Maibaum
Ein Maibaum © Ruth Rudolph/pixelio.de

 

Das Aufstellen eines Maibaums ist in vielen deutschen Ländern eine gute alte Tradition: Diese schmalen hochstämmigen Bäume werden alljährlich am 1. Mai, in einigen Regionen auch schon am 30. April, im Rahmen eines Festaktes errichtet. Aufgestellt werden diese Bäume zumeist an zentralen Plätzen in Dörfern oder Städten, oft sogar auf dem Marktplatz. Doch woher kommt diese Tradition und seit wann werden Maibäume aufgestellt?




Ursprünge aus dem 16. Jahrhundert

In seiner heute vielfach verwendeten Form mit grüner Spitze und Kranz geschmückt, kannte man den Baum schon im 16. Jahrhundert. In dieser Zeit wurde er jedoch zumeist als Kirchweihbaum verwendet. Seit dem 19. Jahrhundert aber werden diese Bäume vermehrt als Ortsmaibäume aufgestellt, die das Selbstbewusstsein der Ortschaften zum Ausdruck bringen sollen. Über die Jahre hinweg hat sich um die Bäume herum sehr viel lokales Brauchtum entwickelt. In einigen Regionen beispielsweise wird der Baum jedes Jahr neu gefällt, in anderen, wie beispielsweise Ostfriesland, wird von Jahr zu Jahr der gleiche Baum verwendet, dem lediglich eine neue Krone aufgesetzt wird. In Bayern und Franken werden die Stämme traditionell geschnürt, in anderen Regionen bleiben die Bäume naturbelassen. Am Mittelrhein wird zumeist eine Birke als Maibaum verwendet, in Bayern dagegen ein Nadelbaum.

In der Romantik wurde der Maibaum in ländlichen Regionen oft als Riesenphallus gedeutet, der als Symbol für eine hoffentlich große Ernte stand. Heute spricht von dieser Theorie aber niemand mehr, da inzwischen auch in Städten die Maibäume stehen und hier kein großes Bauernbrauchtum anzutreffen ist.

Heute wird der Maibaum vielerorts als ein Symbol für den Wonnemonat Mai gesehen, oder als ein Symbol für die Begrüßung des Frühlings.

Die Liebesmaien

Ebenfalls weit verbreitet ist das Brauchtum um die Liebesmaien. Diese Maien, zumeist Birken, werden vor allem im Rheinland von jungen Männern als Gunstbeweis vor die Türen von unverheirateten Frauen gestellt. An diese deutlich kleineren Maibäume wird ein Herz angebracht, auf dem der Name der Angebeteten steht. Während viele Maibäume, vor allem in Bayern, den ganzen Sommer über stehen bleiben, werden die Maien genau einen Monat später, also am 1. Juni abgeholt. Wenn die Frau den Mann, der den Baum aufgestellt hat, mag, lädt sie ihn üblicherweise zu einem Essen ein.

Die Aufstellung des Baums

Doch zurück zu den großen Maibäumen. Bevor die Bäume aufgestellt werden, werden sie geschmückt und vielerorts in einer Art Prozession durch den Ort getragen. Begleitet werden diese Spektakel häufig von einer Blaskapelle oder einem Spielmannszug. Früher wurden die Bäume häufig mit der Hilfe von langen Stangen von den jungen Männern des Ortes aufgestellt. Heute kommen auch schon mal Traktoren oder Kräne zum Einsatz. Dort, wo die Bäume schon am 30. April aufgestellt werden, geht das Maibaum-Aufstellen zumeist in den Maitanz über.




Das Maibaum-Stehlen

Eine weitere wichtige Tradition ist das Maibaum-Stehlen. Daher werden die Bäume in der Nacht vor dem Aufstellen vielerorts bewacht. Die Diebe sind meist junge Männer aus einem Nachbardorf. Ein Diebstahl kann verhindert werden, indem ein Dorfbewohner seine Hand um den Baum legt und sagt: „Der Baum bleibt da“. Dann gilt der Baum als geschützt. Die gestohlen Bäume werden häufig neben den eigenen Bäumen aufgestellt. Als Auslöse wird zumeist Bier oder etwas zu Essen verlangt. Stehlen darf nur das Dorf einen Baum, das auch einen eigenen aufgestellt hat.

 

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