solitär zu Tage. Je nach Art erreicht der Bauernjasmin eine Höhe von bis zu 3 Metern. Ab Mitte Mai schmückt er sich mit schneeweißen Blüten, die goldgelbe Staubgefäße umringen. Sorten wie ‚Schneesturm‘ und ‚Rusalka‘ haben gefüllte oder wie ‚Virginal‘ halbgefüllte Blüten. Allen zu eigen ist ein betörender süßer Duft, welcher für den Namen „Jasmin“ sorgte.

Eine sehenswerte Blüte
Eine sehenswerte Blüte © Dieter Hupka

Enttäuschend ist jedoch ein besonders stattlicher Pfeifenstrauch mit fünf Zentimeter großen Blüten, der freilich nicht duftet. Es handelt sich hierbei um den nordamerikanischen Großblumigen Pfeifenstrauch (Philadelphus inodorus grandiflorus).

Kleiner Strauch

Wem ein Pfeifenstrauch auf Dauer zu ausladend wird, kann ihn durch regelmäßigen Schnitt in Form bringen. Wer allerdings diese Arbeit scheut, schaue sich nach klein bleibenden Sorten um. Sie überzeugen zudem durch einen gefälligeren Wuchs. Kreuzungen aus Philadelphus coronarius und Philadelphus microphyllus (Kleinblättriger Pfeifenstrauch) erbrachten Hybriden mit einer Höhe von 1 m bis 1,5 m. Sie wurden ihrem Züchter zu Ehren Philadelphus x lemoinei oder Lemoine genannt. Zu dieser Kategorie gehören die Sorten ‚Dame Blanche‘, ‚Manteau d’Hermine‘ und ‚Belle Etoile‘. Diese kleinwüchsigen Kreuzungen blühen später: erst ab Juni/Juli. Pflanzt man kleine und große Sorten, kann man fast drei Monate lang im Jasminduft schwelgen.




Der Schnitt

Die einzige Pflegemaßnahme ist ein regelmäßiger Schnitt. Will man die Blühfreudigkeit des Falschen Jasmins erhalten, muss der Strauch alle zwei bis drei Jahre von der Basis her verjüngt werden, d. h. alle alten und blühfaulen Triebe werden über dem Boden abgeschnitten. Die gesunden kräftigen Grundtriebe bleiben stehen. Sie bilden im Folgejahr blühende Seitentriebe. Wurde ein Strauch jahrelang vernachlässigt und ist so überaltert, so schneidet man ihn radikal herunter. So verjüngt er sich dadurch wieder. Die Blühfreudigkeit lässt jedoch etwas auf sich warten.

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